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Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
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gebratenes Hühnchen, sehe es als Werk des Herrn. Am vorletzten Montag kam Jimmie Ray früher, meinte, er wolle noch duschen, weil er zum Doktor muss. Er macht das hin und wieder, dass er zu uns kommt, um sich zu waschen.
    Jimmie fängt an, von irgendeinem Ausschlag zu erzählen, an dem er leidet. Gott, ich wollte nichts davon hören. Er ist nur ganz kurz da, und schon ist er wieder weg. Und kommt nie mehr zurück. Das passt nicht zu Jimmie Ray. Der Junge ist ziemlich eingefahren auf seine Art, so gut wie nichts kann ihn von seiner Routine abbringen. Als er dann zwei Montage hintereinander wegbleibt, weiß ich, dass irgendwas nicht stimmt. Jimmie Ray mag mein Hühnchen nämlich wirklich sehr.«
    »Wissen Sie, wo Jimmie Ray seinen Arzttermin hatte?«
    »Da gab’s keinen Termin. Einen privaten Arzt konnte Jimmie Ray sich nicht leisten.«
    »Ach so?« Ruhig bleiben.
    »Ging immer in die freie Ambulanz drüben an der Nassau, wie Neil und ich auch.«
    »Die GMC-Ambulanz?«
    »Genau. Da gibt’s keine Termine. Man setzt sich auf seinen Hintern und wartet, bis man dran ist.«
    Ich zeigte Ryan den hochgereckten Daumen. Ryan nahm eine Hand vom Lenkrad und erwiderte die Geste, da ihm klar war, dass ich eben Teal mit der Ambulanz in Verbindung gebracht hatte.
    »Vielen Dank, Mrs. Teal.«
    »Wenn Sie Jimmie Ray finden, sagen Sie ihm, sein Hühnchen wartet.«
    Ich schaltete ab und hob die Handfläche. Ryan klatschte ab.
    »Und damit hätten wir den Nächsten«, sagte ich, während ich Gullets Nummer wählte.
    Meine Hochstimmung erhielt einen ziemlichen Dämpfer, als Gullets Telefonistin mir mitteilte, ihr Chef sei bis Dienstag abwesend. Ich betonte, wie wichtig sein Rückruf sei. Sie sagte, der Sheriff sei beim Fischen und nicht erreichbar.
    Emma anrufen? Ich beschloss zu warten, bis ich herausgefunden hatte, was die Wirbelbrüche bedeuteten.
    Pete war nicht da, als Ryan und ich ins Sea for Miles zurückkehrten. Was für ein Glück. Die Macho-Spielchen der beiden wurden allmählich etwas langweilig.
    Ich setzte mich sofort an meinen Laptop und ging online. Ryan, der annahm, dass ich einige Zeit beschäftigt sein würde, machte sich auf, um sich ein paar dem Klima angemessene Kleidungsstücke zu besorgen.
    Ich fing an mit dem Journal of Forensic Science , fand dort nichts und arbeitete mich durch ein Dutzend weiterer forensischer Publikationen. Zwei Stunden später gingen mir die Ideen aus. Obwohl ich eine Menge über Verletzungen bei Verkehrsunfällen, im Eishockey, beim Tauchen und dem so genannten speartackling im American Football erfahren hatte, passte nichts zu dem vorliegenden Muster. Sosehr ich mir auch den Kopf zerbrach, mir fiel nicht mehr ein, wo mir dieser Bericht über die seitlichen Halsfrakturen untergekommen war.
    Frustriert starrte ich den Monitor an und fragte mich zum millionsten Mal, ob es tatsächlich etwas gab, das alle diese Fälle miteinander verband. Cruikshank, Helms und Montague zeigten einseitige Brüche des sechsten Halswirbels. Helms und Montague hatten Kerben im unteren Rückenbereich. Montague war Patientin in der GMC-Ambulanz gewesen. Jimmie Ray Teal war Patient in der GMC-Ambulanz gewesen, Helene Flynn hatte dort gearbeitet.
    Montague, Helms und Cruikshank waren tot. Teal und Flynn wurden vermisst.
    Lonnie Aikman wurde vermisst. Susie Ruth Aikman war tot. Waren Mutter oder Sohn Patienten in der GMC-Ambulanz gewesen? Hatten die Aikmans mit dem ganzen Komplex überhaupt etwas zu tun? Oder Cruikshanks andere Vermisste?
    Es musste einfach die Ambulanz sein.
    Helene Flynn hatte sich bei ihrem Vater über die Ambulanz beklagt, bevor sie den Kontakt mit ihm abbrach. Und auch bei Herron. Cruikshank hatte das Gebäude observiert.
    Oder hatte Cruikshank die Leute observiert?
    Aus einer spontanen Eingebung heraus gab ich den Namen Lester Marshall bei Google ein. Ich erfuhr etwas von einem Züchter von Araberpferden und einem Kerl, der Qigong-Energie-Therapie unterrichtete, was immer das sein mochte.
    Als ich »Dr.« vor den Namen stellte, meldete sich ein Ärzte-Recherchedienst, der mir für sieben Dollar fünfundneunzig versprach, alles über den besagten Arzt auszuspucken bis hin zum Lieblingsrezept seiner Großmutter.
    Warum nicht?
    Für meine acht Kröten erhielt ich das Folgende:
    Lester Marshalls Adresse und Telefonnummer in der Ambulanz an der Nassau Street. Na, das war doch ein Schnäppchen.
    Marshall hatte seinen Doktor an der St. George’s Medical School in Grenada gemacht.
    Marshalls Gebiet war

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