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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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bleiben? « fragte Jon und runzelte die Stirn, als er ihre Gegenwart schließlich bemerkte. Cathy lächelte ihn an. Eine Haarsträhne war ihm ins Gesicht gefallen, und sie stellte sich auf Zehenspitzen, um sie zurückzustreichen. Seine Augen verengten sich, aber dann lächelte er ebenfalls.
    »Wo sind wir? « fragte sie nach einem Augenblick.
    »Soweit ich es bestimmen kann, müßten wir auf halber Strecke zu den Azoren sein. Noch zehn Tage, und wir müßten sie sehen können. Meinst du, du kannst es bis dahin noch aushalten? « Er klang halb  sarkastisch, halb beunruhigt. Cathy beschloß, sich nicht ärgern zu lassen.
    »Ich werde es versuchen«, sagte sie ernst, und seine Stirn legte sich wieder in Falten.
    »Du - du fühlst dich doch nicht unwohl, oder? « Die Frage klang fast wie eine Anklage.
    »Interessiert dich das wirklich? « fragte sie bitter. Kaum hatte sie die Worte ausgestoßen, bereute sie sie auch schon. Aber es war zu spät. Seine Lippen preßten sich aufeinander, und seine Augen schienen sich mit Eis zu überziehen.
    »Ich möchte nicht, daß es dir an etwas fehlt, solange du unter meiner Obhut bist«, sagte er bösartig. »Harold würde es vielleicht nicht gefallen, wenn sein Nachwuchs totgeboren würde. «
    »Wie kannst du nur so etwas Schreckliches sagen! « stieß Cathy aus, und ihre Hand legte sich schützend auf ihren Leib. Jon verfolgte ihre Bewegung mit schmalen Augen.
    »Was, daß es Harold nicht gefallen würde? « fragte er  kühl.
    »Daß das Baby totgeboren werden könnte«, korrigierte ihn Cathy. »Das weißt du auch ganz genau, du Mistkerl! Wie kannst du nur so über dein eigens Kind  reden? «
    »Davon wirst du mich nie überzeugen«, erwiderte Jon mit harter Stimme.
    »Ach nein? « Cathy starrte ihm wütend ins Gesicht.
    »Nein! « gab er wütend zurück. »Du... «
    Die nächsten Worte blieben unausgesprochen. Von irgendwo hoch oben ertönte ein Schrei.
    »Segel in Sicht! «
    »In welcher Richtung? « brüllte Jon sofort zurück, und der Streit mit Cathy war augenblicklich vergessen. Jedes Segel war Anlaß zur Beunruhigung. Wenn es nicht der Scheich war, so konnte es jederzeit die königliche Marine, oder sogar ein Piratenschiff sein.
    »Steuerbord voraus! «
    Sofort ging Jon nach rechts, um dort in den Nebel hinauszustarren, aber es war nichts zu sehen.
    »Wo willst du hin? «, fragte sie ihn und hielt ihn am Arm fest, als er sich von ihr entfernen wollte.
    »Nach oben, in den Ausguck. Ich muß nachsehen... « Er verstummte, und Cathy ließ ihn wieder los. Plötzlich wurde ihr die Gefährlichkeit ihrer Situation bewußt. Sie wußte nicht, was schlimmer war; von den Männern des Scheichs eingeholt zu werden, oder der britischen Marine in die Finger zu fallen. In letzterem Fall würde man sie verschonen, und sie konnte Jon vielleicht sogar helfen. Aber vielleicht war es ja nur ein harmloser Frachter.
    Hoch oben, über dem Deck, starrte Jon voll Konzentration in den Nebel hinaus. Da war es - ein, nein, zwei Schiffe, beides Fregatten, weniger als drei Stunden von ihnen entfernt. Im Nebel hatten sie sich unbemerkt nähern können. Und das Schlimmste daran war, daß sie die unverwechselbaren Farben rot, weiß und blau der königlich britischen Marine gehißt hatten.
    Jons Gedanken rasten, als er wieder nach unten kletterte. Zweifellos hatten sie die Cristobel entdeckt. Königin Viktorias Seeleute waren die besten der Welt, ganz anders, als seine zusammengeschusterte Mannschaft. Und sie würden mit den modernsten Fernrohren ausgestattet sein, ganz zu schweigen von Kanonen. Die nächste Frage war, würden sie die Cristobel als gekapertes Strafgefangenenschiff erkennen? Schließ' lich war es durchaus möglich, daß ihre Anwesenheit hier reiner Zufall war. Aber nicht wahrscheinlich, gestand sich Jon ein. Nein, so wie die beiden Fregatten auf die Cristobel zuhielten, waren sie als Beute auserkoren-
    Unter diesen Umständen blieben ihnen drei Möglichkeiten: sie konnten sich ergeben, fliehen oder kämpfen. Mit den wenigen Kanonen an Bord und seiner unerfahrenen Crew, käme ein Kampf mit den Fregatten Selbstmord gleich. Außerdem hinderte ihn schon allein der Gedanke an Cathy daran. Nein, ein Kampf stand außer Diskussion. Aber sich zu ergeben, erschien ihm ebenso wenig ansprechend. Er und seine Leute würden alle hängen, denn Meuterei wurde mit dem Tode bestraft. Und Jon konnte sich nicht vorstellen, daß der Captain warten würde, bis sie wieder in England waren, um das Urteil zu

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