Half Moon Bay (German Edition)
aus.
"Beruhigen Sie sich doch! Ich tue Ihnen nichts!"
"Lassen Sie mich los", brüllte Sarah außer sich.
"Erst wenn Sie aufhören, so zu schreien und diese Waffe fallen lassen", sagte der Unbekannte.
Erst ein paar Augenblicke später konnte Sarah aufhören zu schreien und lies den Kaminhaken laut aus ihren Händen fallen. Sie starrte ihn an, als hätte sie noch nie einen Mann gesehen. Irgendetwas Beruhigendes strahlte er aus und Sarah hatte tatsächlich nicht das Gefühl, das er ihr was tun würde. Aber konnte sie ihren Instinkten vertrauen? Schon einmal hatte sie sich darauf verlassen und das war erst vor ein paar Tagen gewesen. Atemlos stand sie ihm gegenüber und sie musste zugeben, das der Eindringling alles andere als unattraktive war. Eine merkwürdige Wärme breitete sich in ihrem Bauch aus und ihr Herz klopfte nach wie vor wie verrückt.
Viele kleine Wassertropfen hingen noch an seinem braunen, sehr durchtrainierten Körper. Er war offensichtlich sehr sportlich. Seine Muskeln waren angespannt, das konnte Sarah deutlich sehen. Jetzt verschränkte der Fremde seine Arme und sah Sarah belustigt von Kopf bis Fuß an. Erst jetzt wurde sich Sarah um ihre Nacktheit bewusst und trat einen Schritt zurück. Mist! Sie trug nur ihren Bikini und zeigte mehr von ihrem Körper, als ihr lieb war.
Sein Gesicht war kantig und sehr maskulin. Er hatte weiße und gerade Zähne, die sie an den Mann von Barbie erinnerten. Wie hieß er noch gleich? Ken? Sein volles Haar hing ihm wirr und nass ins Gesicht und sein Dreitagebart lies ihn traumhaft aussehen. Das eindruckvollste waren seine Augen. Noch nie hatte Sarah so strahlend blaue Augen gesehen. Sie waren stahlblau mit vielen kleinen dunkelblauen Flecken. Immer noch starrte sie ihn an. Schnell versuchte sie sich aus seinem Blick zu lösen.
"Wer sind Sie und wieso brechen Sie einfach in mein Haus ein", fragte Sarah energisch.
"Das Gleiche könnte ich Sie fragen?" gab er schnell zurück.
"Ich? Ich habe für einige Zeit dieses Ferienhaus gemietet und habe jedes Recht hierzu sein. Im Gegensatz zu Ihnen. Was wollen Sie hier?"
"Offenbar das gleich wie Sie! Ferien machen!"
"Dann muss das ein Missverständnis sein. Haben Sie sich vielleicht im Datum geirrt?" fragte Sarah. Langsam fand sie die ganze Geschichte merkwürdig. Hatte Mark vielleicht etwas damit zu tun? Sie wusste es nicht und er würde es ihr auch nicht verraten, deshalb blieb sie misstrauisch, um alle Gefahren rechtzeitig zu erkennen.
"Ich mache Ihnen einen Vorschlag. Wir werden uns jetzt etwas anziehen und im Wohnzimmer heraus finden, wer von uns beiden hier wirklich Ferien machen darf! Ok?" Genau wie sie, hatte er sie gemustert. Doch er schien das alles lustig zu finden. Um seine vollen Lippen spielte ein schiefes Lächeln.
"Sie müssen natürlich gehen. Ich weiß, dass ich mich nicht im Datum geirrt habe", sagte Sarah schnippisch und ging in ihr Zimmer.
Was bildet der sich eigentlich ein? Wie kommt er nur auf die Idee, dass ich gehen müsste? überlegte sie. Schnell zog sie sich ein T-Shirt an und eine kurze Hose. Dann bürstete sie sich grob die Haare und ging ins Wohnzimmer hinunter.
Auf dem Weg dort hin konnte sie hören, dass er mit jemandem sprach.
"Ja, danke Max! Nein, das brauchen Sie nicht! Lassen Sie sie schlafen! Ich werde das Regeln! Gute Nacht!"
Vorsichtig betrat sie das Wohnzimmer, während der Fremde in der Küche telefoniert hatte. Er hatte sich nur eine Jeans angezogen. Er stand immer noch mit freiem Oberkörper in der Küche. Seine Haare waren noch nass und nur wenige Wassertropfen konnte Sarah noch auf seinem Oberkörper ausmachen. Irgendwie schien ihr Bauch sich nicht beruhigen zu wollen.
"Und wann werden Sie das Haus wieder verlassen", fragte sie mit einer Spur Arroganz.
Erst jetzt bemerkte er Sarah und sah sie eindringlich an.
Sofort verstärkten sich die Ameisen in ihrem Bauch. Außerdem hatte sie das Gefühl, ihn schon einmal gesehen zu haben. Er kam ihr bekannt vor.
"Mrs. Fuller hat mir zugesagt, dass ich so lange bleiben kann, wie es mir gefällt!"
"Ja, wenn Mrs. Fuller das zu Ihnen gesagt hat, dann wird es wohl so sein." Siegessicher setzte sich Sarah auf das Sofa und wartete darauf, dass er seine Sachen nahm und ging. Aber dieser Mann machte keine Anstalten dazu.
"Was würden Sie sagen, wenn ich genau wie Sie, jedes Recht habe, hier zu sein? Und genau wie Sie, solange ich möchte?"
Sarah verstand nicht, was er damit sagen wollte und kniff angestrengt ihre Stirn in Falten.
"Wie meinen Sie das?"
Er
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