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Hallo Engel!

Hallo Engel!

Titel: Hallo Engel! Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sandra Paul
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nicht.” In seinem verknitterten grauen Anzug und mit flehendem Blick preschte er an ihr vorbei. Er stapfte ins Wohnzimmer und wandte sich zu ihr um, während er sich aufgeregt durch das ergrauende rote Haar fuhr. “Ich bin nicht gekommen, um über Helen zu sprechen. Sondern über dich und mich. Und deine Mutter.”
    Gaby war verdutzt. “Was meinst du damit?”
    Ihr Onkel holte tief Atem. “Setz dich bitte. Nur eine Minute. Ich erklär's dir.”
    Sie tat ihm den Gefallen und setzte sich neben ihn auf die Couch. Onkel Herbert wandte sich ihr zu, seine blauen Augen waren ernst. “Nach unserem Gespräch gestern Abend ist mir klar geworden, dass ich unbedingt noch einmal mit dir reden muss. Bist du wirklich der Überzeugung, es ginge mir bei allem nur um Geld?”
    Abweisend erwiderte sie: “Es war doch immer offensichtlich, dass du einzig und allein reich werden wolltest. Genau wie Mutter auf einen Mann aus war.”
    “Das stimmt absolut nicht, Liebes.” Sie wollte widersprechen, doch er hob abwehrend die knochige Hand. “Jedenfalls nicht ganz. Ja, ich wollte Geld verdienen. Jawohl, ich habe von Reichtum geträumt. Aber doch nur, damit ich dir – und deiner Mutter – die Dinge verschaffen könnte, die euch zustanden.”
    Gaby starrte ihn an. “Was für Dinge denn? Ich habe nie um etwas gebeten, oder?”
    “Nicht ausdrücklich. Aber ich wusste, Gaby, und deine Mom wusste es auch, dass du dir gewisse Dinge gewünscht hast. Erinnerst du dich an das kleine weiße Haus mit Garten in Phoenix? Es hat dir damals fast das Herz gebrochen, als wir dort wegziehen mussten. Das hat deiner Mutter und mir unendlich zugesetzt. Wir flehten den Vermieter an, das Haus nicht zu verkaufen, es nutzte nichts. Also zogen wir wieder weiter.”
    “Aber warum mussten wir in eine andere Stadt ziehen? Warum sind wir nicht dort geblieben?” Eine alte Wunde brach in ihr auf. “Ich weiß, weil Mom sich von ihrem Freund trennen wollte.”
    Bedrückt fuhr Herbert sich durchs Haar. “Das war einer der Gründe, Gaby, aber verurteile sie nicht so streng. Deine Mutter war am Boden, als dein Vater sie verließ. Sie hielt es für ihre Schuld, dass du kein normales Familienleben haben würdest, und sie suchte verzweifelt nach jemandem, der dir den Vater ersetzen würde.”
    Seine Stimme wurde rau. “Ich wollte diese Stelle ausfüllen, aber was soll ich sagen – ich war eben bloß dein Onkel und damals selbst nicht gerade gefestigt. Ich wollte es ja recht machen, immerhin waren du und meine Schwester alles, was mir an Familie blieb.” Er schluckte, sein Adamsapfel hüpfte heftig. “Ich wollte für euch sorgen.”
    “Das hast du doch getan.”
    “Nicht so, wie ich gewollt hätte.” Er räusperte sich. “Deshalb waren wir ständig unterwegs, immer in der Hoffnung, ich würde eines Tages den Durchbruch schaffen. Aber ich schaffte es nicht, und ehe ich mich versah, warst du erwachsen. Und brauchtest mich nicht mehr.”
    “O Onkel Herb.” Gaby sah ihn hilflos an. “Ich werde dich immer brauchen.”
    “Wirst du nicht. Du brauchst eine eigene Familie.” Plötzlich wurde sein Ton munter. “So gehört es sich.”
    Er stand auf. “Und ich habe jetzt Helen.” Er sah Gaby offen an. “Ich liebe sie. Ich brauche sie, und sie braucht mich.”
    Gaby musterte seine vertrauten Züge. Er hielt ihrem Blick stand, und auf einmal erkannte sie sein Wesen klarer als je zuvor. Herb liebte Helen Adamson aufrichtig und wollte alles tun, um sie glücklich zu machen.
    Sie berührte seinen Arm. “Ich glaube dir, Onkel Herb.” Sie begleitete ihn zur Tür, und eine besorgte Falte trat auf ihre Stirn, als sie an Helen dachte. “Wie willst du ihr klarmachen, dass du nicht nur auf ihr Geld aus bist?”
    Onkel Herb seufzte. “Das weiß ich noch nicht. Aber keine Sorge, das kriege ich schon hin.” Er lächelte bitter. “Wenn ich irgendwann das große Los gezogen hätte, würde Helens Familie nichts gegen mich einzuwenden haben.”
    “Es sei denn, Helen wäre arm.”
    Herb sah sie betroffen an. “Ja, das stimmt. Dann würde sie wissen, wie ernst es mir ist und dass es ihren Töchtern letztlich nur um das Erbe geht.” Nachdenklich verharrte er einen Moment in der Garderobe. “Vielen Dank, Gaby. Ich glaube, Helen und ich finden einen Weg.”
    “Sag ihr einfach, wie sehr du sie liebst.” Ihr Lächeln war zitterig. “Wir Smiths haben offenbar Schwierigkeiten mit solchen Bekenntnissen.”
    Ihr Onkel warf ihr einen schrägen Blick zu. “Auch wenn ich es nie

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