Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)
Daraufhin wurden beide aus dem Garten Eden vertrieben. In der griechischen Mythologie bestand eine der zwölf Aufgaben des Herkules darin, die goldenen Äpfel der Hesperiden, die ewiges Leben schenkten, zu rauben. Die griechische Göttin der Schönheit, Aphrodite, stritt sich mit Hera und Athene, wem der goldene Apfel der Eris gebührte. Fast jede Kultur hat ihre eigenen Apfel-Geschichten.
Ein Obsthändler würde einen Apfel vielleicht als »köstlich, süß und knackig« beschreiben oder als »kochfest, groß und saftig«. Ein Koch würde eventuell hinzufügen, dass sich die Frucht in vielen verschiedenen Gerichten verwenden lässt, für Apfelstrudel und Apfelkuchen oder als Beilage zu Schweinefleisch. Ein Weinhändler würde darauf hinweisen, dass Äpfel eine Grundzutat von Cidre und Calvados bilden. Besorgte Eltern betrachten Äpfel als gesunde Zwischenmahlzeiten für ihre Kinder. Im Mittelalter verliehen unzufriedene Theaterbesucher ihrem Unmut durch das Werfen von faulen Äpfeln Nachdruck. Für Wilhelm Tells Sohn ist ein Apfel das Symbol für einen Augenblick zwischen Leben und Tod. Isaac Newton führten Äpfel zur Schwerkraft. Salvador Dalí sah in einem Apfel den verlängerten Rücken einer Nonne oder die Augenhöhle eines Schädels. Lauschen Sie zu guter Letzt dem schlechten romantischen Dichter Bramley Laxton, der in seinem Namen sogar zwei Apfelsorten trägt:
Über Äpfel
(Geschrieben in Egremont Russet)
O Apfel, glorreiche Spende des Herbstes,
Reichste Frucht schwindender Tage,
Du kommst, wenn des Sommers Licht vergeht Und sich trübt in feuchten Dunst.
Deine golden-roten Kugeln leuchten
In lieblich lockenden Trauben,
Reif und zum Pflücken bereit.
Kann ich eine erreichen? Kann ich? Oh!
Ja, jetzt hab ich dich und schnell
Beiße ich ins Fleisch, so knackig süß.
Einen Augenblick lang schmecke ich den Himmel,
Den Genuss des Herbstes, der dem Winter weicht.
O goldner, köstlicher Apfel im Hain,
lass mich um eins dich bitten:
Im nächsten Jahr
Komm wieder!
Die Bühne: eine Plattform für Meinungen oder nur zur Unterhaltung – was denken Sie darüber?
Erziehungswissenschaften, Cambridge
Je nach Darbietung kann eine Bühne heutzutage so ziemlich alles sein, selten dient sie aber allein der Kundgabe von Meinungen oder der Unterhaltung. In seiner Reinform unterscheidet sich das politische Theater zum Beispiel deutlich von Reden im Parlament oder an der Speaker‘s Corner – auch wenn diese gelegentlich ziemlich theatralisch sein können.
In einer Rede versucht der Sprecher, seinen Zuhörern seine Ideen direkt zu vermitteln. Ein Theaterstück setzt auf die Fantasie des Publikums und vermittelt seine Ideen dadurch, dass der Zuschauer sie im Geist nachvollzieht. Deswegen treten auf der Bühne normalerweise Charaktere auf, die eine Geschichte erzählen oder eine Szene darstellen. In der Regel wird das Publikum nicht direkt angesprochen; wenn doch, dann immer aus der Rolle oder der imaginären Welt heraus, die während der Vorstellung geschaffen wird.
Dieses Erschaffen einer imaginären Welt unterscheidet das Geschehen auf der Bühne vom Vortrag eines Redners. Die Bühne bildet den Ort, an dem die imaginäre Welt erzeugt wird, einen klar definierten Raum, in dem die Illusion entsteht – sei es nun in der klassischen Bauform eines Theaters durch die Abgrenzung zum Zuschauerraum oder anhand einer imaginären Barriere, die zwischen Straßenkünstlern und verweilenden Passanten besteht. Die Bühne ist in ihrem Kern ein Spielplatz der Fantasie. Aktionskünstler, Sänger und Musiker treten alle auf Bühnen auf und ziehen unsere Fantasie mehr oder weniger in ihren Bann. Die klassische Theaterbühne zeichnet sich dadurch aus, dass dort eine Geschichte nachgespielt oder ein Bild verkörpert wird.
Alle Theatervorstellungen müssen im weitesten Sinn unterhalten. Das Wort »Entertainment« stammt aus dem Französischen: entretenir bedeutet »zusammenhalten«. Und genau das versucht das Theater: Schauspieler und Publikum in einem gemeinsamen Akt der Fantasie zusammenzuhalten. Von »reiner Unterhaltung« wird oft dann gesprochen, wenn eine Aufführung das Publikum zum Lächeln oder Lachen bringt, nicht aber zum Nachdenken. Im Kontrast dazu regt das politische Theater die Menschen zwar zum Nachdenken an, aber nicht zum Lachen – so zumindest das Klischee. In Wirklichkeit existieren diese Extremfälle nicht: Selbst die plumpsten Komiker geben Meinungen kund – und ihr Publikum ist gefordert, wenn auch nur kurz und
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