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Hallo Doktor

Hallo Doktor

Titel: Hallo Doktor Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kristi Gold
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würde.
    Möglicherweise nie mehr.
    Als sie am Schwesternzimmer vorbeikamen, blieb Nick stehen und fragte: „Wo liegt Brooke Granger?”
    „Im Kreißsaal, Dr. Kempner. Ihre Familie ist im Wartezimmer”, erklärte eine der Schwestern.
    „Hat sie schon entbunden?”
    „Noch nicht.”
    „Das ist gut”, bemerkte Nick zu Michelle, während sie auf das Wartezimmer zugingen. Sie reagierte nicht, sondern starrte nur geradeaus, als befinde sie sich in einer Welt, zu der er keinen Zugang hatte.
    Brookes und Michelles Eltern standen in einer Ecke des kleinen Raumes und sprachen leise mit Jared. Als Nick Michelle zu ihnen führte, blieb sie plötzlich stehen. Sie drehte sich zu Nick um und sagte: „Ich kann ihnen nicht gegenübertreten.” In ihrer Stimme schwang Panik mit.
    „Du musst.”
    Abrupt wandte sie den Blick ab. „Sie werden mich hassen für das, was ich getan habe.”
    Er schüttelte sanft ihre Schultern. „Sieh mich an.” Zögernd gehorchte sie. „Du hast überhaupt nichts getan. Es ist nicht deine Schuld.”
    „Doch. Ich habe sie …”
    „Du hast überhaupt nichts gemacht, verdammt noch mal. Um bei jemandem Wehen auszulösen, gehört schon mehr dazu als ein Streit.”
    „Du hast sie ja nicht gehört. Sie hat geweint, und ich …”
    „O Shelly, ich bin so froh, dass du da bist!” Jeanie Lewis lief mit ausgebreiteten Armen auf sie zu.
    Michelle umarmte ihre Mutter mit roboterhaften Bewegungen. Als sie sich von ihr löste, fragte sie: „Wie geht es ihr?”

    „Komm mit, und sprich mit Jared.” Jeanie hakte sich bei ihrer Tochter unter und sah über die Schulter zu Nick. „Dr. Kempner, wie nett von Ihnen, dass Sie gekommen sind, um nach Brooke zu sehen.”
    Offenbar hatte Jeanie keine Ahnung, dass Michelle die letzten Tage mit ihm verbracht hatte, und Nick hatte nicht die Absicht, sie darüber aufzuklären. „Kein Problem, Mrs. Lewis.”
    Er folgte den beiden und schüttelte Jared die Hand, der elend aussah. „Erzähl mir, was los ist”, bat Nick.
    Jared rieb sich das Kinn. „Sie haben ihr Medikamente gegeben, damit die Wehen aufhören, und Steroide für die Lungen des Babys, aber vor ein paar Minuten ist ihre Fruchtblase geplatzt.”
    Michelle schnappte nach Luft. „Dann wird das Baby also heute kommen?”
    „Sieht ganz so aus”, erwiderte Jared mit rauer Stimme.
    „Und Brooke? Ist mit ihr alles in Ordnung?” wollte Michelle wissen.
    Jared lehnte sich gegen die Wand. „Sie hatte Schwierigkeiten zu atmen, aber jetzt geht es ihr besser. Man zieht einen Kaiserschnitt in Betracht, aber bis jetzt scheint es beim Baby keinerlei Anzeichen von Schwierigkeiten zu geben. Es sieht so aus, als wür den sie den Dingen ihren natürlichen Lauf lassen.”
    „Das ist wahrscheinlich das Beste”, meinte Nick. „Je länger das Baby wartet, auf die Welt zu kommen, desto mehr Steroide wird es zur Kräftigung seiner Lungen erhalten.”
    Jared schaute zur Decke. „Ja, und bei Brookes Asthma sollen sie es auch nicht eher holen als nötig.” Er hielt einen langen Moment inne. „Wenn ihr etwas passiert …”
    Miche lle trat einen Schritt auf ihn zu. „Was sagst du da?”
    Er atmete tief ein. „Wir können noch andere Babys haben, aber eine zweite Brooke finde ich nicht.”
    Nick fühlte sich, als hätte er einen Schlag in den Magen bekommen. Er konnte Jareds Kummer verstehen. Allein bei der Vorstellung, Michelle oder Kelsey könnte etwas zustoßen, schnürte sich ihm vor Angst die Brust zusammen.
    Jeanie Lewis schluchzte, worauf Howard Lewis hinter sie trat und ihr die Hände auf die Schultern legte. „Es wird alles gut, Liebes. Brooke ist eine Kämpferin. Alles wird gut.”
    „Dr. Granger, Ihre Frau braucht Sie!” rief eine Schwester vom Flur her.
    Jared wirbelte herum, lief den Flur hinunter und rief: „Ich halte euch auf dem Laufenden.”
    Michelle ließ sich auf einen Stuhl sinken und schlang die Arme um sich. „Das ist alles meine Schuld. Alles meine Schuld.”
    Ihre Worte lenkten Jeanies Aufmerksamkeit auf ihre Tochter. „Wovon sprichst du, Shelly?”
    „Wir haben uns gestritten”, erklärte Michelle. „Heute Morgen. Ich habe sie aufgeregt, und jetzt muss sie dafür bezahlen.”
    Jeanies Augen weiteten sich vor Entsetzen. „Gütiger Himmel, was hast du dir denn dabei gedacht? Erinnerst du dich nicht mehr daran, wie oft Brookes Asthmaanfälle durch Stress ausgelöst wurden?”
    „Doch, ich erinnere mich.” Michelle wiegte sich vor und zurück. „Ich habe nicht nachgedacht.”
    Nick

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