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Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
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er: “Meine Damen und Herren, dürfte ich einen Moment um Ihre Aufmerksamkeit bitten? Ich habe eine erfreuliche Mitteilung zu machen.”
    Die Gespräche erstarben. Alle Gesichter wandten sich dem Gastgeber zu. Dev erblickte Gaby neben der Tür, dann schoben sich andere Menschen dazwischen.
    Freudestrahlend verkündete Putman: “Wie Sie vielleicht wissen, trat vor einer Weile ein junger Anwalt in unsere Kanzlei ein. Er erwies sich als wertvoller Mitarbeiter, erfolgreich vor Gericht und auch sonst äußerst fähig …”
    Während Putman als geschickter Redner die Ankündigung der Verlobung einleitete, überfiel Dev plötzlich eine seltsame Beklommenheit, fast Panik. Mit eiserner Beherrschung kämpfte er die ungewohnte Empfindung nieder. Das war es doch, was er erstrebt hatte – eine weitere Stufe in seiner Karriere.
    Er wandte sich zu der Frau an seiner Seite. Cecilia lächelte zu ihm empor, ihr harter Griff um sein Gelenk wirkte wie eine Handschelle. Ihr Vater fuhr fort: “… und nun hat Devlin ein weiteres großes Los gezogen – meine Tochter. Ich freue mich, hiermit die Verlobung meiner Tochter Cecilia mit Devlin Hunt verkünden zu können.”
    Donnernder Applaus brach aus. Dev sah sich einem Meer fremder Gesichter gegenüber. Gaby war nirgendwo zu sehen.
    Getrieben von qualvoller Unruhe schlüpfte Gaby aus dem Raum. Da drin, inmitten dieser aufgesetzten Freundlichkeit, hielt sie es keine Sekunde länger aus. Als Putman Devs und Cecilias Verlobung verkündete, wurde ihr angesichts dieser trügerischen Darstellung eines glücklichen Paars regelrecht übel. Sie hatte versagt.
    Sie ging den Gartenpfad hinunter und wanderte zwischen den Blumen umher, suchte Trost in den Düften des stillen Abends. Ja, sie war eine Versagerin. Sie hatte gewusst, dass sie keine Ahnung von Liebesdingen hatte. Gewiss, sie hatte sich alle Mühe gegeben, aber ihre eigenen Gefühle für Dev waren ihr in die Quere gekommen. In den letzten Tagen war sie auf Distanz gegangen, hatte gründlich nachgedacht, und jetzt blieb ihr nur noch ein Tag. Ein einziger Tag, um eine Lösung zu finden – eine geniale Lösung, um den beiden Liebe einzuflößen.
    Sie kickte einen Kieselstein aus dem Weg. Vielleicht, wenn Cecilia Dev etwas ganz Besonderes gäbe, etwas, das er sich sehnlichst wünschte?
    In Gedanken versunken blickte sie auf ein Rosenbeet, das von Farnkraut und dichten Stauden umgeben war. Warum konnte sie nicht sachlich denken? Warum half ihr niemand und sagte ihr, was sie tun sollte?
    “Gaby. Pst, pst, Gaby!”, zischte da eine Stimme.
    Erschrocken blickte sie sich um. Sie sah zum bestirnten Himmel auf. “Bud?”, fragte sie zweifelnd.
    “Nein, ich bin's.” Die Farne schwankten, und ein Schopf angegrauter roter Haare tauchte dahinter auf. “Ich bin's, Onkel Herbert.”
    “Onkel Herb! Was machst du denn hier?”
    “Was ich hier mache? Was machst
du
denn hier? Ich wusste nicht einmal, dass du in Los Angeles bist. Wo hast du gesteckt?”
    “Ich war, äh, beschäftigt.”
    Herb spähte zwischen den Pflanzen hervor, Farnwedel umstanden seine gerunzelte Stirn. “Etwa bei diesem James Putman?”
    “Nein, mit Devlin Hunt.”
    “Devlin Hunt!” Das Gebüsch geriet in heftige Bewegung. Herberts Schopf stand wie eine Krone darüber. “Dieser Unmensch, dieser herzlose Kerl! Was in aller Welt hast du mit dem zu tun?”
    “Nun, ich bin eine Art Leibwächter für ihn.”
    Ihr Onkel schnaubte verächtlich. “Ich kann mir gut vorstellen, dass der Leibwächter braucht. Er hat garantiert einen Haufen Feinde. Du ahnst nicht, was er mir angetan hat, Gaby. Ich habe eine Frau kennengelernt, wir wollen heiraten.”
    “Ich weiß.”
    “Was?”
    “Ich sagte, ich weiß”, wiederholte Gaby. “Ich weiß Bescheid über dich und Helen Adamson. Eben gerade habe ich da drin mit Helen und ihren Töchtern gesprochen.” Sie schwankte zwischen Zorn und Enttäuschung. “O Onkel Herb, wie konntest du nur so etwas tun? Ich weiß ja, du warst immer darauf aus, reich zu werden, aber so eine arglose Frau auszunutzen! Dass du so tief sinken konntest! Helen sagt, du liebst sie nicht, du willst nur ihr Geld.”
    “Was?” Das Farnkraut teilte sich und gab Herberts verdutztes Gesicht preis. “Aber Gaby, du verstehst nicht …”
    “Ich verstehe sehr gut”, unterbrach sie ihn.
    “Nein, ich liebe Helen wirklich. Und wenn du bei Hunt arbeitest, dann sprich mit ihm. Mach ihm klar, dass Helen und ich …”
    “Nein.”
    “Wie?”
    “Ich sagte Nein.” Sie

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