Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job
für ein paar Stunden aus dem Staub machen können, ohne dass alles zusammenbricht, sind Sie ein schlechter Boss und haben Ihren Job nicht richtig gemacht.
Außerdem brauchen Ihre Angestellten das Vertrauen, dass sie ihren Job auch ohne Sie machen können. Das ist der „Aus dem Weg, verdammt noch mal!“-Part des Ganzen. Sie müssen darauf vertrauen können, dass Sie Ihren Job richtig gemacht haben und dass Ihre Leute auch ohne Ihr Beisein funktionieren. Benehmen Sie sich nicht wie eine überfürsorgliche Mutter, die ihre vierzehnjährigen Sprösslinge nicht allein zum Schulbus gehen lassen will. Für Sie gilt der Ruf des Zugschaffners: „Zurückbleiben, bitte!”
Wie schon gesagt: Ich verbringe einen Großteil meiner Arbeitszeit im Flugzeug. Ständig muss ich mit ansehen, wie irgendwelche anderen Passagiere am Handy hängen, Befehle hineinbrüllen und ihre Angestellten überwachen – das geht oft so lange, bis der Flugbegleiter sie energisch auffordert, aufzuhören und sich endlich hinzusetzen. Später, kaum haben die Flugzeugräder den Boden berührt, werden die Handies wieder eingeschaltet, und die Schimpfkanonade geht weiter, mitten im Satz, wo sie zuvor aufgehört hatte. Wenn ich meine Ohren nicht lieber auf Durchzug stellen, sondern die ‚wichtigen’ Anrufer zur Rede stellen würde, würden die bestimmt sagen: „Ich wollte doch nur wissen, was in meiner Abwesenheit im Büro los ist.” Sie wären überzeugt davon, alles richtig zu machen, weil sie sich auch auf Reisen um den Betrieb kümmern. Die Wahrheit jedoch ist: Sie sind miserable Chefs, die ihre Leute entweder nicht richtig geschult haben oder ihnen allein nichts zutrauen. Ich bin der Meinung, viele von ihnen sind armselige Gestalten, die so sehr von sich eingenommen sind, dass sie allen Ernstes glauben, nur sie könnten richtig entscheiden.
Lernen Sie, zurückzubleiben. Zwingen Sie sich, von Zeit zu Zeit eine Auszeit zu nehmen, selbst wenn es nur ein paar Stunden sind. Auch wenn Sie nur mal um den Block gehen oder eine Tasse Kaffee trinken wollen. Vertrauen Sie darauf, dass Ihre Leute den Laden schon am Laufen halten werden. Lassen Sie sich von ihnen überraschen. Sollten sie tatsächlich in Ihrer Abwesenheit etwas falsch machen, dann haben Sie schon etwas zu tun, wenn Sie zurückkehren und können die Falten mit neuer Energie glatt bügeln.
Evaluieren
Sie haben Ihren Angestellten die Chance gegeben, ihre Arbeit zu machen, für die sie eingestellt und bezahlt wurden. Jetzt wird es Zeit, ihre Leistungen zu evaluieren. Es reicht nicht, Aufgaben zu verteilen und zu erwarten, dass sie erledigt werden. Bitte seien Sie nicht so naiv zu denken, dass die Arbeit, die erledigt werden soll, auch tatsächlich erledigt werden wird. Sie müssen das schon kontrollieren.
Achten Sie dabei auf diese beiden Dinge: Aktivität und Produktivität.
Ich bin kein großer Fan von Bienenfleiß. Aber ich mag es noch weniger, wenn Leute bloß dumm in der Gegend herumstehen oder – sitzen und nichts tun.
Als ich noch in der Telefon-Branche war, hatte ich einen Angestellten, einen Anlagenmonteur, der zwischen zwei Montagejobs den Besen in die Hand nahm und den Laden fegte. Es war nicht sein Job, den Laden zu fegen, aber wenn ich ihm das sagte, meinte er: „Ich weiß, aber fürs Herumstehen werde ich doch auch nicht bezahlt. Sie bezahlen mich dafür, dass ich arbeite, also arbeite ich auch.” Was meinen Sie? Ob das wohl lange gut ging zwischen ihm und mir? Wie viel Geduld haben Sie?
Aktivität ist nicht das Wichtigste beim Evaluieren, aber sie ist am leichtesten zu kontrollieren. Es ist nicht schwer zu sehen, ob gearbeitet wird oder nicht. Sehen Sie sich um – prüfen Sie ein paar Berichte und Zahlen, und Sie wissen bald Bescheid.
Am wichtigsten ist es jedoch, die Produktivität zu überprüfen. Es ist mehr als nur getane Arbeit; es geht darum, das Richtige auf die richtige Art und Weise zu tun. Die Frage ist nicht so sehr: „Wird die Arbeit erledigt?“, sondern: „Werden die Aufgaben erledigt?”
Um die Produktivität zu evaluieren, müssen Sie selbst einige Arbeit aufwenden. Wenn Sie die Gesamtproduktivität Ihres Betriebes überprüfen wollen, müssen Sie sich die Leistung der einzelnen Mitarbeiter ansehen.
Man beachte: Ich sagte „Leistung”. Sie sind nur berechtigt, die Leistung zu evaluieren, nicht den Urheber der Leistung. Es haben schon viele Menschen für mich gearbeitet, die ich einfach nicht mochte. Wen interessiert das schon? Sie haben ihre Arbeit
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