Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan

Titel: Hals über Kopf: 9. Fall mit Tempe Brennan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kathy Reichs
Vom Netzwerk:
erregte.
    Lonnie Aikmans Augen waren groß und strahlend, der Mund breit, die Lippen geöffnet, so dass weit auseinanderstehende Zähne zu sehen waren. Schulterlange Haare. Ohrstecker. Aikman sah aus wie siebzehn.
    »Wie alt war dieses Foto?«, fragte ich.
    »Der Kerl bildete sich ein, dass die CIA sein Hirn überwachte. Ließ sich von niemandem fotografieren, zerriss jedes alte Foto, das er in die Finger bekam. Das war eine Kopie eines Highschool-Fotos, das Susie Ruth versteckt hatte.« Winborne bewegte die Finger beider Hände in einer auffordernden Geste. »Jetzt Sie. Liefern Sie mir was. Um was geht’s da bei Cruikshank?«
    Ich überlegte sorgfältig, was ich sagte. »Nach seinen Akten zu urteilen, interessierte sich Cruikshank für Vermisste aus der Charlestoner Gegend. Einige waren drogensüchtig oder Prostituierte, andere nicht.«
    »Nutten und Junkies verschwinden doch die ganze Zeit.« Winborne klang wie Cleopatras verschmähte Besitzerin Isabella Halsey. »Ich will ein paar Namen hören.«
    Ich zog einen Zettel aus der Tasche und las ihm die Namen vor, die ich von meiner Tabelle abgeschrieben hatte, wobei ich Unique Montague und Willie Helms ausließ. »Rosemarie Moon. Ruby Anne Watley. Harmon Poe. Parker Ethridge. Daniel Snype. Jimmie Ray Teal. Matthew Summerfield.«
    »Und die Kirchendame. Wie hieß die gleich wieder?«
    »Helene Flynn.«
    »Eine von diesen Kreuzzüglern, die die ganze Welt vor der ewigen Verdammnis retten wollen, oder?«
    »GMC.«
    »Messianische Christen können einem verdammt auf die Eier gehen, wenn Sie mich fragen. Jimmie Ray Teal und dieser Junge des Stadtrats, Matthew Summerfield, waren in letzter Zeit in den Medien, deshalb kenne ich diese Namen. Die anderen …« Winborne zuckte die Achseln und spitzte die Lippen.
    Ich gab Winborne den Zettel mit den Namen. »Erinnern Sie sich noch an andere Details über Aikman?«
    »Es war ja nicht gerade die Story des Jahres.«
    Spontane Idee. »Haben Sie je von einem Kerl namens Chester Pinckney gehört?«
    Winborne schüttelte den Kopf. »Warum?«
    »Kann sein, dass Cruikshank ihn kannte.« Ich sagte ihm nicht, dass wir Pinckneys Brieftasche in Cruikshanks Jacke gefunden hatten. »Rufen Sie mich an, wenn Ihnen sonst noch was einfällt«, sagte ich und fragte mich dabei, warum dieses Treffen so konspirativ hatte sein müssen.
    Ich war bereits ein paar Schritte entfernt, als Winbornes Stimme mich stoppte.
    »Cruikshank hat schon etwas herausgelassen.«
    Ich drehte mich um.
    »Er sagte, er sei da auf etwas gestoßen, das größer ist als nur eine vermisste Kirchenangestellte.«
    »Soll heißen?«
    »Ich weiß es nicht. Aber wenige Monate später hängt Cruikshank an einem Baum.« Wieder schaute Winborne sich über die Schulter. »Und jetzt wurde Susie Ruth Aikman tot in ihrem Auto gefunden.«
     
    Als Ryan und ich wieder zu Hause waren, schaltete ich sofort meinen Laptop ein und öffnete das Verzeichnis mit Cruikshanks Fotos. Pete kam zu uns, als wir uns durch die JPGs klickten. Ich spürte die beiden links und rechts hinter mir, jeder so aggressiv wie ein brunftiger Hirsch.
    Obwohl auf einigen Bildern Männer eine vage Ähnlichkeit mit Lonnie Aikman aufwiesen, war keiner derjenigen, die die Klinik betraten oder verließen, eindeutig als Lonnie zu identifizieren. Kein Wunder. Susie Ruths Foto war mindestens fünfzehn Jahre alt, und die Detailschärfe von Winbornes Fotokopie war miserabel. Außerdem hatten viele von Cruikshanks Objekten den Kopf von der Kamera abgewandt. Und die Gesichter, die zu sehen waren, wurden in der Vergrößerung zu unidentifizierbaren Farbklecksen.
    Während wir suchten, bewarfen sich Pete und Ryan gegenseitig mit Sarkasmen, wobei sich allerdings beide immer um eine höfliche Stimmlage bemühten. Nach einer Stunde hatte ich genug von ihrem Schlagabtausch und ging in mein Zimmer, um noch einmal Nelson Teals Nummer zu versuchen. Vergeblich.
    In meiner Abwesenheit machte Pete Sandwichs, und Ryan rief bei Lily an. Das Handy seiner Tochter ignorierte ihn noch immer. Also probierte er es bei Lutetia und erfuhr, dass es Lily gutging, sie sich aber noch immer weigerte, mit ihrem Vater zu sprechen.
    Mittags kamen wir in der Küche wieder zusammen, und das mentale Hauen und Stechen zwischen den beiden Männern setzte sich fort. Nach ein paar Bissen hatte ich endgültig genug.
    »Ihr beide führt euch auf wie zwei Ausreißer aus einer Anstalt für kriminelle Minderjährige.«
    Unschuldsmienen legten sich über zwei

Weitere Kostenlose Bücher