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Halte meine Seele

Halte meine Seele

Titel: Halte meine Seele Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: R Vincent
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dazu zu bringen, den Körper mit jemandem zu teilen.“
    „Du hast Emma also aus ihrem Körper vertrieben?“
    „Nein“, erwiderte er schmunzelnd. Dieser sprechende Energydrink wagte es tatsächlich zu lachen! „Sie ist immer noch hier drin. Ich hab sie nur ein bisschen zur Seite geschubst.“ Es schien ihm überhaupt nichts auszumachen, Emmas freien Willen zu manipulieren. Das erinnerte mich an Todd, der generell geschlossene Türen ignorierte. „Sie hat sowieso schon halb geschlafen.“
    Ich schnaubte entnervt. So langsam hatte ich echt die Nase voll von Menschen – und Unmenschen –, die sich über jegliche Moralvorstellungen hinwegsetzten. Persönliche Grenzen, egal ob sie sich auf den Körper, den Verstand oder das Zuhause bezogen, waren nun einmal nicht verhandelbar!
    „Verschwinde aus Emmas Körper, und schubse sie ja nie wieder!“ Ich stemmte drohend die Hände in die Hüften, doch Alec wusste genau, dass ich meiner besten Freundin nie wehtun würde, nicht einmal, um ihm zu schaden. „Such dir ein anderes Medium. Oder noch besser: Halt dich von mir und meinen Freunden fern!“
    Alec seufzte. „Ich würde ja gern einen anderen Körper benutzen … am liebsten einen ohne Brüste …“ Dann schielte er nach unten auf Emmas Busen, als wüsste er nicht, was er davon halten sollte. „Leider umgibst du dich nicht mit besonders vielen potenziellen Kandidaten.“ Er wirkte fast ein bisschen verzweifelt. „Aber ich verspreche dir bei meinem Leben und meiner Seele, dass ich bald kein Medium mehr brauche, wenn du mir hilfst – wenn wir uns gegenseitig helfen.“
    Ungläubig blinzelte ich Alec an. „Bittest du mich etwa um einen Gefallen?“
    Emmas Kopf nickte. „Ja, aber ich biete dir auch eine Gegenleistung.“
    Jetzt wurde ich doch neugierig, obwohl ich Emma unbedingt die Kontrolle über ihren Körper zurückgeben wollte. „Was könntest du schon für mich tun?“
    Alec schien mich mit Emmas strahlendem Lächeln, bei dem ihre weißen Zähne blitzten, fast zu verhöhnen. „Dir deinen angeknacksten Liebhaber zurückbringen.“
    Meinen was?
    Ich musste ziemlich verwirrt ausgesehen haben, denn Alec zog belustigt die Augenbrauen hoch. „Dein Freund. Nash. Du erinnerst dich doch wohl noch an ihn. Oder hast du ihn schon aus deinem Herzen verbannt?“
    Der Schock pumpte eine Riesenladung Adrenalin in mein System, und ich musste mich auf den Schreibtischstuhl setzen. Meine Beine waren plötzlich schwer wie Blei. „Wovon redest du?“
    Alecs Lächeln verschwand, und er trat stirnrunzelnd und noch etwas unbeholfen in dem fremden Körper auf mich zu. „Mein Boss hält deinen Freund in der Unterwelt fest. Ich kann dir helfen, ihn zurückzuholen – wenn du mich im Gegenzug in deine Welt bringst.“
    Als mir die Bedeutung seiner Forderung klar wurde, kippte ich fast vom Stuhl. „Nein.“ Ich schüttelte so wild den Kopf, dass Emmas Zimmer vor meinen Augen verschwamm. Nash konnte nicht in der Unterwelt sein. Wir hatten uns doch erst vor weniger als zwei Stunden auf der Party getrennt.
    „Nein, du bringst mich nicht rüber, oder nein, du glaubst mir nicht?“
    „Nash kann nicht in der Unterwelt sein.“ Entsetzt sprang ich auf und blickte mich ratlos in Emmas Zimmer um, doch ihre Klamotten und Möbelstücke hielten auch keine Antworten parat. „Er kommt ja allein gar nicht hin.“
    Woher wusste Alec, dass ich es konnte?
    „Ach so. Jemand hat ihm geholfen.“ Alec versuchte, meinen Blick einzufangen.
    Geholfen? Doch nicht etwa Todd. Er würde Nash nie absichtlich Schaden zufügen!
    Andererseits hatte er ihn, ohne groß zu fragen, in die Unterwelt gebracht, nur weil er Nash einen Gefallen schuldete …
    Todd, wenn du da mit drinsteckst, bringe ich dich um! Zu blöd, dass man niemanden umbringen konnte, der schon tot war. Aber ich konnte dafür sorgen, dass er gefeuert wurde …
    Vorausgesetzt, Alec hatte die Wahrheit gesagt, was ziemlich unwahrscheinlich war. Vielleicht war alles nur eine große Lüge.
    Aber wo steckte Nash dann? Warum hatte er nicht angerufen oder auf meine beiden SMS geantwortet?
    „Hast du Nash da drüben gesehen? Heute Abend?“
    Alec nickte. „Es ist keine zehn Minuten her, Unterweltzeit.“ In der Unterwelt verlief die Zeit nicht konstant. Sie beschleunigte gelegentlich, je nachdem, wie eng ein bestimmter Ort mit dem menschlichen Gegenstück verbunden war.
    „Was hatte er an?“
    Er verdrehte die Augen. „Jeans, T-Shirt und eine grün-weiße Jacke. Und ich muss schon sagen, die

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