Half Moon Bay (German Edition)
am nächsten Tag die Stadt verlassen würde und für Harrison nicht greifbar sein würde. Das beruhigte ihn schon etwas.
Mrs. Fuller konnte fast Joe´s Gedanken erraten.
"Sarah kann in Half Moon Bay bleiben, solange sie will. Dort ist sie sicher!" beruhigte sie ihn.
"Danke, das ist sehr nett von Ihnen!"
"Ich bitte Sie, das ist doch selbstverständlich!"
Sarah konnte die ganze Aufregung die Mark verursacht hatte verstehen, aber sie traute ihm nicht zu, das er es noch ein weiteres Mal versuchen könnte.
Obwohl Mark ihr Angst eingejagt hatte und sie immer noch deutlich seinen Abdruck an ihrem Hals spürte, hoffte sie, dass sie nicht recht behalten würde. Nach noch langen Gesprächen, wie gefährlich die Situation für Sarah gewesen war, brachte Joe Mrs. Fuller sicher in ihr Haus zurück.
Als wenig später Sarah und Tina sicher in ihrem Bett lagen, war Tina immer noch geschockt, über Marks Verhalten. Als er sie das erste Mal bedrängt hatte, hätte sie nie geglaubt, wie weit er gehen würde.
"Das hätte ich ihm niemals zugetraut, Sarah! Hast du keine Angst gehabt, als er dich am Hals gepackt hat?"
"Doch natürlich, aber ich hab geglaubt, er wollte mich nur ein wenig einschüchtern."
"Ja, man kann nie sagen, ob man einen Menschen ganz und gar kennt."
"Es ist gut, das du morgen für eine Weile nicht mehr hier bist. Ich glaube, dein Vater würde dich sonst keinen Augenblick aus den Augen lassen!"
Sie lachte. "Ja, das glaube ich auch. Aber ich mache mir Sorgen um ihn. Was ist, wenn Mark noch mal auftaucht und ihm vielleicht etwas zustößt?"
"Das glaube ich nicht. Außerdem bin ich ja auch noch da. Sobald ich Mark nur in seiner Nähe sehe, werde ich sofort die Polizei anrufen. Ich passe auf ihn auf! Versprochen!"
Sarah nickte, doch das konnte sie auch nicht ganz davon abhalten, sich keine Gedanken darum zu machen. Ihr blieb nichts anderes übrig, als zu hoffen, das alles gut gehen würde.
Für die restliche Nacht schlief Sarah sehr unruhig und träumte von dem Vorfall.
Am nächsten Morgen sah man, wie erwartet alle blau und grün Töne auf Sarah´s Hals. Sie taten nicht weh, aber deutlich konnte man die Würgemale erkennen. In den nächsten Tagen würde Sarah mit einem Schal, die Flecken, verstecken müssen. Ihre ganze Hoffnung hing daran, das sie schnell wieder verschwanden.
Der Gedanke an das Strandhaus vertrieb ihre dunklen Gedanken schnell. Den ganzen Morgen über hantierte Joe mit Werkzeug. Eine Idee hatte ihn aus dem Bett getrieben. Er war früh aufgestanden und hatte eine Alarmanlage gekauft. Diese installierte er schon den ganzen Vormittag.
"Wir sind im Haus sicher, Sarah! Wenn wir zu Bett gehen und sich jemand am Haus zu schaffen macht, werden wir darüber informiert. Außerdem wird auch ein Alarm an die nächste Polizeistation übermittelt. Also kann Harrison uns nichts tun. Hier kommt keine Maus mehr rein."
"Ja, sei trotzdem vorsichtig Dad. Ich mache mir genauso Sorgen, wie du. Ich könnte es nicht ertragen, wenn dir etwas, durch meine Schuld, zu stoßen würde."
"Fahr beruhigt, wir werden täglich telefonieren, Schatz!"
"Ich hab dich sehr lieb, Daddy!" Dann nahm Sarah ihren Vater in die Arme und drückte ihn eine Weile.
"Du wirst sehen, Mark wird sich beruhigen und gehen. Sieh du nur zu, dass es dir gut geht, in diesem Haus und melde dich regelmäßig!"
"Das werde ich, Dad!"
Sarah winkte ihrem Vater und Tina noch einmal zu. Dann fuhr das Taxi los.
Kapitel 4
Der Flughafen in San Francisco war voll mit Menschen. Sarah war das gar nicht gewöhnt. In dem kleinen Ort, in dem sie aufgewachsen war, waren nie so viele Leute auf einem Fleck zusehen. Hier waren sie alle, wie kleine Ameisen und jeder schien seinem Weg oder seiner Arbeit nachzugehen.
Der Flug hatte nicht lange gedauert und so konnte Sarah noch etwas von ihrem ersten Tag haben, da es erst früher Nachmittag war.
Sie wartete geduldig auf ihr Gepäck und machte sie sich auf den Weg, um ein Taxi zu suchen.
Das Taxi fuhr endlich aus der überfüllten Stadt hinaus und es dauerte noch eine ganze Weile, bis sie endlich das Meer sah. Freudig kurbelte sie das Fenster hinunter und streckte ihre Nase in den Wind.
Sofort roch sie die Salzluft. Wie lange war es das letzte Mal her?
Es war schon fast zwei, als sie endlich in Half Moon Bay ankam. Der Taxifahrer war so freundlich und trug ihre Koffer zu einem einsam gelegenen Haus.
Es war sommerlich heiß, vom Meer kam eine leichte, kühle Brise, die es angenehmer machte.
Mrs. Fuller hatte nicht zu viel versprochen. Das
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