Halt den Mund hoer auf zu heulen und mach Deinen Job
gemacht. Wen interessiert es da, ob ich sie mag oder nicht?
Eine Ausnahme gibt es aber: Sie haben das Recht, einen Mitarbeiter zu kritisieren, wenn seine Persönlichkeit sich auf seine Leistung auswirkt. Wenn es so ein unsympathischer Kerl ist, dass Kunden und Kollegen nichts mit ihm zu tun haben wollen, haben Sie absolut das Recht, ihn darauf hinzuweisen. Wenn die Person so schwierig ist, dass es die Kontakte anderer mit ihr oder die gesamte Abteilung beeinträchtigt, ist es Ihre Pflicht, darauf hinzuweisen und die entsprechenden Konsequenzen zu ziehen. Wenn Ihnen ihr Lifestyle, ihre Frisur oder ihre religiöse Überzeugung nicht gefällt, ist das etwas anderes – das geht Sie nichts an. Stellen Sie sich einfach die Fragen: Wird die Arbeit erledigt? Wird sie so erledigt, wie ich es möchte? Wenn die Antwort „ja” lautet, belohnen Sie Ihre Leute dafür und widmen Sie sich wieder anderen Dingen. Alles andere kann Ihnen egal sein.
Konstruktive Kritik: Ein dummes Konzept
Wie kann ich es wagen, konstruktive Kritik ein dummes Konzept zu nennen? Sie ist doch ein exzellentes Führungsinstrument! Oh, Ihr Naivlinge! Denkt doch mal über den Begriff nach! „Konstruktiv” bedeutet, aufbauen. Kritik bedeutet, herunterziehen. Beides zugleich geht nicht. Wenn Sie Leute aufbauen wollen, nehmen Sie sich dafür die nötige Zeit und machen Sie es gründlich. Ermutigen Sie sie. Weisen Sie sie auf ihre Stärken hin. Sagen Sie ihnen, welche guten Eigenschaften sie besitzen. Dann schicken Sie sie los. Wenn die Zeit gekommen ist, wo sie einen Fehler machen – und sie werden Fehler machen, weil wir alle mal Fehler machen –, kritisieren Sie Ihre Leistung. Zeigen Sie ihnen, was sie falsch gemacht haben und erklären Sie ihnen, wie sie es besser machen hätten können.
Viele Autoren und Persönlichkeitstrainer sind der Meinung, man soll Kritik in Lob verpacken. Das ist so, wie wenn man jemandem ein Sandwich voll Sch ... zu essen gibt. Die netteren unter ihnen, zu denen ich natürlich nicht gehöre, nennen das ein „Lob-Sandwich”. Ich habe mich immer darüber geärgert, wenn jemand diese dumme Methode bei mir versucht hat. Sie ist beleidigend. Sagen Sie mir einfach, was Sie denken, egal ob es nun gut oder schlecht ist. Ich bin schon groß. Ich kann das schon vertragen.
Wenn Ihnen jemand auf die Schulter tippt und Ihnen konstruktive Kritik anbietet, dann machen Sie sich auf ein Sandwich gefasst. Selbst wenn sie es mit Zimt-Rosinen-Brot (meinem Lieblingsbrot) servieren, ist der Hauptbestandteil trotzdem Sch ... Sagen Sie dann einfach: „Konstruktives höre ich immer gern. Wenn Sie nur Kritik üben wollen, lassen Sie’s lieber. Was von beidem wollen Sie denn nun?”
Die wirkliche Gefahr, wenn man jemandem das Sandwich vorsetzt, ist die, dass die Kritik in der ganzen Lobhudelei untergeht. Wenn die Kritik aber verloren geht, dann geht auch die Lektion verloren, und alles war umsonst und es bleibt nur ein übler Nachgeschmack.
Machen Sie es einfach. Loben Sie, wenn Sie es für richtig halten, und tadeln Sie, wenn Sie es für richtig halten. Erinnern Sie sich noch an die Hunde-Lektion, die ich zuvor erwähnt habe? Freuen Sie sich sichtlich, wenn Leute ihre Sache gut machen. Wenn sie Mist bauen, korrigieren Sie sie rasch und kurz und deutlich. Dann gehen Sie in beiden Fällen wieder zum Tagesgeschäft über.
Übrigens, was ist so schlimm an Kritik? Schrecken Sie nicht davor zurück. Vergessen Sie nie, dass Ihre Firma, Ihre Abteilung, Ihre Kunden und Ihr Geld auf dem Spiel stehen. Sie haben absolut recht, wenn Sie Leuten gegenüber kritisch sind, die Sie für ihre Arbeit bezahlen.
Wille versus Fähigkeit
Wenn Sie Ihre Leute und deren Fähigkeiten evaluieren müssen, stellen Sie sich diese zwei Fragen:
Möchte die Person den Job richtig machen?
Kann die Person den Job richtig machen?
Sie werden herausfinden, dass die meisten Ihrer Angestellten die Fähigkeit haben, ihren Job richtig zu machen. Aber nicht alle wollen es wirklich.
Im Zweifelsfall ist mir immer jemand lieber, der zehn von zehn möglichen Punkten in Sachen Motivation bekommen müsste, aber nur einen Punkt in Sachen Fähigkeit. Ich kann fast jedem fast alles beibringen – deswegen ist mangelnde Fähigkeit für mich kein so großes Problem. Wenn Leute den ernsthaften Wunsch haben, etwas zu tun, dann ist es für gewöhnlich nicht schwer, es ihnen beizubringen. Aber wenn jemand keine Lust zu etwas hat, ist es dann nicht egal, ob er darin gut ist oder nicht? Sie können
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