Hallo, Fräulein!: Winterzauber (German Edition)
kurzen Intermezzo bestimmt wieder viel ausgeglichener und ich würde demnach die stressige Weihnachtszeit viel besser überstehen.)
Pro:Er kann gut küssen, ich täte etwas Sport betreiben und dabei meine Kondition fördern.
Kontra: Er sitzt im ersten Stock, das Geklatsche in der Firma und ... oje, ich habe heute nicht meine aufreizenden Dessous an. (Wenigstens habe ich mir zuvor noch die Beine rasiert.)
Lange Rede, kurzer Sinn! Wir haben uns in einer beharrlichen Konferenz (das Ganze hat in etwa eine geschlagene Minute gedauert) darüber einigen können, dass wir den Abend gemeinsam ausklingen lassen wollen.
Um keine Aufmerksamkeit zu erregen, stehlen wir uns getrennt von der Party, die mittlerweile zu einem puren Saufgelage ausgeartet ist.
Wir verabreden uns in einer Viertelstunde am Franz-Josef-Kai. Ich gehe vor. Niemand nimmt Notiz von meinem Aufbruch.
Elvira ist in der Zwischenzeit zweifellos im Stehcafé versumpert. Ihre Moralpredigt bleibt mir somit für den heutigen Abend erspart, aber morgen, ja morgen ... ach, daran will ich noch gar nicht denken.
Gerhard holt mich mit einem Taxi am vereinbarten Treffpunkt ab und weist dem Fahrer unser Ziel an. Während der Taxifahrt knutschen wir, was das Zeug hält. Ich kann den Taxler zwar nicht ins Auge fassen, aber ich bin mir sicher, dass er uns schaulustig im Rückspiegel beobachtet.
Während der kurzen Liftfahrt in schwindelige Höhen ertasten wir gegenseitig die Vorzüge des anderen. Nachdem ich zufällig des Mannes besten Freund befummelt habe, scheint das Ding noch zusätzlich anzuschwellen. Ich habe - nach der flüchtigen Tastinspektion zu urteilen offenkundig Glück.
Sekunden später betrete ich bereits die Höhle des Löwen. Es handelt sich bei seiner Bleibe um eine augenfällige Junggesellenbude. Sein Innenarchitekt hat dem kühl wirkenden Glas und dem kalten Stahl dem Materialvorzug erteilt, und so geben diese beiden Komponenten schlichtweg den Ton an. Gerhards Domizil besteht im Grunde aus nur einem geräumigen, emporragenden Raum. Durch die durchgehende Fensterfront spiegeln sich die matten Lichter der Stadt wider.
Ich entledige mich rasch des Mantels, währenddessen Gerhard die Halogenspots dimmt und ein paar Knöpfe drückt, um im Anschluss für einen musikalisch stimulierenden Background zu sorgen. Nachdem er mir zwei Gläser und eine gekühlte Flasche Veuve Clicquot in die Hände drückt hat, hebt er mich beschwingt hoch und trägt mich die stählerne Brüstung hinauf.
Aha, hier hat er sein Liebesnest eingerichtet. Der erste Stock besteht eigentlich nur aus einem riesigen Bett.
Er wirft mich sanft in die unzähligen Kissen, da schwappt mir schon die erste unterirdische Welle entgegen. (Oh, ein Wasserbett! Juhu! Ich hab’s bislang noch nie in einem Wasserbett gemacht!)
Nachdem er den Champagner fachgemäß entkorkt und eingeschenkt hat, wird mir heiß. Er setzt sich neben mich und wir prosten einander verschwörerisch zu. Auch das wohltuende Prickeln in meiner Kehle kühlt mich nicht ab, ganz im Gegenteil. Gerhard entzieht mir mein Glas, beugt sich anbiedernd über meinen Schoss und stellt es am linken Beistelltisch ab. Ich brenne vor Leidenschaft. Er küsst mich. Immer und immer wieder. Verlangender, fordernder. Wir durchwühlen das unrobuste Bettgestell zu allen Seiten. Ich ziehe ihm seinen Rollkragenpullover aus, öffne gekonnt die Gürtelschnalle seiner Hose und den Knopf an seiner Bluejeans und ... hervor quellt eine schwarze Seiden-Boxershorts.
Er bleibt in der Zwischenzeit auch nicht untätig. Mein cremeweißer Fransenschal, meine schwarzen Langschaftstiefel, mein schickes lila Twinset und mein honigfarbiges Spaghettiträgertop fallen dem Wüstling rasch zum Opfer. Danach entledigt er sich seiner Schuhe und geht erneut zum Angriff über. Im hohen Bogen fliegen nun sein T-Shirt und unser beiden Hosen aus dem plätschernden Bett. Daraufhin taste ich mich an sein weiß geripptes Unterhemd heran und befingere ... seinen behaarten Rücken. (Um der Männlichkeit mehr Ausdruck zu verleihen, habe ich - im akzeptablen Rahmen betrachtet - nichts gegen Brusthaare einzuwenden. Aber was ich hier fühlen kann, ist ein sprießender Dschungel. So manch kahlköpfiger Mann wäre froh, wenn er diese sprießende Haaransammlung annähernd am Kopf hätte!)
Nun ja, wie lautete Gretchens Spruch: Nun bin ich hier, nun bleib ich hier! – Nach diesem Statement richte ich mich. (Ich werde versuchen, dass ich keinen Kontakt mehr zur unbeliebten und
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