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Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)

Titel: Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Diana E. Grant
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derart bewaldeten Rückenpartie aufnehme. Nun, mögen wir das Beste hoffen.)
    Ich habe den kurzfristigen Schock gut überwunden. Nun muss ich mich aber rasch meines ausgeleierten Sport-BHs entledigen. (Das ist wirklich ein absolut zerschlissenes Teil und es sieht nicht gerade sexy aus. Aber ich habe heute auch wahrlich nicht mit einer Inspektion meiner Unterwäsche gerechnet, also schnell weg mit dem grau gewaschenen Ding.)
    Ah, darum kümmert sich Gerhard schon, nun ... auch gut.
    Gerhard weiß, was sich eine Frau erhofft, das muss man ihm zugutehalten. Er arbeitet sich kompetent und zügig voran, weiß die richtigen Knöpfe zu drücken und ich entspanne mich zusehends. Ich wehre mich zwar dagegen, dass er ständig die Kontrolle übernimmt, aber in einem Anfall von Großzügigkeit lasse ich ihn diesen Weg beschreiten.
    Als wir schließlich noch die letzte Hürde überwinden und uns der restlichen Kleidungsstücke entledigen, wird die Stimmung gelassener. Die heiße, sich nach dem anderen verzehrende Knutscherei beschränkt sich langsam auf einen hinreißenden, innigen Kuss, denn ich in allen Phasen meines Körpers auskoste. Währenddessen ich endlich Gefallen daran finde, das Gewicht eines Liebhabers auf mir zu spüren, löst sich Gerhards Mund für den Bruchteil einer Sekunde von meinem und sein Blick streift die rechte naheliegende Ablage, die eine kunterbunte Ansammlung von Kondomen beherbergt. Ich folge verträumt seinem Blick. Er greift nach einem roten Päckchen und reißt es gekonnt auf. Die Darbietung war professionell und irgendwie hatte es etwas verdammt Ernüchterndes.
    Was zum Teufel mache ich hier eigentlich? Diese Frage trifft mich wie ein Schlag ins Gesicht. Ich fühle mich augenblicklich unwohl. Was wäre nun peinlicher: Hier zu bleiben und Sex mit einem offensichtlich sehr aktiven Superrammler zu haben (dieser Gedanke schleicht sich unweigerlich ein, wenn man die randvolle Schüssel mit Verhüterli sieht) oder aber schleunigst aufzuspringen, nach einer guten Ausrede zu suchen und den sofortigen Rückzug anzutreten.
     
     
    Eine Viertelstunde später sitze ich im bestellten Taxi. Als ich wenig später die Treppen in mein Eigenheim erklimme, muss ich feststellen, dass ich den zuvor konsumierten Alkohol nahezu herausgeschwitzt habe. Fakt ist, dass dies nur der plötzlichen Besinnung und meiner damit aufkommenden Panik zu verdanken war. Ein erbärmliches Juhu am Ende dieser aufreibenden Nacht.
     
     
    Schockerlebnisse
     
     
    Man pflegt zu sagen:
    Die beste Zeit, eine Frau zu verführen, sei,
    wenn sie sich mit ihrem Mann überworfen hat!
    (William Shakespeare)
     
     
    Den herannahenden Arbeitstag sehe ich nicht so gelassen entgegen, wie ich es mir erhofft habe. Die sexuelle Fast-Eskapade mit Gerhard war ein gravierender Fehler. Ich kann demnach nur noch Schadensbegrenzung betreiben.
    Nun gut, was geschehen ist, kann ich jetzt nicht mehr rückgängig machen. Ich muss rational, klug und emotionslos an die Sache Gerhard rangehen. Das sollte doch wirklich kein allzu großes Problem darstellen. Ich bin ja schließlich erwachsen und kein kleiner aufgeregter Teenager mehr. Ich habe mich total unter Kontrolle. Ich gehe jetzt unbekümmert zur Arbeit, werfe mich in die braun berüschte Kluft und schreite hohen Hauptes in den Coffee-Shop. (Zum Glück hat uns gestern niemand beim Verlassen der Party beobachtet, das will ich zumindest hoffen. Demnach werde ich nicht das Hotelgespräch Nummer eins sein
    – Gute Nachricht!) »Guten Morgen«, krächzt mir Elvira bereits in der Umkleide entgegen. »Was ist denn mit dir passiert?«, frage ich nach und mustere meine Freundin besorgt. »Bin total heiser«, flüstert sie mir zu, um den letzten Rest ihrer verbliebenen Stimme zu schonen. »Die Zeit, um auf Parkbänken rumzuknutschen, ist vorbei. Wir ha
    ben Winter«, erwidere ich belustigt.
    »Woher weißt du das?«, quietscht sie aufgebracht.
    Oh, ich habe ungewollt einen Volltreffer gelandet, denn die
    Schamesröte steigt ihr unwiderruflich ins Gesicht.
    »Ich weiß momentan nur so viel: Ich will alle schmutzigen Details erfahren«, gebe ich neugierig zurück.
    Elvira schildert mir daraufhin in wenigen Worten die weiteren Begebenheiten des gestrigen Abends: Sie ist im Stehcafé zufälligerweise auf ihren einstigen Jugendfreund Klaus gestoßen und um ihre spontane Zusammenkunft gebührend zu bejubeln, vernichteten sie gemeinschaftlich zwei Flaschen Merlot. Elvira erzählte Klaus von ihrem Martyrium mit Jo und er

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