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Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job

Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job

Titel: Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Winget
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gewesen. Ich sagte ihm: „Ach, wissen Sie, ich habe auch mal Haare gehabt.“ Ich erklärte ihm, dass das, was er in seiner letzten Anstellung nach 14 Jahren Betriebszugehörigkeit gearbeitet hatte, wenig damit zu tun habe, was er einer ganz anderen Firma in einer ganz anderen Branche „wert” sei. Außerdem seien zwölf Dollar pro Stunde immerhin zwölf mehr, als er in den letzten sechs Monaten verdient habe.
    Ein andermal habe ich einer Frau, die fast kein Geld hatte und bei ihrem Vater lebte (der in zwei Jobs arbeiten musste, um sie, ihre zwei Söhne und ihren Freund ernähren zu können!), gesagt, sie solle sich schleunigst nach einem Job umsehen. Ich riet ihr, zu nehmen, was sie kriegen könne, um Einkommen zu haben und für sich selbst ein besseres Gefühl zu bekommen. Ich glaube fest daran, dass wir alle uns selbst besser leiden können, wenn wir finanziell und ideell etwas beitragen können. Sie sagte, sie habe schon oft genug in Jobs gearbeitet, die sie nicht mochte, und jetzt strebe sie eine Karriere an und wolle eine Arbeit haben, die ihr jeden Tag Spaß macht. Sie wolle keinen Job annehmen, nur um Geld zu verdienen. Da haben wir’s: Ohne Geld dasitzen und von Papas Geld leben und keinen Job annehmen wollen, nur weil es vielleicht nicht jeden Tag Spaß macht. Sie sagte, sie sei sich zu schade dafür. Ich war entsetzt. Kein Job der Welt macht einem andauernd Spaß. Ich hätte auch nichts dagegen, wenn man mich dafür bezahlt, dass ich mit einem Glas Scotch auf meiner Terrasse sitze, zusehe, wie die Sonne langsam untergeht, eine dicke Zigarre rauche und meine zwei Bulldoggen streichle. Aber es ist mir schon lange klar geworden, dass das wohl so nie passieren wird. Also packe ich Tag für Tag meine Tasche, eile zum Flugzeug, fahre Taxi, ziehe in ein Hotelzimmer, brülle wildfremde Leute eine Stunde lang an, reise weiter und mache das Ganze dann von vorne. Dafür werde ich bezahlt. Mir gefällt auch nicht immer alles daran. Aber ich gebe mir Mühe, mich nicht dauernd zu beklagen.
    Neulich bin ich am Flughafen von Washington, D.C. in ein Taxi gestiegen. Das Taxi fuhr los, und schon nach wenigen Minuten steckten wir in einem Stau. Das machte den Fahrer wütend. Er schimpfte und brüllte, er habe Besseres verdient als das. Ich versuchte ihn zu ignorieren, aber Dummheit kann ich nun mal nur schwer ignorieren. Er sagte, er sei eigentlich gar kein Taxifahrer; er sei ein hervorragend gebildeter und ausgebildeter Ingenieur. Ohne dass ich ihn dazu aufforderte, erzählte er, seine Firma, die finanziell ins Trudeln kam, habe ihn nach 15 Jahren Betriebszugehörigkeit entlassen. Er konnte sich gar nicht mehr beruhigen. Das Leben sei unfair zu ihm, seine früheren Chefs alle Idioten, und er habe Besseres verdient, als hier in diesem blöden Taxi im Stau zu stehen, und so weiter. Ich sagte zu ihm, seine Geschichte sei traurig, aber heute, zumindest für die nächste halbe Stunde, sei er kein Ingenieur, sondern Taxifahrer, und als solcher solle er mich jetzt nicht mehr belästigen, sondern einfach weiter Taxi fahren. Ich sagte zu ihm: „Es passiert immer wieder etwas Schlimmes, aber Jammern hilft da nicht, und ich bin es leid, Sie immer nur jammern zu hören. Ich jammere auch nicht, und ich möchte jetzt kein Wort mehr hören.” Es wirkte. Den Rest der Tour sagte er kein Wort mehr. Wahrscheinlich hat er später seinem nächsten Passagier sein Leid geklagt, was für ein Blödmann ich sei, aber ich hatte wenigstens meine Ruhe.
    Dieser Mann machte einerseits einen fatalen Fehler, andererseits aber auch das Richtige. Er machte insofern das Richtige, als er irgendeinen Job annahm, um seine Rechnungen zu bezahlen. Falsch war, dass er zuließ, dass sein Ego über sein Glück bestimmte.
    Man bekommt nicht immer den Job, den man haben möchte. Man bekommt nicht immer den Arbeitsplatz, der den eigenen Talenten gerecht wird. Das ist ärgerlich, aber es ist so. Hauptsache, Sie haben überhaupt Arbeit. Viele haben keine. Seien Sie dankbar dafür. Arbeiten Sie hart. Tun Sie, wofür man Sie bezahlt, und sehen Sie sich nebenher nach etwas Besserem um.
    Larrys Tipps: So machen Sie sich unentbehrlich
    ››› Versuchen Sie, alles über Ihre Firma, deren Produktsortiment und die geschäftlichen Rahmenbedingungen zu erfahren.
    ››› Halten Sie sich aus persönlichen Auseinandersetzungen unter Kollegen und Kunden heraus. Seien Sie nicht kleinlich und engstirnig.
    ››› Wenn Sie Entscheidungen zu treffen haben, denken Sie in erster

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