Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job
kann, muss richtig verstanden und praktisch ordentlich umgesetzt werden. Schlechte Menschen müssen identifiziert und zur Verantwortung gezogen werden, sonst ändert sich nichts.
Was ist unmoralisch?
Sich krank zu melden, ohne es zu sein.
Für sich privat Sachen aus dem Büro mitzunehmen.
Beim Lebenslauf zu mogeln.
Zwischen zwei Vertreterbesuchen schnell zum Friseur zu gehen.
Bei der Reisekostenabrechnung zu pfuschen.
Zu behaupten, ein Produkt könne etwas, wenn man weiß, das stimmt nicht.
Zu spät zu einem Termin zu kommen.
Persönliche Telefonate in der Arbeitszeit zu führen.
Den Firmenanschluss für teure Ferngespräche zu verwenden.
Den Kopierer der Firma für den Eigenbedarf zu verwenden.
Zu viel zu versprechen und zu wenig zu leisten.
Die Frankiermaschine der Firma für Privatpost zu verwenden.
Einen Konkurrenten herabzusetzen.
Sich am Büroklatsch zu beteiligen.
Die Mittagspause auszudehnen.
Nicht zurückzurufen.
Seine Voice Mail nicht so oft zu checken, wie man sollte.
Laut einer aktuellen Studie von Kelly Services denken 31 Prozent aller befragten Mitarbeiter, es sei in Ordnung, während der Arbeitszeit privat im Internet zu surfen. Tut mir leid, das ist nicht in Ordnung.
Dieselbe Studie hat ergeben, dass 14 Prozent der Angestellten meinen, es wäre in Ordnung, wenn sie Büromaterial für private Zwecke mit nach Hause nehmen. Nein, das ist nicht in Ordnung. Man nennt so etwas Diebstahl. Alle, die das tun, sollten gefeuert werden.
Interessant fand ich, dass laut derselben Studie 53 Prozent der befragten Angestellten mit den moralischen Standards ihrer Arbeitgeber zufrieden sind.
Wenn ein Arbeitgeber weiß, dass seine Angestellten Büromaterial klauen, bei eBay surfen und private E-Mails schreiben und ihnen das alles durchgehen lässt, hat er selbst keine hohen ethischen Standards. Das gefällt natürlich den meisten Angestellten ganz gut. Ich weiß, dass das jetzt ein ziemlich großer logischer Sprung ist, aber ich darf das, denn dies ist mein Buch. Aber Sie verstehen sicher, was ich meine: Die Leute bestehlen ihre Arbeitgeber, wenn sie Papier, Büroklammern, Kugelschreiber, Software et cetera mit nach Hause nehmen. Sie bestehlen ihn zeitlich, wenn sie während ihrer Arbeitszeit private Dinge erledigen. Nennen Sie es, wie Sie wollen – ich nenne es Diebstahl und unmoralisch.
Ob ich auf der Arbeitgeberseite stehe? Ja, stehe ich. Schließlich habe ich schon ein paar Firmen selbst besessen und bin schon einmal bankrott gegangen, weil ich dumme Fehler begangen habe und die Dinge habe schleifen lassen, wo ich aufpassen hätte müssen. Ich glaube nicht mehr ans Alle-Fünfe-gerade-sein-lassen. So eine Haltung kostet. Irgendjemand leidet darunter. Immer.
„Aber das macht doch jeder, Larry!”
Das habe ich auch gesagt – früher, als Kind, zu meiner Mami, wenn ich etwas Verbotenes tun wollte. Sie pflegte dann zu sagen: „Und wenn jeder von einem Hausdach springt, machst Du es dann auch?” Als Kind hat mich das wütend gemacht, aber im Grunde hatte sie recht. Mein Verhalten war falsch – ich wusste das auch –, aber ich wollte es trotzdem tun. Außerdem tat es nicht jeder. Nur ein paar Leute. Die Tatsache, dass manche etwas Verbotenes tun und damit durchkommen, macht eine Handlung nicht richtiger oder klüger. Und wenn man sich auf den Kopf stellt!
Es gibt auch eine persönliche Moral
Sie wissen in Ihrem Herzen, ob etwas richtig oder falsch ist, und Sie tun das Richtige, weil es richtig ist. Es ist eine Sache der Integrität. Lassen Sie sich Ihre persönliche Integrität nicht nehmen! Wenn Ihr Abteilungsleiter Sie bittet, etwas zu tun, das Sie für moralisch falsch halten, bleiben Sie standfest. Sie bekommen, falls nötig, früher oder später wieder einen neuen Job, aber Ihre Integrität bekommen Sie nie mehr zurück.
In meinen Vorträgen spreche ich immer über die Firma Sonic Drive-In. Ich erzähle Ihnen später in diesem Buch, wenn ich über Kundendienst spreche, die ganze Geschichte. Ich liebe Sonic und habe schon ungefähr eine Million von ihren Cheeseburgern gegessen (ja, ich geb’s zu, das ist eine Lüge). In meiner Story hat Sonic ein Spezialmenü mit Pepsi Cola. Es gibt eine Zeile in meiner Story, da heißt es: „Ich hasse Pepsi.” Etwa die Hälfte des Publikums applaudiert immer, wenn ich das sage, denn sie sind, wie ich, Coca-Cola-Trinker. Die andere Hälfte buht, weil sie Pepsi-Fans sind. Es ist, für jemanden im meinem Geschäft, eine riskante Zeile. Ich arbeite
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