Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition)
der Flugbereitschaft der Bundeswehr nach Mallorca geflogen, um jeweils für eine Nacht den Urlaub mit seiner Lebensgefährtin fortsetzen zu können. Kosten: rund 400000 D-Mark.
Später kam heraus, dass Bundeskanzler Schröder seinen einstigen Konkurrenten gedrängt hatte, «gefälligst» die Bundeswehrsoldaten in Mazedonien zu begrüßen.
Vor Ort hatte der Verteidigungsminister allerdings auch kein Glück. Gegenüber Journalisten verplapperte er sich und legte versehentlich wesentliche Bestandteile der Einsatzstrategie der Bundeswehr in Mazedonien offen. Daraufhin musste die Marschroute der vom Kosovo nach Mazedonien einrückenden Bundeswehrsoldaten geändert werden.
Ein anderes Mal vergaß die Flugbereitschaft der Bundeswehr den Verteidigungsminister am Boden und musste umdrehen, um den Minister an Bord zu holen. Nicht viel besser wurde die Sache für Scharping, als er beim Radfahren ohne Helm stürzte und sich am Hinterkopf verletzte. Seinen vorerst letzten Lacherfolg konnte Scharping verbuchen, als bei seinem USA-Besuch die Sicherheitsschranke des Pentagons unter dem Dienstwagen des deutschen Verteidigungsministers hochschnellte und das Fahrzeug anhob. Scharping steckte mal wieder in der Klemme.
Sein Amt wurde er erst los, als bekannt wurde, dass die PR-Agentur Hunzinger ihm 140000 D-Mark gezahlt hatte. Scharping war der erste Minister in der Geschichte der Bundesrepublik, der nicht freiwillig zurücktrat, sondern vom Kanzler entlassen wurde.
Statt Bundeskanzler wurde Scharping im März 2005 Präsident des Bundes Deutscher Radfahrer. In einer Kampfabstimmung konnte der ehemalige Verteidigungsminister dieses Amt immerhin 2009 noch einmal verteidigen.
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Wenn der Funke blüht
Was bleibt nach all den Jahren im politischen Geschäft? Wie lautet das Vermächtnis eines wichtigen Entscheidungsträgers? Was gibt er uns Wählern und Bürgern mit auf den Weg? Der ehemalige Bundeslandwirtschaftsminister Karl-Heinz Funke ist die Antwort nicht schuldig geblieben. Seine Lebensweisheiten bleiben der Nachwelt unter der Überschrift «Wehe, wem der Funke blüht» für immer erhalten. Und so bekommen wir einen erschreckenden Einblick in die Gedankenwelt eines früheren Spitzenpolitikers.
Karl-Heinz Funke, Landwirt aus Varel bei Oldenburg und inzwischen aus der SPD ausgeschlossen, war zunächst niedersächsischer, dann Bundes-Landwirtschaftsminister. Nach drei Jahren im Berliner Amt musste er 2001 im Zuge der BSE-Krise zurücktreten. Sein wesentliches Werk war schon zu seiner Regierungszeit in Niedersachsen von seinem Pressesprecher zusammengestellt und mit einer Auflage von 800 Stück verteilt worden.
Titel: «Wehe, wem der Funke blüht». Vielen verging schon bei der Erstauflage das Lachen, andere stellten die Funke-Sprüche vor lauter Begeisterung ins Internet. Die Zweitauflage betrug immerhin 3000 Exemplare. Erstaunlich bleibt bis heute, auf welchem geistigen Niveau sich ein Minister der Bundesregierung bewegen kann. «Spargel behandelt man wie eine Frau, vorsichtig am Kopf anfassen und feinfühlig nach unten streicheln», so die Empfehlung des Ministers bei einem Spargel-Wettbewerb. Und bei einem Marketingtreffen gelang ihm folgender Vergleich: «Aus deutschen Landen frisch auf den Tisch glaubt doch kein Mensch mehr, aber ‹Oldenburger Butter hilft dir rauf auf die Mutter›, das sitzt.»
Verbal wollte der Minister zur Ankurbelung des Bierverbrauchs beitragen: «Bist du im Walde auf der Pirsch und siehst ’ne Maid und keinen Hirsch, wenn dir also Gutes widerfährt, ist das schon ein Jever Pilsener wert.»
Frauen verglich der Landwirtschaftsminister mit Kartoffeln: «Beide Spezies sind ziemlich teuer im Unterhalt, verfügen über frühreife Exemplare und eine ansprechende Formgebung.»
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Löcher in den Socken
Ein Vorbild in Sachen Sparsamkeit? So hoffentlich nicht! Bei einem Besuch der berühmten Selimiye-Moschee in Edirne in der Türkei zeigte Weltbankchef Paul Wolfowitz, wie ernst er die Sparziele seiner Institution nimmt. Seine Socken trägt der Banker offenbar lange auf, sehr lange. Als der damals 63-Jährige bei dem Moscheebesuch im Januar 2007 seine Schuhe auszog, wiesen seine Socken große Löcher auf. Sowohl links als auch rechts war der große Zeh durch den Stoff gestoßen. Schnell versuchte der ehemalige US-Vizeverteidigungsminister in die bereitgestellten Pantoffeln zu schlüpfen. Doch nicht schnell genug, mehrere Fotografen dokumentierten die
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