Half Moon Bay (German Edition)
sie jetzt tun sollte. Sie fühlte sich so leer und ratlos.
"Ich weiß es nicht, ... ich weiß es wirklich nicht. Ich glaube, ich sollte mir über einige Dinge klar werden und über alles nachdenken. Ich hätte gerne Zeit, um mein Leben neu zu planen oder einfach nur, das alles hinter mir zu lassen. Ich bin verletzt und enttäuscht. Schließlich hatte ich echte Gefühle ihm gegenüber, auch wenn man sie nicht mit Liebe in Verbindung bringen konnte. Es war wohl eher Freundschaft. Ich war sogar bereit alles hier für ihn aufzugeben und von hier fort zu gehen. Am liebsten würde ich von hier für eine Weile weggehen. "
"Manchmal sieht man die Wahrheit erst, wenn es zu spät ist. Aber Sie haben sich noch rechtzeitig retten können. Stellen Sie sich vor, Sie hätten ihn geheiratet, Sarah! Das wäre schlimm gewesen!"
"Ja, das wäre eine Katastrophe gewesen. Nicht auszudenken, was aus mir geworden wäre."
"Da haben Sie noch mal Glück gehabt."
"Irgendwie hat das Ganze mir den Boden unter den Füßen gerissen. Ich ..., das macht mich wütend, auch wenn ich meine kleine Rache an ihm hatte, fühle ich mich so ... leer, durcheinander und ... enttäuscht!"
"Ja, das sehe ich! Sie sind aber mehr wütend auf sich selbst, weil er sie so hinterlistig betrogen hat, und Sie es nicht bemerkt haben. Das ist ganz normal Sarah, sie brauchen einfach Zeit. Sie müssen darüber nachdenken. Jetzt haben Sie die Chance noch einmal von vorn anzufangen. Sie können überall hingehen und alles machen, was sie möchten. Sie sind ungebunden und frei und irgendwann werden Sie den Richtigen finden!"
Ja, sie hatte ihre Freiheit wieder. Aber sie hatte keine Ahnung, was sie daraus machen sollte.
Die alte Dame sah Sarah einige Augenblicke an.
"Jetzt wissen Sie aber, dass er nicht Ihre große Liebe war. Das bedeutet, das irgendwo dort draußen noch einer auf Sie wartet." sagte sie lächelnd.
"Oh nein, davon will ich jetzt nichts hören. Mir reicht es wirklich!" Mrs. Fuller lachte von Herzen.
"Das haben schon ganz andere gesagt, Sarah!"
"Ja, bestimmt! Aber ich für meinen Teil habe erst einmal die Nase voll! Ich möchte einfach etwas Abstand gewinnen zu der ganzen Sache, verstehen Sie?"
"Natürlich verstehe ich das! Vielleicht sogar besser, als Sie sich vorstellen können!"
Mrs. Fuller beobachtete Sarah, wie sie einen Schluck aus ihrer Tasse nahm. Angestrengt dachte die alte Frau nach und war eine ganze Weile still geworden.
Dann sagte sie plötzlich: "Ich habe vielleicht eine Möglichkeit für Sie. Ich kenne einen Ort, an dem sie nachdenken können, ungestört sind und allein. Man kann dort herrlich spazieren gehen. Dieser Ort ist wie geschaffen für einen kleinen Urlaub. Es ist ein kleines Paradies!"
Sarah sah auf und versuchte zu begreifen, was Mrs. Fuller ihr zu sagen versuchte.
"Dieser Ort befindet sich an der Westküste. Für mich ist das der schönste Fleck Erde der Welt. Vor vielen Jahren habe ich es geschenkt bekommen. Ich besitze dort ein Ferienhaus, das ich selbst schon lange nicht mehr benutzt habe. Bis vor zwei Jahren habe ich es an Touristen vermietet, die dort Urlaub machen konnten. Doch jetzt benutzt es niemand."
Neugierig sah Sarah die alte Dame an. Ihre Augen leuchteten fast, als sie erzählte.
"Es ist ein kleines Haus am Meer. Es ist keine Luxusvilla aber, für ein paar Wochen kann man dort eine schöne Zeit verbringen. Es gibt in der Nähe Einkaufsmöglichkeiten und eine Unmenge von unberührter Natur und einsame Strände. Es ist etwas für Genießer und vielleicht auch für Nachdenker. Wenn Sie möchten, .......!"
"Oh, Mrs. Fuller! Ich weiß gar nicht was ich dazu sagen soll?"
Sarah konnte das Angebot nicht fassen, das ihr gerade gemacht wurde. Es wäre einfach himmlisch! Sie ganz allein und das Meer. Sarah liebte das Meer. Das letzte Mal, als sie am Meer war, war sie noch ein kleines Mädchen gewesen und hatte Ferien mit ihren Eltern gemacht. Es war einfach nur verlockend.
"Überlegen Sie es sich. Es ist ein wundervoller Ort und sie könnten zur Ruhe kommen. Könnten etwas Abstand zu allem bekommen!"
"Das klingt verlockend! Ich werde über ihr Angebot nachdenken." Das würde Sarah auf jeden Fall tun.
Als Sarah wenig später in ihrem Bett lag, dachte sie über die Ereignisse des Tages nach.
Sie hätte gerne Mäuschen gespielt und gesehen, wie Mr. Baxter den verwirrten Mark rausgeschmissen hatte. Aber die Wirkung war bestimmt auch ohne ihre Anwesenheit groß genug gewesen. Bestimmt war er gerade in irgendeiner Bar und betrank sich.
Tina
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