Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Halo 01 - Die Schlacht um Reach

Titel: Halo 01 - Die Schlacht um Reach Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eric Nylund
Vom Netzwerk:
Aufgabe, selbst mit einer KI. Der Bericht verfügte sogar über den Hinweis, ihn an die Astrosektion des UNSC weiterzuleiten. Jemand hatte mitgedacht.
    Er rief die Personalakte des Offiziers auf, der ihn angefertigt hatte: Fähnrich William Lovell.
    Keyes beugte sich vor. Die Dienstakte war beinahe doppelt so lang wie seine eigene. Er hatte sich freiwillig gemeldet und war an der LunaAkademie aufgenommen worden. Er war in seinem zweiten Jahr versetzt und wegen seines Heldenmuts in einem Übungskampf, bei dem er die gesamte Crew gerettet hatte, zum Fähnrich befördert worden. Er wurde auf der ersten Korvette stationiert, die zur Front flog. Seine Ordensliste war beeindruckend und innerhalb von drei Jahren brachte er es bis zum Lieutenant. Doch dann war etwas geschehen. Lovells Abstieg im UNSC verlief ebenso schnell wie sein Aufstieg. Vier Berichte über Befehlsverweigerung hatten dafür gesorgt, dass er zum Second Lieutenant degradiert und zweimal versetzt wurde. Es hatte einen Zwischenfall mit einer Zivilistin gegeben, auf den die Akte nicht detailliert einging. Commander Keyes fragte sich, ob Anna Gerov, das Mädchen in dem Bericht, Vice Admiral Gerovs Tochter war.
    Er war auf den Archimedes-Außenposten versetzt worden, wo er sich seit einem Jahr aufhielt. So lange hatte noch niemand auf einer so entlegenen Einrichtung ausgeharrt.
    Commander Keyes las die Logbucheinträge, die Lovell angefertigt hatte. Sie waren sorgfältig und intelligent. Der Junge war also nicht dumm geworden… versteckte er sich?
    Jemand klopfte an seiner Tür.
    »Lieutenant Dominique, ich sagte, ich möchte nicht gestört werden.«
    »Tut mir Leid, wenn ich störe«, sagte eine dumpfe Stimme. Das Rad des Schotts drehte sich und Admiral Stanforth trat ein. »Aber ich dachte, ich komme mal vorbei, wenn ich schon in der Gegend bin.«
    Admiral Stanforth war wesentlich kleiner, als er auf dem Bildschirm wirkte. Das Alter hatte ihn gebeugt, und sein weißes Haar war dünn. Trotzdem strahlte er eine beruhigende Autorität aus, die Keyes sofort auffiel. »Sir!« Commander Keyes nahm Haltung an und warf seinen Stuhl um.
    »Stehen Sie bequem.« Der Admiral sah sich im Quartier um, und sein Blick blieb einen Moment auf der gerahmten Kopie eines Originalmanuskripts hängen, in dem Lagrange seine Bewegungsberechnungen niedergeschrieben hatte. »Sie können mir ein paar Fingerbreit von Ihrem Whisky anbieten, wenn Sie etwas entbehren können.«
    »Aye, Sir.« Keyes nahm einen zweiten Plastikbecher und schüttete dem Admiral etwas Whisky ein.
    Stanforth trank einen Schluck und seufzte zufrieden. »Sehr gut.«
    Keyes richtete seinen Stuhl auf und bot ihn dem Admiral an. Er setzte sich und lehnte sich vor. »Ich wollte Ihnen persönlich für das Wunder danken, das Sie hier bewirkt haben, Keyes.«
    »Sir, ich denke nicht, dass-«
    Stanforth hob einen Finger. »Lassen Sie mich ausreden. Das war eine wahnsinnige Navigationsleistung, die Sie hier gezeigt haben. Das ist nicht unbemerkt geblieben. Hinzu kommt die Moralsteigerung bei der gesamten Flotte.« Er nahm einen weiteren Schluck Whisky und atmete aus. »Das ist der Grund, aus dem wir alle hier sind. Wir brauchen einen Sieg. Es geht schon zu lange so, dass wir von diesen außerirdischen Bastarden vorgeführt werden. Deshalb müssen wir hier gewinnen. Egal, wie hoch der Preis ist.«
    »Ich verstehe, Sir«, sagte Commander Keyes. Er wusste, dass die Moral im UNSC seit Jahren schlecht war. Keine Armee, egal, wie gut ausgebildet, steckte eine Niederlage nach der anderen einfach so weg, ohne dass es sich auf ihre Leistungen auswirkte. »Wir läuft es auf dem Planeten?«
    »Machen Sie sich darüber im Moment keine Gedanken.« Admiral Stanforth kippte seinen Stuhl zurück und balancierte ihn auf zwei Beinen. »General Kits hat seine Truppen dort unten. Sie haben die umliegenden Städte evakuiert und werden Côte d’Azur innerhalb der nächsten Stunde angreifen. Wir werden diese Außerirdischen schneller los, als Sie spucken können. Darauf wette ich.«
    »Natürlich, Sir.« Commander Keyes sah zur Seite.
    »Wenn Sie etwas sagen wollen, Junge, tun Sie das.«
    »Nun, Sir… so operiert die Allianz normalerweise nicht. Eine Invasionsstreitmacht absetzen und das System verlassen? Entweder schlachten sie alles ab oder sterben bei dem Versuch. Das ist etwas völlig anderes.«
    »Admiral Stanforth winkte ab. Überlassen Sie die Frage, was diese Außerirdischen wollen, den Spionen von ONI. Sehen Sie nur zu, dass die Iro-

Weitere Kostenlose Bücher