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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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den Salon betrat, blickte Josh von seiner Tageszeitung auf, da er ihre leisen fast lautlosen Schritte auf dem Marmorfußboden vernahm. „Tessa, schön, dass du dich zu mir gesellst.“ „Naja, es wird dir bestimmt nicht gefallen, aber ohne Grund komme ich nicht.“ Tessa ließ sich ihm gegenüber in einem der alten Ohrensessel sinken. Warum sollte sie lange um den heißen Brei herumreden und erst noch Smalltalk betreiben. Angriff ist schließlich die beste Verteidigung. Josh faltete sorgsam seine Zeitung zusammen und legte sie auf einen der Beistelltische. Er beugte sich ein wenig nach vorn und blieb mit den Ellenbogen auf den Knien gestützt und den Blick auf Tessa gerichtet still und erwartungsvoll sitzen. Da sie nicht sofort mit der Sprache herausrückte, begann Josh zu reden „Was ist denn los? Du blickst drein, als ob ich dir eine Absolution deiner Lebenssünden erteilen soll.“ Tessa schmunzelte „So ähnlich ist es schon.“ Sie hielt kurz inne. „Ich möchte nach Berlin fliegen, d.h. nicht nur nach Berlin. Ich würde mir gerne die europäischen Hauptstädte ansehen.“ Josh richtete seinen Oberkörper auf und lehnte sich nach hinten ins Polster seines Sessels. „Nein, nicht für lange oder so, d.h. ein paar Wochen werde ich schon unterwegs sein.“ Tessa rutschte in ihrem Sessel hin und her, da das Polster auf einmal äußerst unbequem zu werden schien. „Du weißt schon, ich muss hier einfach mal raus. Ich brauche ein wenig Abstand.“ Fügte sie kleinlaut und mit gesenktem Blick hinzu. Josh antwortete nicht sofort und Tessa, die ihre Chance dahinschwinden sah, dass er es erlaubte, hielt diese Stille nicht länger aus. Sie sah zu ihm auf. Er starrte sie prüfend an und nickte schließlich. „O.k. mein Engel. Ich werde sehen, dass ich meine Termine verlegen oder an andere die wichtigen Fälle delegieren kann. Ich werde mir die Zeit für deine Europareise nehmen.“ Tessa räusperte sich verlegen und wusste nicht, wie sie ihm das jetzt schonend beibringen konnte. „Ähm, Josh?“ „Ja?“ „Du hast mich ein wenig missverstanden. ICH will eine Rundreise machen, aber nicht mit dir, sondern ALLEIN!“ Sie wartete. „Meinst du allen Ernstes, dass das eine so gute Idee ist Tessa? Ich meine nach allem, was du durchmachen musstest?“ „Ich brauche das jetzt einfach, es geht mir wieder besser“, versicherte sie ihm nun mit mehr Nachdruck. „Na schön“, Tessa sprang bereits mit einem gewinnenden Lächeln auf, „unter einer Bedingung“, fügte Josh ernst hinzu und Tessa nahm augenblicklich wieder in ihrem Sessel platz, diesmal ohne zu lächeln. „Das wäre ja auch alles zu leicht gewesen “, schoss es ihr durch den Kopf. Voller Anspannung sah sie ihm offen ins Gesicht, bemüht, ihre Unsicherheit zu verbergen und wartete darauf, dass er endlich damit herausrückte, um welche Bedingung es sich handeln würde. „Du nimmst Amber mit!“ „Was?“ „Tessa, ihr macht nie etwas allein, geschweige denn, dass es je einen Urlaub gegeben hat, wo wir sie nicht mitgenommen hätten oder ihr nicht allein zu zweit unterwegs gewesen seid,-“ Tessa platzte mitten in Joshs kleine Ansprache hinein „Aber sie hat doch ihre Prüfungen und ich könnte es nicht verantworten, wenn sie nur meinetwegen ihren Abschluss um ein Jahr verschieben würde, das kann ich beim besten Willen nicht von ihr Verlangen.“ „Für dich lässt sie erstens liebend gern alles stehen und liegen und zweitens, werde ich mit der Schule klären, dass sie ihre Prüfungen nachholen kann, wenn ihr zurück seid. Außerdem hätte ich ganz einfach dadurch, dass ihr beide zusammen unterwegs seid ein beruhigteres Gewissen, wenn ich schon nicht selbst auf dich aufpassen darf. Ich hätte ein besseres Gefühl dich bzw. euch fahren zu lassen.“ Tessa war gerade dabei ihren Mund zu einem missbilligenden Strich zusammen zu kneifen, als Josh hinzufügte „Tessa, ich dulde jetzt keine Widerrede. Entweder Amber fährt mit, oder mein Engel, Du bleibst ebenfalls mit deinem hübschen Hintern zu Hause – die Entscheidung liegt einzig und allein bei dir.“ Natürlich konnte Josh ihr nicht das Geringste vorschreiben, aber sie wollte ihn dennoch nicht verärgern, nach allem, was er für die Kinder seines besten genommen hatte. So seufzte
    Freundes getan und auf sich sie letztendlich entnervt und geschlagen und sich dessen bewusst, dass man aufgeben sollte, wenn man keine Chance hatte zu gewinnen. „Ich rufe sie gleich an!“
    „Mist“, dachte sie sich, als

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