Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
Vom Netzwerk:
oder daran, dass er sich einmal mehr mit Francis auseinandersetzen musste. Seine Gedanken fanden keine Ruhe. Mit einem Handtuch um die Hüften verließ er das Bad und fragte nach sauberen Anziehsachen. Als er diese erhalten hatte, ging er in sein Schlafzimmer und legte sich ins Bett, um die Nacht endlich enden lassen zu können. Jedoch musste er noch ein paar Telefonate führen, um sich bestätigen zu lassen, dass es Tessa gut ging. Als er die gewünschten Informationen erhalten hatte, konnte er sich endlich zur Ruhe legen.

19.
    Tessa gelangte genau wie am vorhergehenden Abend stock betrunken mit der Hilfe von Jens nach Hause. Sie und Amber verließen wieder erst bei Sonnenaufgang die Diskothek und landeten in Tessas Auto auf dem Rücksitz. Diesmal schliefen sie jedoch nicht ein, sondern säuselten Jens die Ohren voll. Ambers Flirtversuche wurden offensiver und plumper. Tessa schüttete ihm ihr Herz über lügende Männer aus und forderte ihn auf Stellung zu diesem schäbigen Verhalten der Männerwelt zu nehmen. Jens wusste nicht so genau, wie er darauf reagieren sollte. Bevor er etwas erwidern konnte, hatte er bereits verloren. Er war froh, dass die beiden nicht noch anfingen zu weinen. Das wäre selbst für den erfahrenen Chauffeur zu viel gewesen. Die Fahrt dauerte heute entschieden länger als gestern. Deshalb war er froh, als er in die Einfahrt zum Haus einbiegen konnte. Er stellte den Motor ab und öffnete den beiden Ladys die Türen. Im Haus bestellte er sich ein Taxi, das ihn wieder nach Hause bringen sollte. Tessa sprang oben im Bad unter die Dusche und Amber nahm das untere Bad in Beschlag. Danach fielen sie hundemüde ins Bett und schliefen umgehend ein.
    Tessa saß in einem überfüllten Straßenlokal und trank einen Cappuccino. Sie beobachtete das Treiben der einem Bienenstock ähnelnden Menschenmasse. Eine Mutter zog ihr nörgelndes Kind hinter sich her. Ein Mann telefonierte lautstark. Eine Gruppe Jugendliche scherzten und johlten in der Menge. Ein buntes Treiben. Tessa blickte in die Ferne. Sie registrierte Cillians Anwesenheit unmittelbar in dem Moment, in dem er in ihrem Traum auftauchte. Eine Sekunde später stand er an ihrem Tisch „Hallo schöne Frau.“ Cillian wartete erst gar nicht darauf, dass Tessa ihn bat, Platz zu nehmen. Er setzte sich ihr gegenüber und lehnte sich über den Tisch, so dass er ihr direkt in die Augen sehen konnte „Was machst du denn hier? Ich dachte, ihr dürft nur nachts raus.“ Tessa setzte alles auf eine Karte. Sollte sie sich irren, könnte er mit ihrer Anspielung nichts anfangen. „Oh, ich sehe die kleine Miss hat Hausaufgaben gemacht.“ Bingo, auch in ihren Träumen konnten nur Vampire vorkommen. Man war sie komisch gepolt. Aber egal. Sie genoss diese neue Erkenntnis dennoch. „Du gibst es also zu? Du bist ein Vampir?“ „Ja und äh, ja, so nennt man unsere Art.“ Tessa war sprachlos. Sie starrte ihn mit halb offenem Mund an und wusste nicht, was sie ihm noch für Fragen stellen sollte. Er war sehr offen. Sie musste sich selbst wieder daran erinnern, dass es sich hier um einen Traum handelte. Sie war ihm solange nicht mehr begegnet, dass sie sich keine Gedanken darüber gemacht hatte, was sie ihn fragen würde, sollte er ihre Vermutung bejahen. Zudem war sie immer noch davon überzeugt, dass er nur in ihren Träumen existierte. „O.k. und warum sitzt du dann bei Tageslicht mit mir zusammen in einem Café und trinkst“, Tessa schaute in seine Tasse, die bis eben definitiv noch nicht auf dem Tisch gestanden hatte, „was? Du trinkst eine heiße Schokolade? Ist das dein Ernst?“ „Hm. Weil es ein Traum ist sitzen wir in der Sonne. Übrigens sehr aufmerksam von dir. Schokolade trinke ich, weil du mir kein Blut bestellt hast.“ Tessa wurde mulmig zumute. „Schau mich nicht so verschreckt an. Mir schmeckt heiße Schokolade zufälliger Weise sehr gut. Nichts weiter.“ „Gut, lass mich eins klarstellen: Mein Traum = meine Regeln.“ „O.k. dann zeig mal was du kannst“, stichelte er Tessa an. „Lass uns spazieren gehen.“ Bat sie ihn. „Wozu soll das nun schon wieder gut sein.“ „Weil es mir Spaß macht und du sagtest, dass es mein Traum ist. Solltest du kein Kurzzeitgedächtnis besitzen, hier noch mal für diejenigen, die etwas schwerer von Begriff sind: Mein Traum = meine Regeln. Und ich will jetzt spazieren gehen, die Sonne genießen und einfach nur Spaß haben“, sie ergriff stürmisch Cillians Hand. Dieser zuckte ob ihrer fehlenden

Weitere Kostenlose Bücher