Haltlos
entfernt vor ihr. Sie wollte ihm so viele Fragen stellen. All die wichtigen Dinge, über die sie sich seit ihrem letzten Traum den Kopf zerbrochen hatte. Doch seine atemberaubende Schönheit ließ sie verstummen. Er war groß und muskulös. Sie spürte, wie seine dunkelbraunen Augen auf ihrem Körper brannten, als er sie abschätzend musterte. Sein Gesicht war markant und filigran. Er hatte leichte Schatten unter seinen Augen. Sie musterte ihn ebenfalls. Er trug unauffällige schwarze Cargohosen und ein enges schwarzes TShirt, was durch seine Muskeln gerade im Bereich der Oberarme spannte. Ihr Herz fing an schneller zu schlagen. Tessas Gedanken gingen mit ihr durch. Dieser Typ sah aus, als sei er einer Special Taskforce entsprungen und auf geheimer Mission zufällig in ihrem Traum gelandet. „Atmen nicht vergessen, o.k.?“ er zwinkerte ihr zu. Tessa schoss vor Scham die Röte ins Gesicht. „Wer bist Du?“ „Wer ich bin? Niemand besonderes. Die Frage, die du dir stellen musst ist, wie kommt es, dass du mich immer wieder findest? Wer bist Du also in Wirklichkeit?“ Tessa wusste ja, dass sie ab und an echt durchgeknallte Träume hatte, aber er wirkte so real, so als ob sie, wenn sie eine Hand austrecken würde, ihn tatsächlich berühren und spüren könnte. „Besinne dich auf deine Aufgabe und entdecke deine Möglichkeiten!“ Er hauchte die Wörter direkt in ihr Ohr. Tessa glaubte seine Lippen an ihrem Ohr zu spüren. Verwirrt drehte sie den Kopf ein wenig und starrte ihm direkt in die Augen. „Ich verstehe nicht.“ Keuchte sie, „Was meinst du?“ Sie versuchte krampfhaft ihre Gedanken zu ordnen und wieder unter Kontrolle zu bringen. Sie wollte ihn gerade mit ihrer Hand berühren, als er einen Schritt von ihr zurückwich. „Nein, bitte geh‘ nicht. Bleib!“ „Tessa, besinne dich auf deine Instinkte. Du brauchst mich nicht, aber du wirst mich finden, dass verspreche ich Dir.“ „Aber wie? In meinen Träumen? Wie soll ich es anstellen? Ich weiß nicht wer du bist, sag mir deinen Namen. Hilf mir doch.“ „Ich habe zu viele Namen in zu vielen Leben gehabt. Streng deinen Kopf an.“ Er war im Begriff, dass Appartement zu verlassen, als er kurz inne hielt und mit über die Schulter zurückblickenden Kopf hinzufügte „Ach ja, bevor ich es vergesse, komm endlich von deinem Selbstmitleid-Trip runter, Engelchen!“ „Woher weißt Du…“ Dann verschwand er in einem undurchsichtigen Nebel. Tessa schlug ihre Augen auf. Wie beim letzen Mal, als sie ihm im Traum begegnet war, ging ihr Puls nach dem Erwachen viel zu schnell und sie war verschwitzt. Da niemand zu ihr geeilt gekommen ist, ging sie davon aus, dass sie diesmal nicht geschrien hatte. Ein plötzlicher Windstoß ließ die Blätter auf ihrem Nachttisch zu Boden fallen. Sie starrte zum Fenster. Es war definitiv zu. Na ganz großes Kino, jetzt verlor sie wirklich langsam völlig den Verstand. Schnell hüpfte sie unter die Dusche, zog sich um und lief hinüber zu dem verstreuten Papierhaufen vor ihrem Bett, um die Blätter zu ordnen. Sie hob gerade das letzte Blatt auf und schob den Stapel ordentlich zusammen, als ihr Blick auf die Überschrift des Artikels fiel: „Engelswerk“-der Vatikan seit Jahrhunderten auf der Jagd nach Dämonen? Tessa runzelte die Stirn. Bisher hatte der Vatikan die Existenz von jedweden geheimen Gesellschaften, Orden oder Verbindungen in regelmäßigen Abständen stets vehement bestritten. Und nun outen sie sich im Internet? Tessas Neugier war geweckt. Mit dem Stapel in der Hand und den Augen wie gebannt auf die Überschrift gerichtet ging sie vorsichtig zwei Schritte zurück, bis sie mit ihren Beinen ihr Bett berührte. Dort ließ sie sich nieder. Fasziniert las sie den Artikel, über den Inhalt, die Aufgabengebiete, die Ansätze, etc. Zu sehr in dem Artikel und der Offenlegung des einst geächteten Ordens und dessen Historie bemerkte Tessa nicht, dass Lukas wieder zu ihr ins Zimmer getreten war. „Habe ich es mir doch gedacht“, sagte er erfreut, als er Tessas funkelnde Augen sah, die vor Aufregung ganz groß geworden waren. „Ist der Hammer, oder? Ich wusste, dass es das Richtige für dich ist. Nicht, das ich diesen ganzen Quatsch glaube, aber du hast da ja ein Faible für!“ „Wo hast du das her? Und kannst du dir überhaupt vorstellen, was es bedeutet, was es alles verändern wird, wenn all das Geschriebene der Wahrheit entspricht?“ „Im Netz, die Seite habe ich dir per Link geschickt, Nein, Nein und keine Ahnung
Weitere Kostenlose Bücher