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Half Moon Bay (German Edition)

Half Moon Bay (German Edition)

Titel: Half Moon Bay (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Any Cherubim
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Sie."
Sie schüttelte seine bratzige Hand. Mr. Baxter war ca. sechzig Jahre alt. Sein Haar war grau und an den Schläfen schon fast weiß. Er war einen ganzen Kopf größer als Sarah und hatte einen dicken Bauch. Sein Gesicht war freundlich und doch war sein Blick so klar und scharf, dass Sarah sofort erkannte, dass er ein harter Verhandlungspartner sein konnte. Aber schließlich war er Anwalt und musste oft mit harten Bandagen kämpfen. Das würde auf jeden Fall zu ihm passen. Als er Sarah an seinen großen Mahagoni-Schreibtisch führte und ihr einen Platz anbot, entdeckte sie die passenden Utensilien zum Zigarrenrauchen. Ein Hauch von einem Lächeln lag auf ihren Lippen.
Mr. Baxter selbst setzte sich in seinen großen Ledersessel.
"Sie haben wirklich ein sehr geschmackvoll eingerichtetes Büro, Mr. Baxter", flötete sie und sah sich um. Es war wirklich schön, aber männlich eingerichtet. Überall an den Wänden hingen Gemälde, die von schweren Goldrahmen getragen wurden. Das Büro verfügte über eine kleine, dunkelbraune, lederne Sitzecke und einer kleinen Bar.
"Oh, vielen Dank! Darf ich Ihnen etwas anbieten?"
"Nein, danke! Es ist für mich noch etwas zu früh."
"Ich finde es ganz entzückend, das wir uns endlich einmal kennenlernen. Mark hat mir schon viel von Ihnen erzählt, aber nicht, dass sie so attraktiv sind."
Er lachte und Sarah war nun klar, wie sie die nötigen Informationen aus ihm heraus bekommen könnte, mit einem schüchternen Augenaufschlag, ganz mädchenhaft.
Bewusst senkte Sarah den Blick und spürte, wie ihre Wangen zu glühen begannen. Das tat sie oft, wenn man ihr ein Kompliment machte.
"Mr. Baxter, Sie schmeicheln mir!"
"Oh, das hoffe ich. Ich bekomme nicht jeden Tag so eine hübsche Dame zu Gesicht."
Wieder lachte er kleinlaut.
Sie versuchte ihm schöne Augen zu machen, damit er ihr aus der Hand fressen würde.
Sie begannen ein leichtes Gespräch und er interessierte sich sehr für sie. Sie erzählte von ihrer Kindheit und von ihrem Leben. Der Anwalt war ganz angetan von ihr. Anhand von seinen Gesichtsreaktionen konnte Sarah sehen, das Mr. Baxter ihr alles glauben würde. Und mit etwas Glück würde er ihr die Informationen geben, die sie brauchte. Also begann Sarah ihm auch zu erzählen, wie sie Mark kennengelernt hatte.
Gebannt sah er Sarah an und der alte Mann war schwer von ihr eingenommen. Er hing ihr förmlich an ihren Lippen.
Als sie von ihrer geplatzten Hochzeit sprach, nahm sie ein Taschentuch aus ihrer Handtasche und drehte ihren Kopf seitlich, damit er ihre angeblichen Tränen nicht sehen konnte.
"Meine Liebe, was ist? Habe ich etwas Falsches gesagt?"
Bestürzt über ihre Tränen war er sofort von seinem Sessel aufgestanden, lief um seinen Schreibtisch, zu ihr.
"Was haben Sie für Sorgen? Kann ich Ihnen helfen?"
Sarah tupfte sorgfältig die nicht vorhanden Tränen trocken und schnäuzte theatralisch ihre Nase.
"Ich weiß nicht, Mr. Baxter, ob sie mir helfen können. Mir ist die ganze Sache sehr peinlich, wissen Sie!"
Er schien großes Mitleid mit ihr zu haben und er würde alles tun, damit dieses süße und unschuldige Geschöpf wieder lächelte, dachte er.
"Na, heraus damit!", forderte er ungeduldig. "Nichts wird so heiß gegessen, wie es gekocht wird", sagte er fast, wie ein Großvater zu ihr.
"Also, .... Mark soll doch nächste Woche auf diese Geschäftsreise und ich wollte ihn auch begleiten!"
"Ja, er soll Partner werden in meiner Kanzlei. Die Verträge liegen schon dort bereit. Er kann nächste Woche alles unterschreiben und auch gleich anfangen."
"Ja, aber es geht um die Einlage, die er bringen soll, Mr. Baxter. Ich weiß darüber Bescheid, weil ich ihm sagte, egal, was es auch sein würde, ich würde ihm helfen."
Endlich wurden seine Züge etwas weicher und Sarah wieder sicherer.
"Ja, die Einlage! Das hat ihren Mark anfangs etwas ins Schwitzen gebracht. Doch als er mir dann erzählte, er würde schon bald über eine größere Summe verfügen können, waren wir beide guter Dinge." Mit diesem Satz war plötzlich klar, warum Mark sie so schnell wie möglich heiraten wollte. Und sie verabscheute ihn so sehr dafür. Ihre ganze Beziehung war eine einzige Lüge gewesen. Das war es, was Sarah heraus bekommen wollte. Aber das durfte sie sich jetzt nicht anmerken lassen. Jetzt war es wichtig, dass sie weiter die Unschuld vom Lande spielte. Dieser Knightley aus dem Kinofilm wäre erstaunt, wie gut Sarah ihre Schauspielkünste darbot.
Sie war erstaunt über sich selbst, wie gut sie

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