Haltlos
darüber, um was es sich wohl dabei handeln würde. So schwer es ihr auch fiel, sie zügelte ihre Neugier, brachte sie halbwegs unter Kontrolle und schaffte es, sich nicht heimlich mit dem Zweitschlüssel zum Bootshaus zu schleichen, um einen kleinen Blick zu riskieren. Und dann war es endlich soweit, es war Samstagabend 18.00 Uhr und die Party konnte beginnen. Es kamen ungefähr 200 Gäste. Die gesamte Riege an Ungetümen war erschienen. Neben Werwölfen, Vampiren, Hexen und Zombies, kamen auch Gothics und VanHelsinks. Manche Mädchen verkleideten sich als halbtote Vampiropfer, denen das Blut aus den Körpern lief. Alles in allem waren es sehr gelungene Kostüme. Jeder hatte sich Gedanken zu seinem Outfit gemacht und diese dann mit Liebe zum Detail (Henry James aus Physik hatte sich bei seinem Zahnarzt extra die Eckzähne zu Fängen verlängern lassen) umgesetzt. Natürlich wurde gern übertrieben, aber das gehörte eben zum guten Ton. Jeder brachte eine Kleinigkeit als Geschenk für Tessa mit. Amber koordinierte es so, dass all die verpackten Präsente auf einer langen Tafel im Eingangsbereich abgelegt werden konnten. Die Musik dröhnte aus sämtlichen Lautsprechern durch die gesamte Villa und die Bässe ließ alles vibrieren. Es wurde getanzt, getrunken und wie sollte es bei vor Hormonen fast explodierenden jung Erwachsenen anders sein, selbstverständlich in der einen oder anderen Ecke der vielen Räume auch hemmungslos rum gemacht. Tessa unterhielt sich gerade mit Jenny McAllister, einer anderen Cheerleaderin, als Mike den Raum betrat. Für sie schien kurz die Welt stehen zu bleiben, als sich ihre Blicke trafen. Tessa nahm die tanzende, lachende und kreischende Menge um sich herum nicht mehr wahr und bahnte sich den Weg zu ihm durch ein Gewirr aus Körpern, Kostümen und erhobenen Gläsern. Er warf ihr sein umwerfendes Lächeln zu, als sie sich auf ihn zu bewegte. Als sie ihn erreichte, zog er sie sanft an sich, hielt sie fest in seinen Armen und küsste sie. „Herzlichen Glückwunsch!“ hauchte er ihr zu. Sie lächelte „Wenn ich dann immer so begrüßt werde, habe ich für dich an jedem Tag im Jahr Geburtstag!“ Eine Weile mischten sie sich unter die anderen Gäste und feierten ein wenig. Sie redeten hier und da mit verschiedensten Leuten, lachten viel und tanzten. Mike griff zwei Sektgläser von dem Tablett einer vorbeigehenden Kellnerin. Amber war nicht mehr zu sehen. Sie haben sich irgendwie vorhin beim Tanzen aus den Augen verloren. In einem unbemerkten Augenblick konnten Tessa und Mike dem Trubel entkommen und schlichen sich durch die Küche hinaus aus dem Haus und hinein in die Nacht. Sie überquerten den großzügig Naherholungsgebiet glich und angelegten Garten, der einem
folgten dann eine Weile dem rechten Seitenweg, der sie entlang des Ufers nach circa zwanzig Minuten zum Bootshaus führte. Sie waren in ausgelassener Stimmung. Je weiter sie sich dem Bootshaus näherten, desto aufgeregter wurde Tessa. Das Adrenalin rauschte durch ihre Adern. Sie küssten sich immer wieder leidenschaftlich und blieben auf halbem Wege stehen, um sich in den Armen zu halten. Am Bootshaus angekommen zog Mike sie eng an sich, küsste sie drängender und drückte sie dabei mit dem Rücken an die Wand, während sich ihre Körper aneinanderschmiegten. Als er sich intervallartig immer fester an ihr Becken presste konnte Tessa auch die körperlichen Auswirkungen seiner Erregung deutlich spüren. Tessa atmete stoßweise, weil ihr gegenseitiges Verlangen ihr die Luft zu nehmen schien. Sie schob ihn sanft von sich weg „Komm‘, lass uns endlich reingehen!“ Er folgte ihr. Alles war genau so, wie sie es sich vorgestellt hatte. Kerzen brannten, Rosen zierten das Appartement und auch die Musik lief bereits leise. Mike musste schon hier gewesen sein, bevor er auf der Party erschienen ist. Dann entdeckte Tessa einen eingedeckten Tisch. Mike hatte ein Essen für sie beide zubereitet und sogar ein Sektkühler stand bereit. Sie freute sich über seine Überraschung, küsste ihn zur Belohnung und warf ihm ihr schönstes Lächeln entgegen. Dann mussten sie ihre Leidenschaft wohl oder übel noch ein wenig im Zaum halten. Tessa nahm auf dem Stuhl platz, den Mike für sie vom Tisch abrückte. Danach setzte er sich auf den ihr gegenüber stehenden Stuhl. Sie aßen und unterhielten sich dabei, es war alles wie im Bilderbuch. Doch irgendwann konnte Tessa ihre Erregung nicht mehr länger im Zaum halten. Sie hatte sich so sehr auf diese
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