Haltlos
im Stande gewesen. Sie hatte zwar einen Filmriss, aber lebensmüde wurde sie im Allgemeinen nicht durch den Genuss von Alkohol. Sie musste Amber fragen, aber nicht zu offensichtlich, die würde sich eins feixen. Sonst war es Tessa, die Amber an solchen morgen unverantwortliche Verhalten immer belehrte, über das
im Umgang mit Alkohol bei Jugendlichen und jungen Erwachsenen. Im Gegensatz zu Tessa konnte Amber aber eine sehr sehr große Menge Alkohol vertragen. Naja, zugegebener Maßen konnte es auch daran liegen, dass Amber mehr Übung darin hatte. Sie tourte als Partyqueen schließlich fast jeden Abend durch die Nacht und ließ sich den einen oder anderen Drink von netten Männern ausgeben. Ohne, dass diese eine Gegenleistung dafür erhielten, dass verstand sich natürlich von selbst. Dennoch kamen oftmals Gerüchte dahingehend auf, dass Amber leicht zu haben wäre. Ja, sie hatte ein deutlich exzessiveres Sexualleben als Tessa, aber wen interessiert das. Wäre Amber ein Kerl, würde man ihr für jede „Errungenschaft“ auf die Schulter klopfen. Amber war aber nicht eine von diesen billigen Flittchen, die man allein schon durch die Ausgabe eines Drinks gefügig machen konnte. Nein, Amber hatte Stil und Geschmack. Tessa sprang kurz unter die Dusche, um den Zigarettengeruch aus ihren Haaren herauszubekommen. In Deutschland war das Rauchen in manchen Bereichen eines Restaurants oder einer Diskothek noch erlaubt. So etwas wäre bei ihr zu Hause undenkbar. Und in den meisten Fällen waren hier diese gesonderten Raucherzonen auch nicht besonders gut von den Nichtraucherbereichen abgetrennt. Entweder liegen sie direkt am Eingang oder an strategisch ungünstigen Stellen, so dass man als Nichtraucher direkt diese Punkte passieren musste, um zum Beispiel zu den Toiletten zu gelangen, oder um überhaupt in den Club herein oder heraus gehen zu können. Es nervt. Gerade in den Haaren riecht man diesen Rauch noch am nächsten Tag. Sie musste gestern schon ziemlich fertig gewesen sein, da Tessa sich normalerweise niemals nach einer Partynacht so ins Bett gelegt hätte. Sie ging immer Duschen, wenn sie von einem Partymarathon nach Hause kam. „So, jetzt noch schnell ins Handtuch geschlüpft, angezogen und Amber hat nichts mehr an mir rumzumäkeln“, stelle Tessa halbwegs zu Frieden mit sich selbst fest. „Tess, bist du endlich so weit?“ schallte es von unten herauf. „Was heißt hier endlich?“ rief Tessa empört zurück, „Ich war super schnell.“ Auf dem Weg nach unten kam sie an den Fotos vorbei und erhaschte einen Blick auf ein Bild, dass Tessa als kleines Mädchen zeigte, wie sie gerade von ihrem Vater hoch in die Luft gehoben und herumgewirbelt wurde. Dieses Mädchen gab es längst nicht mehr. Es strahlte übers ganze Gesicht. Die Locken flatterten im Wind und die Augen spiegelten eine Glückseligkeit wieder, die Tessa seit Jahren nicht mehr empfinden konnte. „Ich vermisse dich so, Dad.“ Sie legte ihre Hand leicht auf das Foto und glitt mit ihren Fingern sanft über das Abbild ihres Vaters. Amber schoss um die Ecke „Hast du was zu mir gesagt?“ Tessa riss sich von ihrer Erinnerung los. „Äh, nein, mit dir rede ich nicht mehr du SKLAVENTREIBERIN, nie wieder!“ Tessa lachte und die beiden Mädchen frühstückten gemeinsam auf der Terrasse bei strahlendem Sonnenschein. „Wozu zum Strand fahren, wenn wir die Sonne direkt hier genießen können“, „T. vergiss es, wir gehen zum Strand, da kommst du nicht drum herum.“
Zwei Stunden später lagen die beiden am See und ließen ihre Körper in der Sonne brutzeln. Nicht weit von ihnen entfernt feierten ein paar Kids eine Strandparty, und das schon um 14 Uhr. Sie tranken Alkohol und blödelten miteinander herum. Einer war so betrunken, dass er bereits stark herum torkelte und Tessa aus dem Augenwinkel beobachten konnte, wie er mitten in der Sonne zusammenbrach und seinen Rausch auszuschlafen begann. „Amber, wir müssen mal zu denen darüber gehen. Der Junge verbrennt sonst noch in der Sonne.“ Tessa stupste Amber an und deutete auf den Jungen, der im Sand lag. „T. du kannst auch nie aufhören dich um andere zu kümmern.“ Gab Amber zurück. „Gut, dann lassen wir es eben. Ist mir auch egal.“ Amber setzte sich hin und starrte ihre Freundin ungläubig an. „Was ist mit dir los Tessa?“ „Nichts, was soll denn deiner Meinung nach mit mir los sein? Ich genieße die Sonne.“ „Das meine ich nicht. Gestern trinkst du mehr als du verträgst, heute ist es
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