Half Moon Bay (German Edition)
Wunde wieder auf. Sie blickte dabei direkt in ihr Gesicht.
"Das weißt du nicht und ich weiß es auch nicht. Ich weiß noch nicht einmal, ob er mich je wirklich geliebt hat."
"Oh doch, Sarah! Das weißt du ganz genau. Das Einzige, was ich dir sagen kann, ist: Gib ihn nicht auf. Ihr beide gehört zusammen, das weiß ich!" Die Tür wurde geöffnet und eine Schwester kam herein. Dankbar für die Unterbrechung lächelte Sarah die Schwester an.
"Oh Mrs. Fuller, ich wusste nicht, dass sie Besuch haben", sagte sie und wollte sich gerade wieder abwenden. "Ist schon gut, ich wollte sowieso gerade gehen", sagte Sarah schnell und stand auf.
"Ich werde morgen wieder kommen!" Sie gab Helen einen Kuss auf die Wange und verließ das Zimmer. Helen brachte Sarah ganz durcheinander mit ihren Worten. Sie ließ aber keine weiteren Gedanken daran zu. Schließlich wollte sie selbst heiraten und David war es schließlich schon. Jeder würde ein neues Leben anfangen. Er seines, in Hollywood, in seiner Welt und Sarah zu Hause, mit ihrem Baby und bei ihrem Vater und der neuen Aufgabe, die sie von alldem ablenken würde, bis sie es vergessen hätte.
Es gab so viel zu tun. Sarah musste sich um so viele Dinge kümmern, den sie hatte angefangen ihr Glück selbst in die Hand zunehmen. Und es tat ihr gut. Doch eine Bürde musste sie trotz allem noch auf sich nehmen. Ihr Vater!
Und wieder einmal stand sie vor ihrem Elternhaus und wusste, das sie jetzt erst mal beichten musste, denn ihr Vater hatte von ihrer Zukunft, noch keine Ahnung. Und diesmal würde er ganz und gar nicht einverstanden damit sein.
Kapitel 10
Joe saß wie fast jeden Abend in seinem Sessel und schaute sich ein Baseballspiel an.
Er ärgerte sich maßlos darüber, dass sein Lieblingsverein hinten lag. Aber das konnten die Spieler noch aufholen, wenn sie sich anstrengen würden. Er war so vertieft in sein Spiel, dass er Sarah gar nicht bemerkte. Sie schlich sich auf das Sofa und machte es sich bequem.
Früher hatte seine Tochter öfter mit ihm ein Spiel angesehen, aber als Sarah älter wurde, änderten sich auch ihre Interesse, da waren Musik und Jungs wichtiger, als mit ihrem alten Herrn ein Spiel anzusehen.
Jetzt lag sie wie früher auf dem Sofa. Joe kannte sie. Seine kleines Mädchen war unglücklich. Er wollte sie immer beschützen, doch nun musste er tatenlos mit ansehen, wie unglücklich sie war. Natürlich war ihm nicht entgangen, das sie überhaupt nicht auf das Spiel achtete, sondern mit ihren Gedanken weit weg war.
Jeden Tag dachte er darüber nach, was er tun konnte. Aber das Einzige, was ihm einfiel, war, dem Vater des Kindes ordentlich den Kopf zu waschen. Doch solange er nicht wusste, wer das war, musste er mit ansehen, wie Sarah Tag für Tag litt.
Als das Spiel dann endlich zu Ende war und Joes Mannschaft verloren hatte, hatte Sarah seine ganze Aufmerksamkeit.
"Daddy? Kann ich mit dir reden?"
"Natürlich, was hast du auf dem Herzen?"
So fing sie meistens an, wenn sie etwas von ihm wollte. Er grinste. Doch Sarah sprang nicht auf sein Lächeln an und Joe wusste, das es um etwas Ernsteres ging. Sie hatte sich gerade hingesetzt.
"Also Daddy, ich möchte nichts. Sondern ich habe etwas getan! Und du wirst sicher nicht erfreut darüber sein."
Was konnte sie schon wieder angestellt haben? Hatte sie nicht schon genug Probleme, schoss es Joe durch den Kopf.
"Was hast du getan?" Joe war jetzt ernst und sah seine Tochter direkt an. Sie erwiderte seinen Blick und presste ihre Lippen fest zusammen. Dann platzte sie einfach mit der Bombe heraus.
"Ich habe Will Bossom ein Angebot gemacht! Wir werden heiraten!"
Zuerst war es still in dem Wohnzimmer. Doch dann begriff Joe, was seine Tochter ihm gerade gesagt hatte.
"Was", schrie Joe halblaut, als hätte er sie nicht recht verstanden. Der Schock war ihm ins Gesicht geschrieben. Genau wie Tina, konnte er nicht fassen, was Sarah ihm da erzählte. Sie wartete, bis er den ersten Schock überwunden hatte, und erzählte ihm all ihre Absichten und fügte zum Schluss hinzu:
"Den Mann, den ich liebe, ist für mich unerreichbar, Dad. Und schließlich muss ich an mein Kind denken. Niemand stellt eine Schwangere ein und von irgendetwas müssen wir ja schließlich leben. Das Café wird wieder gut laufen und langfristig gesehen, wird es uns alle so viel einbringen, damit wir gut davon leben können."
Joe bewunderte seine Tochter auf eine Art. Sie lies sich nie entmutigen, wenn sie hinfiel, dann stand sie eben wieder auf. Verzweifelt suchte sie einen
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