Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition)
worden. Sie waren den Polizisten aufgefallen, weil sie mehrmals zu einer Filiale einer Fast-Food-Kette und wieder zurückgefahren war. Bei dem Knöllchen beriefen sich die oberstrengen Ordnungshüter auf Paragraph 30 Absatz 1 der Straßenverkehrsordnung. Danach sind «bei der Benutzung von Fahrzeugen unnötiger Lärm und vermeidbare Abgasbelästigungen verboten. Unnützes Hin-und-her-Fahren ist innerhalb geschlossener Ortschaften verboten, wenn andere dadurch belästigt werden.»
Und das Einschreiten der Polizei ist zwar selten, weil vermutlich auch die meisten Polizeibeamten den Paragraphen 30 nicht kennen und keine Spaßbremsen sein wollen. Aber ein Einzelfall ist es nicht: So wurde von der Polizei ein 19-Jähriger im Ruhrgebiet gestoppt, weil er für das «Guinness Buch der Rekorde» eine neue Weltbestleistung im Kreiselfahren aufstellen wollte. Er war 46 Minuten in einem Kreisverkehr unterwegs und hatte bereits 230 Runden gedreht, bevor ihn die Polizei anhielt. Sein Ziel: 500 Runden.
Unnütz im Sinne des Paragraphen sind auch Autokorsos nach Fußballspielen oder nach Hochzeiten, die auch noch durch lautes Hupen begleitet werden. Weil es sich in diesen Fällen um «kulturelle Gepflogenheiten» handelt, drückt die Polizei in der Regel beide Augen zu. Doch schon beim nächsten wiederholten Vorbeifahren an einer Eisdiele können Autofahrer durchaus zur Kasse gebeten werden.
Der Fußballverein mit der längsten Pechsträhne ist der 1. FC Köln. Seit über zwanzig Jahren reiht sich in der Vereinsgeschichte ein Missgeschick an das andere. So liegt es sicherlich nicht nur am bekannten rheinischen Frohsinn, dass der Dauerabsteiger aus der Fußball-Bundesliga gern als Karnevalsklub bezeichnet wird.
Die Serie der Pannen begann mit dem Halbfinale im DFB-Pokal 1991 gegen den MSV Duisburg. FC-Trainer Erich Rutemöller forderte mit dem Spruch «Mach et, Otze» seinen bereits mit Gelb verwarnten Spieler Frank Ordenewitz auf, sich noch eine gelbe Karte abzuholen, um dann nach der im nächsten Bundesligaspiel abgesessenen Sperre im DFB-Pokalfinale wieder mitspielen zu können. Doch der Trainer verplapperte sich im Fernsehen, der Deutsche Fußballbund sperrte «Otze» für das Finale.
Bei einer Verhandlung vor dem DFB-Sportgericht in Frankfurt wollte sich der FC mit einem Videomitschnitt von Sat.1 entlasten. Auf dem Band, das FC-Geschäftsführer Wolfgang Schänzler mitgebracht hatte, war jedoch nicht das Foul zu sehen, sondern Musikauftritte aus dem Kölner Karneval mit den «Black Fööss».
Beim Spiel gegen Schalke 04 in der Bundesligasaison 1997/98 vergaß Einwechselspieler Marcell Fensch sein Trikot in der Kabine. Während er ging, um es zu holen, musste seine Mannschaft in Unterzahl spielen und kassierte das 0:1. Das Spiel verlor Köln mit 0:2.
Groß war vor der Saison 2005/06 die Freude, einen neuen Hauptsponsor präsentieren zu können. Erwartete Mehreinnahmen: 4,3 Millionen Euro. Auf den Trikots der Kölner Spieler sollte die «Satena-Holding» für Zypern als Reiseziel werben. Doch der zypriotischen Tourismusbehörde war der neue Sponsor nicht bekannt. Der Vorstand des 1. FC Köln war auf Hochstapler hereingefallen.
Die Verpflichtung des Stürmers Eric-Maxim Choupo-Moting vom Hamburger SV scheiterte 2011 an einem kaputten Faxgerät in der Geschäftsstelle des 1. FC Köln. «Das Faxgerät hat ab der dritten Seite nur noch schwarze Querstriche gezeigt», berichtete der damalige FC-Sportdirektor Volker Finke. Die beiden Vereine und der Spieler hatten sich kurz vor Ablauf der Transferphase in der Bundesliga auf ein Ausleihgeschäft geeinigt. Doch das Fax mit dem unterschriebenen Vertrag kam durch die Panne (vermutlich ein Papierstau) nicht mehr rechtzeitig an. Erst nach Ablauf der Frist konnten die Kölner das Dokument an die Deutsche Fußball-Liga weiterleiten. Der Wechsel platzte, ein Jahr später stieg der Klub zum fünften Mal ab.
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Putzfrau schrubbt Kunst kaputt
Endlich wieder sauber. Zufrieden wie sonst nur Künstler nach Vollendung ihres Werkes betrachtete die Putzfrau im Dortmunder Museum Ostwall das Ergebnis ihrer Arbeit. Der hässliche Gummitrog unter dem über zwei Meter hohen Holzturm war endlich den seltsamen weißlichen Belag los. Was hatte sie geschrubbt und gescheuert, bis der Behälter wieder rein war!
Auch der Hausmeister in der Kunstakademie Düsseldorf hatte ganze Arbeit geleistet. Getrieben vom Reinlichkeitssinn, machte sich der Hausmeister an die Beseitigung
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