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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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tauchte genau im richtigen Moment auf, um Tessa zu schützen. Er hatte konnte nicht rekonstruieren, wann Tessa genau den Orden kontaktiert hatte, aber sie waren schnell zur Stelle. Pech für Aivan oder besser gesagt für seine Begleiter. Er hatte ein Gespräch aufgeschnappt, indem Tessa mit ihrer Freundin davon gesprochen hatte, auf diese Party hier zu gehen. Es fiel ihm schwer, Tessa aus den Augen zu lassen, aber er machte sich umgehend auf den Weg zum Underground Club, um sich eine gute Position auszugucken, von der aus man sich einen guten Überblick verschaffen konnte. So erwartet er die Ankunft der beiden Freundinnen. Er dachte an das Konzert vom frühen Abend. Cillian war ihr so nah gewesen, fast hätte er sie berühren können. Hätte sie sich eine Minute früher umgedreht, hätte sie ihm direkt gegenüber gestanden. Er ahnte aber ihre Reaktion voraus und setzte im letzten Moment zum geordneten Rückzug an. Die Vorahnungen machten ihn zu einem unerbittlichen Jäger. Er besaß die Fähigkeit, den Menschen einen Schritt voraus zu sein, indem er deren Handlungen ein paar Augenblicke vor dem eigentlichen Ausführen bereits kannte. Warum wusste er nicht. Wie diese Gabe im Einzelnen funktionierte … davon hatte er keinen blassen Schimmer. Dass es aber fantastisch funktionierte, bewies seine interne Statistik. Er führte mit seinen engen aber wenigen Freunden eine inoffizielle Liste über ihre Opfer. Verpönt in der Upper-Vampirwelt, kultig in den Spielunken. Cillian sah wie Tessa Schweißtropfen über die Kehle rann, ihre Brust senkte und hob sich beim Atmen und ihr Körper vibrierte im Beat. Er genoss ihren Geruch und er hasste jeden Typen, der es wagte sie anzufassen. „Ich muss diese verdammte Blockade aufheben“, dachte er sich. Er hatte durch mentale Kanalisation bewirken können, dass Tessa aus seinem Unterbewusstsein verdrängt wurde. Sie hatte so keine Gelegenheit mehr erhalten ihn in ihre Träume zu rufen. Es wühlte ihn zusehends auf und er musste eine Barriere errichten um Distanz zwischen ihnen schaffen zu können. Doch genau diese Kluft hinderte ihn nun daran, zu erfahren, was mit ihr los war. Cillian musste sich wieder von ihr in ihre Träume ziehen lassen, um der Sache auf den Grund gehen zu können. Er begann seine Blockade langsam abzubauen. Den weiteren Abend verbrachte er grübelnd damit, eine Möglichkeit zu finden, wie er sich ihr unbemerkt nähern konnte. Weder sie, noch ihre Freundin durften ihn zu Gesicht bekommen. Dennoch gestand er sich ein, dass er das Feld hier räumen musste. Er musste den Club verlassen, weil er wusste, dass er, sollte er noch länger in dieser Örtlichkeit verweilen, sich Tessa einfach schnappen würde. Er würde sie an einen anderen Ort bringen. An einen Ort, an dem sie zur Ruhe kommen könnte. Cillian machte auf dem Absatz kehrt und floh vor allem, was gerade über ihn einzustürzen drohte. Draußen an der frischen Luft begannen seine Hirnzellen endlich wieder normal zu arbeiten. Tessa musste etwas zugestoßen sein. Etwas Unvorhergesehenes? Etwas, was sie dermaßen aus der Bahn geworfen hatte, dass sie sich so gehen ließ. Und Cillian würde herausfinden, was ihr widerfahren ist. Er machte sich auf den Weg zum Orden, um der Sache auf den Grund zu gehen. Heute würde Tessa ihn eh nicht in ihre Träume ziehen können, dafür war sie zu betrunken.

18.
    Am nächsten Morgen erwachte Tessa in ihrem Bett. Mit einer Hand deckte sie ihre Augen ab. Das Sonnenlicht, das durch die leicht geöffneten Vorhänge durchschien, blendete Tessa und verstärkte ihre Kopfschmerzen. Das war gestern definitiv zu viel Alkohol. Tessa hatte einen mordsmäßigen Kater von ihrer Partynacht davongetragen. Mit ihrer anderen Hand zog sie sich das Kissen von Ambers Seite herüber, um es sich über ihren Kopf zu legen. Dunkelheit, Kopfschmerzen. Einfach überhaupt? Und vor sie war wie ein Paradies für ihre
    nur liegen bleiben. Wo war Amber allem, warum war sie zu dieser unchristlichen Uhrzeit schon wach? Tessa tastete mit der nun freigewordenen Hand auf der leeren Matratze von Amber herum, vielleicht lag sie ja doch irgendwo am Bettrand und hatte nicht bemerkt, dass Tessa ihr das Kopfkissen entführte. Sie tastete die Matratze in Reichweite ihres Armes einmal gründlich von oben nach unten und von unten nach oben ab. Dann ließ sie die Hand einfach liegen. Nein, alles leer, keine Amber. Amüsiert beobachtete Amber dieses Schauspiel aus sicherer Entfernung. Sie stand bereits frisch geduscht,

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