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Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
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sich dann an John.
    »Sie hatten schon immer Glück, John«, sagte sie. »Lassen Sie uns mit Ihnen beginnen.«
    Er trat vor. Die Techniker passten die Teile des MJOLNIR-Systems seinem Körper an, während die anderen ihnen dabei zusahen. Es war wie ein riesiges dreidimensionales Puzzle.
    »Bitte atmen Sie normal«, forderte ihn Dr. Halsey auf. »Bleiben Sie ganz ruhig.«
    John verhielt sich so ruhig, wie er überhaupt konnte. Die Rüstung bewegte sich und schien regelrecht über die Konturen seines Körpers hinwegzuschmelzen – sich wie eine zweite Haut über ihn zu legen. Sie war viel leichter, als er angenommen hatte. Sie erhitzte sich, kühlte ab und passte sich dann seiner Körpertemperatur an. Wenn er seine Augen schloss, spürte er nicht einmal, dass es die Rüstung gab.
    Sie zogen den Helm über seinen Kopf.
    Monitore, die über seine Gesundheit wachten, leuchteten darin ebenso wie Bewegungssensoren und Indikatoren, die den Status des Anzugs anzeigten. Auch eine Zielerfassung wurde im Display aktiv.
    »Alle zurücktreten«, befahl Halsey.
    Die Spartaner, deren Mimik ihre Sorge um ihn, aber auch ihre immense Neugier verriet, bildeten einen Ring von drei Meter Radius um ihn.
    »Hören Sie mir gut zu, John«, sagte Dr. Halsey. »Ich möchte, dass Sie daran denken – nur daran, an nichts anderes –, Ihren Arm auf Brusthöhe zu heben. Bleiben Sie entspannt.«
    Er befahl seinem Arm die Bewegung, und seine Hand und sein Unterarm sprangen auf Brusthöhe. Die leichteste Bewegung wurde mit unglaublicher Geschwindigkeit in die Tat umgesetzt. Die Spartaner atmeten tief ein. Sam applaudierte. Selbst die von Natur aus unglaublich schnelle Kelly wirkte beeindruckt.
    Dr. Halsey weihte John bedächtig in die Grundprinzipien des Gehens ein und steigerte die Geschwindigkeit und Komplexität seiner Bewegungen fast unmerklich. Nach fünfzehn Minuten konnte er gehen, rennen und springen, fast schon, ohne sich bewusst auf die Unterschiede zwischen der Bewegung im Anzug und seiner normalen Bewegung einstellen zu müssen. »Petty Officer, absolvieren Sie jetzt den Hindernis-Parcour«, sagte Dr. Halsey. »Währenddessen rüsten wir die anderen Spartaner aus. Wir haben nicht mehr viel Zeit.«
    John salutierte, ohne nachzudenken. Seine Hand schlug gegen den Helm und begann zu schmerzen. Sein Handgelenk war sicherlich geprellt. Wären seine Knochen nicht verstärkt, hätte der Aufprall sie pulverisiert.
    »Vorsichtig, Petty Officer. Sehr vorsichtig.«
    »Ja, Ma’am.«
    John konzentrierte sich auf seine Bewegungen. Er sprang über eine drei Meter hohe Mauer. Er schlug gegen Betonziele und zertrümmerte sie. Er warf Messer, die sich bis zum Heft in ihre Ziele bohrten. Er kroch unter Stacheldraht hindurch, während Kugeln an seinem Kopf vorbeiflogen. Er stand auf und ließ die Kugeln von seiner Rüstung abprallen. Zu seiner Überraschung konnte er einer oder zweien sogar ausweichen. Schon bald tauchten auch die anderen Spartaner auf dem Parcour auf. Alle liefen zwischen den Hindernissen umher, als hätten sie keine Koordination. John sprach es Dr. Halsey gegenüber aus; er machte sich Sorgen.
    »Das kommt schon bald. Sie haben bereits während Ihres letzten Kryoschlafs eine unterbewusste Schulung erhalten«, sagte sie. »Jetzt brauchen Sie nur noch etwas Zeit, um sich an die Anzüge zu gewöhnen.«
    Größere Sorgen machte sich John jedoch darum, dass sie noch einmal neu lernen mussten, zusammenzuarbeiten. Ihre üblichen Gesten waren jetzt zu übertrieben – aus leichtem Winken oder auch nur Zittern wurden harte Schläge. Übergangsweise würden sie sich voll und ganz auf die Kommunikationskanäle verlassen müssen.
    Während er darüber nachdachte, vernetzte sich sein Anzug mit den anderen MJOLNIR-Anzügen. Er hatte jetzt Zugriff auf ihre Monitore. Ihr üblicher UNSC-Neuralchip, der jedem UNSC-Soldaten schon in der Grundausbildung implantiert wurde, identifizierte die eigenen Soldaten und stellte sie im Helm-Display dar. Aber das hier unterschied sich von der üblichen Verfahrensweise. John musste sich nur auf seine Gefährten konzentrieren – und ein sicherer Kommunikationskanal wurde geöffnet. Das war sehr effizient.
    Und zu seiner Erleichterung hatten die Spartaner nach dreißig übungsreichen Minuten ihre übliche Gruppenkoordination zurückgewonnen –
    von den neu erschlossenen Fähigkeiten ganz abgesehen.
    John erlangte die volle Kontrolle über den Anzug und bewegte ihn nach Belieben. Darüber hinaus war die Verständigung

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