Half Moon Bay (German Edition)
Die Schwangerschaft machte sich langsam bemerkbar. Ihr Bauch wurde immer größer und langsam konnte sie ihren Umstand auch nicht weiter geheim halten.
Sie hatte es sich auf dem Sofa gemütlich gemacht und schaltete den Fernseher ein. Eine kleine Schale gefüllt mit Nüssen hielt sie in der Hand und führte sie immer wieder zu ihrem Mund.
"Wenn du so weiter machst, wird aus der Kugel in deinem Bauch kein Baby, sondern eine Erdnuss", scherzte Tina und griff beherzt in Sarah´s Schüssel.
"Haha! Du bist doch nur neidisch, weil ich so viele Nüsse essen darf, da ich sowieso fett werde. Du willst ja deine Linie halten!" Tina hatte in letzter Zeit wirklich auf einiges verzichtet und warf öfter mal Sarah einen neidischen Blick auf ihr Essen zu. "Seit ihr fertig geworden?" Sarah versuchte Tina vom Thema abzulenken, da sie es nicht mochte, wenn man über ihre Figur sprach.
"Ja, morgen sind es noch ganz wenig Kleinigkeiten, aber dann kann es losgehen."
Sarah war schon aufgeregt, wenn sie an den morgigen Tag dachte. Aber im Grunde war sie zuversichtlich. Das Café war nicht mehr wieder zu erkennen. Und vom Erfolg war Sarah überzeugt. Nichts konnte sie darin erschüttern.
Sie hatten es sich gemeinsam auf dem Sofa gemütlich gemacht und sahen fern. Sie waren so beschäftigt gewesen in den letzten Wochen, dass sie überhaupt nicht mitbekamen, was in der Welt so geschah. Helen setzte sich in den großen Sessel und sah, wie Tina und Sarah, gebannt auf den Fernseher.
Joe, der in der Küche stand rief: "Wer von den Damen hat Hunger? Ich war beim Chinesen und hab uns etwas zu essen besorgt!"
Sofort sprang Sarah vom Sofa auf und ging zu ihrem Vater in die Küche.
Tina und Helen wollten Sarah eigentlich folgen, als die Nachrichten der Stars und Sternchen angekündigt wurden.
"Wir kommen auch gleich, Joe, nur zwei Minuten noch", sagte Tina.
Sarah stopfte sich schon Nudeln in den Mund, als sie Tina´s besorgte Stimme hörte.
"Helen! Helen? Ist alles in Ordnung?" Sofort waren Joe und Sarah im Wohnzimmer bei ihr.
"Es ist nichts", sagte sie schwer atmend und versuchte aufzustehen. Ihre Hand hielt sie sich an ihre Brust, als wäre sie verletzt.
"Helen, versuch ruhig zu atmen, ich werden den Notarzt anrufen."
"Nein, das brauchst du nicht, Sarah, wirklich nicht. Es ist keine Herzattacke. Ich fühle mich nur nicht gut."
"Da kam gerade etwas über David Knightley und Nicole Morriss. Und während des Berichtes hat sie sich an die Brust gefasst." sagte Tina besorgt.
Sarah konnte sich schon vorstellen, was passiert war. Es kam bestimmt ein Bericht über ihn, in dem die Reporter mal wieder etwas hässliches erfunden hatten und das hatte Helen in Panik versetzt.
"Komm Helen, ich bring dich in dein Zimmer. Du solltest dich hinlegen!"
Bereitwillig stand Helen mit Hilfe von Joe und Tina auf. Sie brachten sie vorsichtig in ihr Zimmer. Die Angst, dass Helen erneut einen Herzanfall bekommen könnte, war groß, vor allem bei Sarah.
Als Helen bequem in ihrem Bett lag und Joe mit Tina das Zimmer verlassen hatte, konnte Helen endlich offen und frei mit Sarah sprechen.
"Hast du es gewusst?" war ihre erste Frage.
"Nein, was den?"
"David´s Frau, Nicole hat das Baby verloren!"
Sarah erschrak. Nein, das wusste sie nicht und schüttelte langsam und betroffen den Kopf.
"Oh Helen, das tut mir leid. Ich hatte bis eben keine Ahnung. Aber ist das auch wahr? Nicht das sich diese Aasgeier wieder so etwas Schreckliches ausgedacht haben."
"Ich muss ihn anrufen, Sarah. Wenn es wirklich wahr ist, dann geht es ihm bestimmt nicht gut!" Schon griff Helen nach dem Telefon. Bisher war Sarah noch nie dabei gewesen, wenn Helen mit ihrem Sohn sprach und auch jetzt bekam Sarah Herzklopfen.
Es wäre wohl besser, wenn sie Helen allein lies und stand auf. Doch bevor Sarah gehen konnte, hinderte Helen sie daran.
"Bitte bleib, Sarah!"
"Ich werde nicht mit ihm sprechen", versicherte Sarah der alten Dame mit Nachdruck.
"Das ist mir schon klar, aber ich möchte, dass du trotzdem bei mir bleibst!"
Helen wählte schon und wartete, dass David sein Handy abnahm. Sarah war zum Fenster gegangen. Sie öffnete es und atmete die frische klare Luft ein. Ihr war sehr warm geworden. Die Tatsache, dass Helen gleich mit David sprechen würde, ging ihr durch und durch. Sie konnte schon fast sein Gesicht vor sich sehen. "Hallo? David, bist du es?"
Sarah hörte, wie Helen´s Stimme zitterte. Sie versuchte gar nicht hinzuhören, was sie mit ihrem Sohn besprach. Sie wollte es eigentlich nicht wissen. All die
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