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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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glauben“, sie schluckte, da sie das Gefühl hatte, dass sich eisig kalte Hände um ihre Kehle gelegt hatten und ihr nach und nach die Luft abdrückten. „Warum tut Mike mir das an? Ich habe ihm doch gar nichts getan. Er liebt mich hat er mir gesagt“, sie stützte ihren Kopf in beide Hände und schüttelte ihn dabei immer wieder fassungslos hin und her „Ich bin so dumm – so dumm – dumm!“ Tessa fing an sich mit einer Faust auf den Oberschenkel zu hauen. „Komm her!“ Amber griff nach den Händen ihrer besten Freundin, umschloss sie mit ihren, damit Tessa sich nicht noch mehr Schmerzen zufügen konnte und zog sie in eine feste Umarmung. Tessa fühlte sich verraten, verkauft, erniedrigt und was das Schlimmste war, sie fühlte sich vor allem zu tiefst gedemütigt. Deshalb hatte Mike sich nicht mehr bei ihr blicken lassen. Er hatte seine Wettschulden beglichen und konnte es danach gar nicht erwarten so schnell wie möglich von ihr wegzukommen. Aber warum hat er sich ausgerechnet sie ausgesucht? Weil sie so verdammt naiv war, weil sie nicht glauben konnte, dass so ein hinreißender junger Mann sich für sie interessierte, weil sie blind war. Sie ließ ihren Tränen freien Lauf, zerbrach unter dem Druck ihrer Gefühle und wurde von Amber aufgefangen. Als sich Tessa ein wenig beruhigt hatte, fuhren die beiden wieder los. Sie achtete nicht darauf, wohin Amber sie bringen würde. Es war ihr auch egal. Alles was sie wollte war, soweit wie möglich wegzukommen. Sie hatte nicht einmal mitbekommen, wie Amber telefonierte. Doch als sie in die Tessa nur allzu bekannte Tiefgarage einbogen, wusste sie, dass Amber sie zu Josh gebracht hatte. Amber wusste, dass er der Einzige war, der Tessa genügend Halt geben konnte. Halt, den sie jetzt mehr denn je brauchte. Tessa war ihr so dankbar. Auf der Fahrt im Fahrstuhl, rauf zur Büroetage klärte Amber sie auf, dass Josh bereits Bescheid wusste und auf sie beide wartete. Der Fahrstuhl hielt, die Türen öffneten sich und Joshs Anblick ließ Tessa nun endlich vollends zusammenbrechen. Sie sackte in sich zusammen, ihre Beine wollten Tessa nicht mehr nur einen Schritt länger tragen. Josh fing sie auf, nahm sie in seine väterlichen Arme und hielt sie schützend an sich. Er führte sie behutsam in sein Büro hinüber und verharrte schweigend in der Umarmung. Nach unendlichen Minuten sagte er dann nur einen einzigen Satz zu ihr. Dieser jedoch ließ ihr das Blut in den Adern gefrieren. „Ich werde diesen Scheißkerl erledigen, egal was es mich kosten wird, er wird dafür bezahlen!“ Tessas erster Gedanke war, dass egal, wie Mike dafür bestraft werden würde, er würde zu wenig bezahlen. Josh war nie leicht in Rage zu bringen, geschweige denn, dass er zu derartigen Gefühlsausbrüchen neigte. Er behielt unter normalen Umständen immer einen kühlen Kopf und verabscheute jegliche Art von Gewalt. Würde es jedoch jemand wagen Lukas oder Tessa Unrecht widerfahren zu lassen, vergaß er seine Prinzipien und wurde zu einer besessenen Raubkatze, die ihr Opfer gnadenlos verfolgte, um es letztendlich nur noch zu töten. Tessa vergaß alles um sich herum, registrierte, dass ein Arzt gekommen war. Danach verschwamm alles in ihrem Kopf. Sie öffnete ihre Augen, es fiel ihr schwer, das Licht blendete sie, wo war sie? Plötzlich schrag sie hoch, um festzustellen, dass sie sich in ihrem Bett befand.
    Amber ließ Tessa nicht mehr aus den Augen, zog sogar bei ihr ein, um sie nicht mehr allein lassen zu müssen. Tessa hingegen verlor fast gänzlich ihren Appetit, aß nichts mehr außer den komischen Tabletten und die Brühe, die man ihr in regelmäßigen Abständen einzuflößen versuchte. Sie verbrachte die überwiegende Zeit in ihrem Bett, egal, ob sie schlief oder wach war. Wobei es ihr schwerfiel den Unterschied zu erkennen. Sie redete auch nicht mehr. Sie konnte es nicht mehr. Sie hatte das Gefühl, dass jemand die Worte in ihrem Kopf einfach gelöscht hatte. ‘Alles Markieren‘ ok ‘Delete‘ erledigt. Auch konnte sie ihre halbwegs klaren Gedanken nie lang genug konzentriert zusammenhalten. Sie musste in der Tat eine mehr als jämmerliche Gestalt abgeben, da sogar Lukas ein paarmal bei ihr vorbeischaute. Lukas, der ihr Schmerzen zufügte wo und wann immer er konnte. Nun kam er zu ihr ans Bett, um sich zu entschuldigen und bat sie ihm zu verzeihen, flehte sie fast an wieder zurückzukommen und endlich den „Arsch“ zusammenzukneifen. Aufraffen sollte sie sich. Es war ihr egal und so

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