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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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bestimmend in den hoch aufragenden und eventuell verhexten Tannenwald hinein.
    O, wie romantisch es hier ist. Die mickrige Beleuchtung, der Duft der Zweige, das Gefühl des Friedens und der Geborgenheit, eine kräftige Hand, die mich von hinten fest und innig umfasst, der Duft von Gerhards Rasierwasser - Marke: überaus männlich und total betörend und der reichlich konsumierte Alkohol vernebelt mir vollständig die Sinne. Seine flehentlichen Lippen erforschen einstweilen begierig meinen Halsbereich. Ich lehne mich entspannt an seine kräftige Schulter und genieße den Augenblick. (Amelie ... nicht mit einem Arbeitskollegen und erst recht nicht auf der hauseigenen Weihnachtsparty! Denk an deine Prinzipien und an den damit verbundenen Skandal!)
    Oh, welch prickelnde Erotik dieser Mann ausstrahlt! Langsam arbeitet er sich zu meinem bebenden Mund vor. Er nimmt mir meinen Punschbecher, den ich festkralle wie einen Rettungsanker, ab und stellt ihn beiseite. Eine schnelle Drehung und wir stehen einander gegenüber. Er öffnet mir flugs die Knöpfe meines Mantels und umfasst zielstrebig meine Taille, um mich noch dominierender an seinen dämonischen Leib zu pressen. Sein fordernder Mund sucht nach dieser Aktion Scharf unermüdlich nach seinem femininen Gegenstück, und justament als wir uns in einem herrlich sinnlichen Kuss vereinen, höre ich Elvira nach mir rufen.
    Ich bin mit einmal wieder annähernd bei klarem Verstand.
    Aber küssen kann er ... hmmm ... lecker, schmecker. ( Wenn Mann gut küssen kann, ist er auch im Bett … ganz nett. Die daraus entstehende Diagnose wäre demnach ein absolutes PRO für Gerhard. Ein weiterer Vorzug ist seine Größe: Er überragt mich nahezu um einen halben Kopf.)
    »Amelie ... wo treibst du dich nur rum?«, beklagt sich Elvira laut und schaut sich nach allen Seiten um.
    Gerhard und ich haben uns im Bruchteil einer Sekunde voneinander gelöst. Im dichten Tannenwald trennen sich unsere Wege, und während ich Elviras Lockruf folge, folgt Gerhard dem Toilettenschild. Wir treten in einiger Entfernung zueinander aus unserem klammheimlichen Schmusewäldchen hervor. Mit einem Mal setzt in meinem Hirn das Stimmengewirr wieder ein.
    »Ach, da bist du ja! Wo hast du nur gesteckt?«, will Elvira wissen und beäugt mich dabei skeptisch.
    »Ich war, ich war ...«, stammle ich ihr entgegen.
    »Na, jetzt hab’ ich dich ja gefunden. Hör zu: Wir wollen kurz im Stehcafé vorbeischauen. Kommst du mit?«
    Dieses kleine Café hat ein einstiger Arbeitskollege von uns gepachtet. Es liegt gleich um die Ecke des Klosterbräus.
    »Wer ist wir?«
    »Erich, Bruno, Werner, Linde und Cäcilia«, antwortet sie.
    Nein, dass diese Cäcilia immer und überall dabei sein muss. Die ist mir ja so was von unsympathisch.
    »Nein, da passe ich«, gebe ich knapp zurück.
    »Wir bleiben nicht lange. Wir wollen uns nur ein bisschen aufwärmen, dann kommen wir wieder hierher.«
    »Alles klar. Also, bis bald«, rufe ich dem entschwindenden Grüppchen hinterher.
     
     
    »Tja, nun steh’ ich hier, ich armer Tor,
    und bin so schlau, als wie zuvor!«
     
     
    ... sinniere ich vor mich hin, als mir ein mit einem Punsch ausstaffierter Arm über das Schulterblatt wächst.
    »Wo waren wir gleich stehen geblieben?«, flüstert mir eine mannstolle Stimme ins Ohr.
    »Ich weiß, was du willst«, erwidere ich spitzzüngig.
    »Und was könnte das sein?«
    »Du willst mich betrunken und gefügig machen. Und wenn ich dir dann auf Gedeih und Verderb ausgeliefert bin, dann schreckst du bestimmt nicht davor zurück, mich in deine Löwengrube zu schlep
    pen.«
    »Oje, du hast mich durchschaut.«
    »Tja, bin eben ein kluges Köpfchen.«
    »Ja, das bist du zweifellos«, bestätigt er meine Aussage. »Und du bist außerdem die heißeste Braut auf dieser Party.«
    Er glaubt doch tatsächlich, dass er mich mit so einem plumpen Anmachspruch rumkriegen kann. Tja, da hat er sich aber gewaltig getäuscht.
    »Sag mir was, was ich noch nicht weiß«, fordere ich ihn auf.
    (Ich bin hier der Boss, merken Sie das? Ich habe mir mein Selbstbewusstsein einfach angezwitschert.)
    »Mal überlegen: Du bist taff, klug, witzig, charmant, sexy und verdammt heiß. Ich will dich – da hast du recht und ... ah ... und du willst mich auch.«
    »Aha!«, stottere ich verblüfft hervor.
    Mit dieser Antwort habe ich nicht unbedingt gerechnet, aber irgendwie hat er ja recht. Ich will ihn wirklich – selbstverständlich nur für diesen einen Abend! (Ich wäre nach einem

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