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Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition)

Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition)

Titel: Hallo?! Holt mich hier raus!: Vom Mann, der sich selbst einmauerte, und andere kuriose Missgeschicke (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hinrich Lührssen
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gelohnt – für die Teilnehmer, die der Beamtenbund stellte. Es war ein Protest auf Spesen. Jedes Mitglied, das protestierte, bekam ein Tagesgeld von 50 Mark bar ausbezahlt. Und damit nicht genug: Bei einem Anfahrtsweg von mehr als 400 Kilometern übernahm der Beamtenbund die Kosten für eine Übernachtung im Hotel. Für die Reise zur Protestkundgebung wurde ein Airbus A320 gechartert. Interne Begründung: Eine Anreise per Bus oder Bahn sei «einfach zu zeitaufwendig». Damit nach der Demo noch Zeit zum Shopping in Berlin blieb, startete der Rückflug der Beamten erst gegen 20 Uhr. Der Deutsche Gewerkschaftsbund, der neben dem DBB zur Demo aufgerufen hatte, zahlte dagegen keinen «Protestlohn».
    Ungeklärt blieb, wie viele der beteiligten Beamten sich wegen dieser Belastung am nächsten Tag für dienstunfähig erklären ließen. Eindeutig beantwortet wurde dagegen die Frage, wie viel die Beamten-Demo den Beamtenbund kostete: rund zwei Millionen Mark, räumte der damalige Vorsitzende des DBB, Erhard Geyer, ein.
    Und versicherte: Die Millionen stammten ausschließlich aus Mitgliedsbeiträgen und nicht etwa aus Steuergeldern. Das hätte gerade noch gefehlt.

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    Baggerführer Herrmann
    Seit der Veröffentlichung des erstes Fotos in der «Illustrierten Zeitung» im Jahre 1883 – was ja nun schon ziemlich lange her ist – greifen Politiker gern zum Spaten, um ihre angebliche Tatkraft zur Schau zu stellen. Baubeginn einer neuen Schule, ein neuer Autobahnabschnitt, die lang ersehnte Umgehungsstraße – den Spaten lassen sich Politiker an diesem Tag nicht aus der Hand nehmen. Dabei ist die symbolische Handlung nur noch peinlich. Würde man tatsächlich noch mit dem Spaten arbeiten, würde der Bau einer neuen Autobahn Jahrhunderte dauern. Und außerdem weiß längst jedes Kind, dass der angereiste Politiker nach Beendigung der entsprechenden Film- und Fotoaufnahmen das Arbeitsgerät unverzüglich zur Seite legen und auf dieser Baustelle nie wieder irgendwas anfassen wird. Und selbstverständlich hat es sich längst herumgesprochen, dass es sich bei den meisten Spatenstichen um Wahlkampfgetöse handelt und der Auftritt des Politikers überhaupt nicht bedeuten muss, dass die Arbeiten tatsächlich zügig beginnen.
    Kurz vor der Stadtratswahl in Dresden wurde beispielsweise am 29. November 2000 der Spatenstich zum Bau der Waldschlösschenbrücke in der Elbstadt gefilmt und fotografiert. Der wirkliche Baubeginn erfolgte sieben Jahre später.
    Bayerns Innenminister Joachim Herrmann wollte zwar auch nicht auf den Auftritt als Bauherr verzichten, aber gleichzeitig als moderner Macher erscheinen. Deshalb kletterte er beim Baubeginn für eine neue Umgehungsstraße in Kempten im Allgäu in das Führerhaus eines 40 Tonnen schweren Baggers. Durch den feuchten Boden bekam der Bagger Schlagseite und kippte mit dem Minister um. Seine Leibwächter mussten die Frontscheibe des Baggers einschlagen, um ihn aus seiner misslichen Lage zu befreien. Bayerns Innenminister erlitt Schürfwunden, hatte eine schlechte Presse und kündigte an, nie wieder in einen Bagger zu klettern.
    Peinlich, dass auch noch Monate später ungeklärt war, wer für den demolierten Bagger aufkommt und warum der verletzte Minister gegen alle Empfehlungen der Berufsgenossenschaft verstoßen hat, die völlig zu Recht nur dem geschulten Fachpersonal das Führen eines Baggers zutraut.
    Herrmann will künftig doch lieber zum Spaten greifen. Das ist zwar auch, siehe oben, peinlich, aber nicht so gefährlich.

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    Eier essen, nicht werfen!
    Vor einem besorgniserregenden Umgang mit dem deutschen Frühstücksei warnte der Bundesverband Deutsches Ei e.V. Immer häufiger würden Eier nicht gegessen, sondern geworfen. Das Aufschlagen des Eies geschehe damit an der falschen Stelle. Die Nutzung von Eiern als Wurfgeschosse auf Politiker, Banker, Industrielle und andere fiese Zeitgenossen sei ethisch nicht vertretbar, Lebensmittel sollten generell nicht weggeworfen werden, so der eindringliche Appell.
    Die Liste der durch Eigelb oder Dotter bekleckerten Opfer ist mittlerweile lang. Viel zu lang, findet die Lobby des Eies. Getroffen durch ein Ei wurden unter anderem:
     
Der ehemalige Bundespräsident Christian Wulff bei seinem Antrittsbesuch in Hessen. Auch Ministerpräsident Volker Bouffier bekam etwas ab.
Bundeskanzlerin Angela Merkel. Am Ende ihres Wahlkampfauftritts in Oldenburg (Niedersachsen) verloren mehrere Eier aus der

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