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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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Ohne ein weiteres Wort löste er sich in Luft auf und ließ meinen Vater, der vor Wut schäumte, einfach stehen.
    Ich warf einen Blick auf die Küchenuhr. Es war fünf Minuten nach zwei, und Todds Schicht hatte erst mittags angefangen. Wenn er so weitermachte, flog er bald in hohem Bogen raus.
    „Ist er wirklich weg?“ Dad schaute fragend von mir zu Harmony.
    „Soweit ich es sehen kann“, erwiderte sie mit einem unterdrückten Grinsen und strich sich die Locken nach hinten.
    Harmony und ich ließen uns nicht so leicht provozieren, weshalb Todd uns eher selten schikanierte. Am liebsten ärgerte er dagegen Dad und Nash, weil sie sich viel zu ernst nahmen.
    Dad holte tief Luft und konzentrierte sich dann wieder ganz auf mich. „Wo waren wir stehen geblieben?“
    „Ich hab gesagt, dass es mir gut geht. Es sind keine bleibenden Schäden zu erwarten.“ Bloß nicht noch mal die achtundzwanzig Stiche erwähnen …
    „Aber du hättest tot sein können!“, wiederholte er, und da mir dagegen die Argumente fehlten, hielt ich den Mund. „Komm mal her, damit ich dich genauer unter die Lupe nehmen kann.“ Er gestikulierte Richtung Küchentisch, weil das Licht dort am besten war.
    Wir setzten uns, und er musterte mein Gesicht, als sähe er es zum ersten Mal. „Wer war das?“ Er legte mir die Hand unters Kinn und hob es vorsichtig an, um den harmlosen Kratzer an meiner Kehle zu betrachten, den die Schwester nur gereinigt, aber nicht verbunden hatte. Er hatte nicht einmal genäht werden müssen.
    Seufzend befreite ich mich aus seinem Griff. Mir graute vor dem, was nun kommen musste. „Scott Carter.“
    „Ist das derselbe Typ, der dein Auto geschrottet hat?“
    „Nein, das war Doug Fuller.“
    Sofort drehte sich Dad zu Nash um, der mit hängenden Schultern auf dem Sofa saß. „Sind das Freunde von dir? Teamkollegen?“
    Harmony verschränkte die Arme vor der Brust. „Aiden, Nash hat damit nichts zu tun.“
    Daraufhin drehte Dad sich zu ihr. „Ach, wirklich?“ Hoffentlich wusste Harmony Dads scharfen Tonfall einzuordnen. Er war weniger wütend als besorgt. „Es ist also reiner Zufall, dass einer seiner Footballfreunde Kaylees Auto gegen die Wand rammt und keine Woche später ein Zweiter versucht, sie umzubringen?“
    Von wem hatte ich bloß den Hang zur Theatralik …
    „Scott hat sich den Ärger wohl durch Doug eingehandelt“, erklärte ich, am Verband zupfend. „Aber Nash hat damit nichts zu tun.“
    Anstatt meine Aussage zu bestätigen, vergrub Nash das Gesicht in den Händen. Scotts Absturz machte ihm ziemlich zu schaffen, und das war auch kein Wunder. Ich wäre am Boden zerstört, wenn Emma etwas zustoßen würde. Vor allem, wenn ich es hätte verhindern können. Und genau deswegen musste die Sache jetzt ein Ende haben.
    „Welche Art von Ärger haben sich die Jungs da eingehandelt?“, fragte Dad sanft. „Und was hat das alles mit dir zu tun?“
    Endlich hob Nash den Kopf, die Augen feucht und gerötet. Als ich sah, wie sehr seine Hände zitterten, hätte ich mich am liebsten zu ihm gesetzt und ihm erklärt, dass alles gut würde. Dass nichts von alldem, was passiert war, seine Schuld war. Er hatte seinen Freunden nicht den Frost besorgt, und wer wusste schon mit Sicherheit, ob wir Scott tatsächlich hätten retten können, wenn wir früher was unternommen hätten? Soweit wir es beurteilen konnten, hätte es seinen Zusammenbruch nur noch beschleunigt, wäre er auf Entzug gewesen.
    Weil ich den Eindruck hatte, dass Nash mit seinem Kummer lieber allein sein wollte, blieb ich sitzen. Ich wollte das respektieren. Ihm ein bisschen Zeit geben. Doch beim kleinsten Zeichen wäre ich sofort bei ihm.
    Widerstrebend beantwortete ich Dads Frage. „Ich glaube nicht, dass es etwas mit mir zu tun hat.“ Allerdings ging mir die Behauptung des Schattenmanns, es sei alles meine Schuld gewesen, nicht aus dem Kopf. Bevor ich es mir anders überlegen konnte, holte ich tief Luft und begann, die ganze Geschichte zu beichten.
    „Scott und Doug nehmen Dämonenatem, und das macht sie verrückt. Und zwar im wahrsten Sinne des Wortes.“
    „Wie bitte?“, fragte Dad ungläubig, und zeitgleich fiel Harmony in der Küche ein Ei auf den Boden. Sie stand einfach da, die Hand noch in der Luft, während sich auf dem Küchenboden das schleimige Eiweiß ausbreitete.
    Dann machte es langsam bei ihr Klick – ihr Gesichtsausdruck ließ keinen Zweifel –, und sie machte über das Ei hinweg einen Schritt auf mich zu. „Deshalb hast du

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