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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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mich gefragt, ob …“
    Dad wirbelte herum. „Du wusstest davon?“, herrschte er sie an.
    „Nein!“ Harmonys verletzter Blick machte mich wütend auf mich selbst. „Ich dachte, es geht um Regan Page! Ich hatte ja keine Ahnung, dass bei ihnen in der Schule Dämonenatem im Umlauf ist!“ Sie kniff die Augen zusammen und musterte mich prüfend. „Du hast doch nicht etwa was genommen, oder?“
    „Natürlich nicht!“ Wie konnte sie mich das überhaupt fragen? Andererseits hatte ich sie im Rahmen meiner Nachforschungen angelogen, wenn auch nur indirekt. „Ich habe ja wohl mehr als genug Zeit ans Bett geschnallt verbracht!“
    Dad zuckte merklich zusammen, und ich schämte mich fast für diesen Schlag unter die Gürtellinie. Aber schließlich hatte ja nicht er mich eingewiesen, sondern meine Tante und mein Onkel. Und zwar in dem völlig bizarren Versuch, mir zu helfen, mit Fähigkeiten „umzugehen“, die ich weder kannte noch verstand. Das einzige Verbrechen meines Vaters bestand darin, dass er mich überhaupt bei ihnen zurückgelassen hatte.
    „Nash und ich wollten nur verhindern, dass sie weiter Nachschub bekommen“, erklärte ich und hörte selbst, wie unsicher ich klang. In den Augen zweier Banshees, die es zusammen auf über zwei Jahrhunderte Lebenserfahrung brachten, mussten unsere Einmischungsversuche ziemlich kindisch und dumm wirken. „Dad, diese Typen haben doch keinen Schimmer, was sie da einwerfen und welche Auswirkungen das Zeug hat. Wir haben Scott den ersten Ballon weggenommen und ihn Todd zum Entsorgen gegeben, aber er hat sich einen neuen besorgt und …“
    „Ihr habt was gemacht?“ Dads Tonfall war schneidend. „Weiß Todd davon?“
    Fragend schaute ich zu Nash hinüber, der dem ungläubigen Blick seiner Mutter auszuweichen versuchte und allem Anschein nach am liebsten im Erdboden versunken wäre. „Wir dachten, dass es keine so gute Idee wäre, den Ballon selbst in die Unterwelt zu bringen.“
    „Da habt ihr richtig gedacht.“ Besonders glücklich schien Dad über meinen ungesunden Menschenverstand aber nicht zu sein. „Wie haben es zwei Menschen überhaupt geschafft, an Dämonenatem ranzukommen?“
    „Sie …“ Ich brach ab, als Nash den Kopf schüttelte und mir einen scharfen Blick zuwarf. Auf einmal war ich mir nicht mehr sicher, was ich tun sollte. Wir hatten uns darauf geeinigt, unseren Eltern von dem Dämonenatem zu erzählen, und streng genommen hatten wir das gerade getan. Aber scheinbar wollte Nash ihnen auf keinen Fall von Everett erzählen. Oder von der Party.
    Dad wartete gespannt darauf, dass ich den angefangenen Satz zu Ende führte. „Sie haben es einem Typen abgekauft, der das Zeug in Partyluftballons abfüllt. Er nennt es Frost.“ Was ja stimmte … „Wir könnten Doug fragen …“
    „Nein!“ Dad schlug mit der flachen Hand auf den Tisch. „Du hältst dich von ihm fern, Kaylee! Ich kümmere mich darum, gemeinsam mit Harmony und Brendon. Ich will dich nie wieder auch nur in der Nähe dieses Jungen sehen. Verstanden?“
    Ich nickte verunsichert. Auch wenn mir Dads Forderung ein wenig übertrieben erschien. Schließlich hatte ich Schulpflicht, und das galt auch für Doug, sofern er nicht auf wundersame Weise in den letzten zwei Stunden seinen Abschluss gemacht hatte.
    Harmony kniete sich auf den Boden, um das Ei aufzuwischen, ließ mich dabei aber nicht aus den Augen. „Wie schlimm steht es um die beiden? Scott und Doug?“
    „Sie haben Halluzinationen, aber Scott scheint es schlimmer erwischt zu haben als Doug.“ Ich musste an Nashs Vermutung denken, dass irgendwo in Dougs Stammbaum ein wenig Unterweltblut zu finden war.
    „Scott ist heute in der Schule total durchgedreht“, fügte Nash hinzu. Überrascht blickte ich auf. Seit wir aus dem Krankenhaus gekommen waren, hatte er kaum etwas gesagt. „Er hat irgendwelche Dinge gesehen und gehört und sich buchstäblich vor seinem eigenen Schatten gefürchtet.“
    „Sofern es überhaupt sein eigener Schatten war …“, entgegnete ich. Wir hatten meine Vermutung, Scott könnte vielleicht gar keine Halluzinationen gehabt haben, noch nicht diskutiert, aber wenn sich jemand mit den Nebenwirkungen von Demon’s H auskannte, dann war es Harmony.
    „Was meinst du damit?“, fragte sie.
    Doch Nash antwortete, bevor ich den Mund aufmachen konnte. „Kaylee hatte einfach eine Scheißangst, weil Scott von seinem Schatten wie besessen war. Er hat sogar mit ihm gesprochen und ihm zugehört, das Ganze wirkte ziemlich

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