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Hale 2 Freibeuter des Herzens

Hale 2 Freibeuter des Herzens

Titel: Hale 2 Freibeuter des Herzens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Robards
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waren und ihre Zähne klapperten. Die Dämmerung brach bereits herein, was ihrer Flucht zugute kommen würde, aber die Nacht würde kalt sein, und sie war naß und unter Schockeinwirkung.
    Er kletterte zu der Seemannskiste im Bug, öffnete sie und sah erleichtert, daß alles Notwendige zum Überleben vorhanden war. Offensichtlich hatten die vorherigen Herren der Cristobel ebensowenig Vertrauen in ihre Seetüchtigkeit gehabt wie er, und für den Notfall vorgesorgt. Unter anderem fand er eine Decke, getrocknetes Rindfleisch, einige Schläuche Wasser und  eine Flasche Whisky. Er grinste, als er die Flasche hervorzog. Wer immer den Proviant hier verstaut hatte, schien vorgehabt zu haben, sich auf See zu amüsieren. Dann legte sich seine Hand auf etwas Hartes, Rundes. Als er sah, um was es sich handelte, weiteten sich seine Augen. Ein Kompaß! Also würden sie nicht völlig hilflos umhertreiben.
    »Hier, wickele dich darin ein«, sagte er zu Cathy und reichte ihr die Decke. »Aber zieh vorher deine nassen Kleider aus. Du holst dir sonst noch eine Lungenentzündung. «
    Dabei kletterte er zurück in die Mitte des Boots, um ihr die Decke zu reichen. Sie nahm sie teilnahmslos entgegen, ihre Augen starrten noch immer wie gebannt auf die Fackel des Schiffes.
    »Sieh nicht hin«, sagte er leise, als er das blanke Entsetzen in ihrem Gesicht las. »Es gibt nichts, was wir für sie tun könnten. Wir müssen an uns selbst denken-und an das Baby. Verstehst du das? «

Zu seiner Beruhigung nickte sie und begann, sich auszuziehen. Während sie sich mit der Decke erst etwas abtrocknete und sich dann darin einwickelte, begann er erneut zu rudern.
    Die Nacht war eisig, wie er vorhergesagt hatte. Aber die See war relativ ruhig, und ein weißer Vollmond stieg auf und erhellte ihren Weg. Cathy kam zu ihm setzte sich zu seinen Füßen und schlief mit dem Kopf in seinem Schoß ein. Während er ruderte, betrachtete er ihr schlafendes Gesicht mit einem Gefühl der Liebe, daß es ihn fast schmerzte. Heute hatte er sie fast für immer verloren...
    Der Morgen graute bereits, als sie sich regte und aufsetzte. Die ersten roten Streifen erschienen am öst l ichen Horizont, Jon, todmüde, steif und erschöpft vom Rudern, wollte sie gerade bitten, ihm den Whisky zu reichen, da fiel ihm auf, daß ihr Gesicht unnatürlich eingefallen wirkte.
    »Was ist los? « fragte er erschrocken, und ein unbehagliches Gefühl durchzog seine Adern. Gegen seine Beine gelehnt, konnte er spüren, wie sie sich plötzlich verkrampfte. Sie jammerte leise, ein Stöhnen drang tief aus ihrer Kehle, und ihre Hand preßte sich fest gegen ihren Bauch.

Kapitel 13
    Cathy bekam ihr Kind. Es schmerzte, o Gott, die Schmerzen waren fürchterlich! Wenn sie sah, wie sich Jons bleiches Gesicht über sie beugte, versuchte sie, so gut es ging, ihre Schmerzschreie zu unterdrücken, aber es gelang ihr nicht. Es dauerte bereits viel zu lange... Einen Tag, oder waren es sogar zwei? Sie wußte es nicht mehr. Aufgezehrt von den Schmerzen, hatte sie jedes Zeitgefühl verloren. Statt Minuten zählte sie Messerstiche des Schmerzes. Das Wiegen des Bootes drang ebenso wenig in ihr Bewußtsein, wie der Sonnenschutz, den Jon ihr aus den Resten seines zerrissenen Hemdes gebaut hatte. Für sie existierte nur der Berg ihres Bauches, das Kind, das auf seinem Weg in diese Welt ihren Leib zu zerreißen drohte.
    »Preß noch einmal, Liebling, bitte! «
    Jons heisere, drängende Stimme drang wie aus einer anderen Welt an ihr Ohr. Sie sollte pressen. Das sagte er ihr immer wieder. Sie wollte ihm ins Gesicht schreien, daß es schmerzte, wenn sie preßte, daß gerade dadurch die Schmerzen unerträglich wurden, aber sie konnte es nicht.
    »Pressen, Cathy! «
    Diesmal war es ein Befehl. Widerstrebend gehorchte sie. Der Schmerz durchfuhr alle ihre Gliedmaßen, als sie erneut versuchte, das Kind in die Welt zu pressen. Ihre Fingernägel bohrten sich in Jons Bein, daß er zu bluten begann. Jon, bleich und schwitzend, suchte nach irgendwelchen Anzeichen, daß das Kind tatsächlich soweit war. Cathy wand sich und stöhnte fürchterlich. Ihre Kehle war vom Schreien wund, daß ihr sogar dieses Geräusch Schmerzen verursachte.
    Nichts geschah. Cathy betete schluchzend darum, von diesen Schmerzen erlöst zu werden. Jon, der nur hilflos zusehen konnte, betete ebenfalls. Gott, das war schlimmer als alles, was er sich je hätte vorstellen können. Die Wehen dauerten nun schon vierundzwanzig Stunden an, und sie waren allein in

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