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Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition)

Titel: Halten Sie sich für schlau?: Die berüchtigten Testfragen der englischen Elite-Universitäten (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Farndon
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unterwandern. Doch auch das ist wenig hilfreich, denn wir wären dann schlichtweg Spielbälle des Zufalls.
    Für mich ist der Eindruck, über eigenen Willen und zumindest gewisse Kontrolle über den Verlauf meines Lebens zu verfügen, so dominant, dass es mir äußerst schwerfällt, meine Willensfreiheit für eine Illusion zu halten. Ich persönlich bin davon überzeugt, dass niemand mir in die Wiege gelegt hat, genau in diesem Moment diesen Satz niederzuschreiben. Und selbst wenn ich nur der Illusion der Kontrolle unterliege, was ich niemals ausschließen kann, ist die beste Lösung, mich so zu verhalten, als könnte ich mein Leben steuern. Ich halte es da mit Shakespeares Cassius, der angesichts der eigenen Demütigung und der Herabsetzung Brutus’ durch die Ernennung Cäsars zum König formuliert:
    Der Mensch ist manchmal seines Schicksals Meister
Nicht durch die Schuld der Sterne, lieber Brutus,
Durch eigene Schuld nur sind wir Schwächlinge. (dt. Übersetzung von Schlegel/Tieck)

 Wie würden Sie einen Apfel beschreiben?

Sozial- und Politikwissenschaften, Cambridge
    »Gewiss«, schrieb der amerikanische Dichter und Naturalist Henry David Thoreau, »ist der Apfel die edelste Frucht.« Keiner anderen Frucht kommt so große symbolische Bedeutung zu wie dieser Kugel aus Fruchtfleisch, Kernen und Schale. Der Apfel steht für New York, für iPhone und iMac, für Weisheit und für Bodenständigkeit. Liebende geben sich gerne den Kosenamen »mein Augapfel«, das Hohelied Salomos rät Liebeskranken, Äpfel zu essen. Äpfel symbolisieren so ziemlich alles. Entsprechend vielschichtig muss unsere Definition von Apfel ausfallen.
    Ein Künstler etwa würde einen Apfel als eine rundliche Frucht von der Größe eines Tennisballs (Durchmesser 5 bis 9 Zentimeter) beschreiben. Er würde erläutern, dass der Apfel keine perfekte Kugel bildet, da er zwei Vertiefungen besitzt, eine kleine unten und eine größere oben am Stiel. Einige Äpfel, würde er weiter bemerken, haben eine wächserne Schale, die im Licht glänzt, andere Sorten weisen eine rauere, matte Oberfläche auf. Äpfel gibt es in verschiedenen Farben, von Hellgrün bis Goldgelb, von Rostbraun bis Karmesinrot – wobei die Farbe einer Frucht selten einheitlich ist. Manche glänzend hellgrünen Äpfel besitzen kaum Farbnuancen, während andere, vor allem, wenn sie reif sind, in der ansonsten gelben Schale tiefrote Schattierungen aufweisen.
    Ein Mathematiker würde einen Apfel aus anderer Perspektive beschreiben. Für ihn wäre die Form eine große Herausforderung. Erstens sind keine zwei Äpfel völlig identisch geformt, zweitens ist die Form eines Apfels komplex. Sie kommt nur ungefähr einer Kugel gleich. Man könnte von einem abgeplatteten Ellipsoid sprechen, da die Frucht oben und unten flacher ist. Dabei würde man allerdings die torusförmigen Einbuchtungen vernachlässigen. Am einfachsten ließe sich die Form als »Apfeloid« beschreiben. Von einem imaginären, perfekt symmetrisch geformten Apfel ausgehend, könnten wir sogar eine Gleichung zur Beschreibung der Frucht aufstellen. Echte Äpfel sind natürlich nie perfekt symmetrisch, aber unser mathematisches Apfeloid würde dem Durchschnittsapfel recht nahekommen.
    Ein Botaniker würde folgende Erklärung liefern: Apfelbäume ( Malus ) bilden eine Pflanzengattung der Kernobstgewächse ( Pyrinae ) aus der Familie der Rosengewächse ( Rosaceae ), zu der auch Birnbäume, Quittensträucher, Mispeln und Vogelbeerbäume gehören. Der Apfel ist eine Scheinfrucht, da das Fruchtfleisch aus dem Blütenboden entsteht. Darin eingeschlossen ist die eigentliche Frucht, das fünfzackige Kerngehäuse mit den Apfelkernen, das aus mit sich selbst verwachsenen Fruchtblättern gebildet wird. Einen zweiten fünfzackigen Stern findet man oft an der Unterseite des Apfels. Er entsteht aus den Resten des Kelchblatts. Die Äpfel, die wir essen, sind Kulturäpfel ( Malus domestica) eine Zuchtform, die auf den Asiatischen Wildapfel ( Malus sieversii ) zurückgeht.
    Ein Chemiker würde einen Apfel als Ansammlung von Zellulose beschreiben. In den Zellen der Frucht befinden sich Wasser, Zucker (in Form von Fructose und Glucose), schwache Säuren (wie Apfelsäure), Vitamin C, Mineralien und Aminosäuren.
    Einem Philologen würde zum Thema Apfel eine Menge einfallen, zum Beispiel der Apfel als verbotene Frucht, als Frucht des Baums der Erkenntnis. Nach der biblischen Erzählung überredete Eva Adam, gemeinsam von der verbotenen Frucht zu essen.

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