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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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nichts gesagt, was sie nicht schon allein herausgefunden hatte.“ Er wischte sich mit der Hand über die Stirn. Ihm war heiß. „Lass Sie das bitte Cillian. Ich sage ihnen alles, was ich weiß, doch bitte ich Sie dafür meine Privatsphäre zu respektieren.“ Francis merkte sofort, wenn ein Vampir versuchte sich in seine Gedanken einzuschleichen oder versuchte ihn zu manipulieren. Sein Körper reagierte auf derartige Attacken sofort mit einer starken Wärmeentwicklung. „Die Kleine wollte mehr über eure Art erfahren. Sie ist regelrecht von Vampiren besessen gewesen. Und so haben wir ihr ihren Wunsch erfüllt.“ „Was habt ihr mit ihr angestellt?“ Cillian war wütend. Wenn der Orden Tessa auch nur ein einziges Haar gekrümmt haben sollte, dann würde er sie alle umbringen, jeden einzelnen von ihnen. Francis würde als letztes den Tod finden. Vorher musste er allerdings mit ansehen, wie Cillian alle anderen Mönche vor seinen Augen abschlachtete. „Was sollen wir schon getan haben? Wir boten ihr an, uns als Beobachterin auf unseren Einsätzen zu begleiten. Einen Jäger konnte man nur studieren, wenn er auf der Jagd war, da werden sie mir doch sicher recht geben, Cillian?“ Francis provozierte Cillians Geduld aufs Äußerste. Er sprach von Cillian und den anderen Vampiren, als seien sie alle entartete Laborratten. Ein Objekt für ein Projekt, das bis ins kleinste Detail studiert wird. Über das Arbeiten geschrieben werden. Francis machte eine rhetorisch gut platzierte Pause, um die gesagten Worte bei Cillian im Kopf nachhallen zu lassen. „Aber nur zu beobachten lag unserer kleinen Miss nicht im Blut“, er lachte ob dieses Witzes, „es genügte ihr nicht bloß zuzusehen. Sie wollte unbedingt an den Einsätzen teilnehmen. Sie wollte ein Mitglied dieses Ordens werden und bei der Beseitigung eures Gleichen beteiligt sein. Ja, dieses Kind hat Mut. Sie wollte euch alle Töten. Kreaturen wie ihr eine seid, findet sie zu wider. Sie hasst euch Vampire.“ Francis Stimme war von einem verachtenden Ton gefärbt, dass man diesen von jedem einzelnen Wort tropfen hören konnte. Cillian ließ sich seine Betroffenheit nicht anmerken. Er konnte sich nicht vorstellen, dass Tessa so dachte wie Francis. Entweder lügt dieser Mistkerl, oder sie haben Tessa eine Gehirnwäsche verpasst. Er tippte aufs erstere. „Francis, erzähl keinen Scheiß. Was habt ihr mit ihr angestellt? Als sie zu euch gekommen ist, hasste sie unserer eins bei weitem nicht. Aber du hasstest sie dafür, habe ich nicht recht?“ Nun war es an Cillian durch taktisch kluge Kriegsführung Francis zu verunsichern, so dass er mehr verriet, als er wollte. „DU, Francis, nennst UNS Kreaturen? Du lehnst dich sehr weit aus dem Fenster. Darf ich dir eine Frage stellen?“ Francis bedeutete Cillian durch eine Geste mit seiner Hand seine Frage zu stellen. „Francis, bist du etwa ein Geschöpf Gottes?“ Aus Francis Gesicht wich der letzte Rest Farbe. „Ich kenne deine Vergangenheit fast so gut, wie du die meine. Was dachte sich der Herr bei deiner Erschaffung? Worin besteht der Unterschied zu mir oder meinen Brüdern und Schwestern? Sag‘, Francis, kennen dich deine Brüder eigentlich so wie ich dich kenne?“ Francis wurde unmerklich etwas kleiner. Er musste das Gespräch dringend in eine andere Richtung lenken, sonst wäre seine ganze Arbeit verloren. Francis ließ sich nicht gerne drohen. „Das wagst du nicht. Du hast dein Wort gegeben Cillian. Muss ich dich an deinen Schwur erinnern?“ „Francis, keine Sorge, ich habe nur ein paar Fragen gestellt. Ich weiß, wo ich stehe. Und vergiss doch bitte nicht deine Höflichkeit. Du fängst an mich zu duzen. Hab keine Sorge, wenn du sicher stellst, dass die Kleine in Zukunft nicht mehr mit euch kranken Spinnern auf Tour geht, wird niemand etwas erfahren. Aber du willst doch bestimmt nicht, dass sie bei einem Einsatz zufällig auf alte Aufzeichnungen von uns stößt, oder? Im Übrigen, wo ist sie eigentlich gerade, ich habe sie gar nicht - gespürt?“ Cillian leckte sich die Lippen und blickte Francis offen ins Gesicht. Francis hingegen knirschte mit den Zähnen und erwiderte „Sie hat den Orden auf eigenen Wunsch verlassen.“ „Ha, na klar. Weil sie es bei euch ja so gut hatte, ist sie gegangen. Du hörst von mir, denn ich werde diese wunderschöne Hauptstadt noch ein Weilchen mit meiner Anwesenheit beglücken.“ Cillian verließ den Raum und ging ohne zu Zögern auf seinen Wagen zu. Er musste diesen Ort hier so

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