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Halo

Halo

Titel: Halo Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Adornetto
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dir zusammen zu sein und dich zu entdecken», sagte er. «Aber nur, weil ich in diesen verrückten Traum geraten bin, bedeutet das nicht, dass ich all meine anderen Pläne einfach fallenlassen kann, auch wenn ich das noch so gern wollte. Meine Eltern erwarten immer noch, dass ich auf eins der besten Colleges gehe.» Er runzelte die Stirn. «Das ist sehr wichtig für sie.»
    «Ist es für dich auch wichtig?», fragte ich.
    «Ich glaube schon», antwortete er. «Und habe ich denn eine Wahl?»
    Ich nickte. Ich wusste, was es bedeutete, den Erwartungen der Familie zu entsprechen.
    «Aber du musst auch das tun, was dich glücklich macht», sagte ich.
    «Dafür habe ich dich.»
    «Wie soll ich Hausaufgaben machen, wenn du immer wieder solche Sachen sagst?», beschwerte ich mich.
    «Ich habe noch mehr davon in petto», neckte mich Xavier.
    «Ach, damit verbringst du also deine Freizeit!»
    «Du hast mich ertappt. Ich mache nichts anderes, als Sätze aufzuschreiben, mit denen ich die Frauen beeindrucken kann.»
    «Frauen?»
    «Entschuldige – nur eine Frau», stellte er richtig, als ich ihn mit einem finsteren Blick bedachte. «Für eine Frau, die mehr wert ist als tausend Frauen.»
    «Ach sei still», sagte ich. «Versuch jetzt bloß nicht, dich herauszureden.»
    «Wie gnädig.» Xavier schüttelte den Kopf. «Immer barmherzig und bereit zu verzeihen.»
    «Treib es nicht auf die Spitze, Freundchen», sagte ich mit aggressivem Unterton.
    Xavier ließ den Kopf hängen.
    «Bitte verzeih … Hilfe, ich stehe unter dem Pantoffel …»
    Ich arbeitete an meiner Geschichtsaufgabe weiter, während er sein Referat fertig schrieb. Danach hatte er immer noch einen ziemlichen Berg an Hausaufgaben, aber ich stellte letztendlich doch eine zu große Ablenkung dar. Er hatte gerade seine dritte Trigonometrie-Aufgabe fertig, als ich spürte, wie seine Hand auf meinen Oberschenkel wanderte. Ich schlug sanft darauf.
    «Arbeite weiter», sagte ich, als er von seinem Blatt aufsah. «Es hat keiner gesagt, dass du aufhören darfst.»
    Er lächelte und kritzelte unten etwas auf das Antwortblatt. Die Lösung sah jetzt so aus:
    Suche x wenn (x) = 2 sin 3  x für den Definitionsbereich – 1 π  < x < 2 π
    X = Beth
    «Hör auf mit dem Quatsch», sagte ich.
    «Das ist kein Quatsch! Nur die Wahrheit. Du bist meine Lösung für alles», antwortete Xavier. «Du bist immer das Endergebnis. X ist immer gleich Beth.»

[zur Inhaltsübersicht]
    19 Bei den Woods
    Der Gedanke, dass ich am Sonntag Xaviers Familie kennenlernen würde, machte mich nervös. Er hatte mich mehrmals eingeladen, und ich konnte nicht absagen, ohne dass ich unhöflich gewirkt hätte. Davon abgesehen, hätte Xavier ein Nein als Antwort nicht akzeptiert.
    Es war nicht so, dass ich sie nicht kennenlernen wollte. Ich hatte einfach schreckliche Angst davor, wie sie auf mich reagieren würden.
    Nach der Aufregung der ersten Tage machte ich mir in der Schule inzwischen keine großen Gedanken mehr darüber, was meine Mitschüler von mir hielten. Aber mit Xaviers Familie war das etwas anderes, sie waren mir nicht egal. Ich wollte, dass sie mich mochten, und ich wollte, dass sie dachten, dass Xaviers Leben durch unsere Beziehung gewonnen hatte. Kurz gesagt, ich wollte ihre Zustimmung. Molly hatte mir unendlich viele Geschichten über ihren Exfreund Kyle erzählt, den ihre Eltern so sehr abgelehnt hatten, dass sie ihn nicht ins Haus ließen. Ich war mir sicher, dass mich der Woods-Clan nicht ganz so schrecklich finden würde, aber wenn sie mich nicht mochten, konnte ihr Einfluss unter Umständen groß genug sein, um Xaviers Gefühle für mich zu beeinflussen.
    Der Samstag kam, und Xaviers Auto hielt genau wie vereinbart um zwei Minuten vor fünf in unserer Einfahrt. Wir machten uns auf den Weg zu ihm nach Hause am anderen Ende des Ortes, ungefähr zehn Minuten Fahrtzeit entfernt. Als wir in seine Straße einbogen, schwirrten mir Hunderte von düsteren Gedanken durch den Kopf. Was, wenn sie mich für krank oder drogenabhängig hielten, weil ich so blass war? Was, wenn sie der Meinung waren, ich täte Xavier nicht gut und er hätte etwas Besseres verdient? Was, wenn ich aus Versehen etwas Peinliches sagte oder tat, wie so oft, wenn ich aufgeregt war? Was, wenn seine Eltern, die schließlich Ärzte waren, bemerkten, dass irgendetwas mit mir nicht stimmte? War es nicht ihr Job, so etwas zu merken? Was, wenn Claire oder Nicola meine Klamotten unmodern fanden? Ivy hatte mir geholfen, mein Outfit

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