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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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plötzlich alle mit dem Instinktverhalten der Menschen am Hut, wunderte sich Tessa. Nachdem sie auf ihren Plätzen saßen und Tessa ein kleines Päckchen aus der Jackentasche genommen hatte, starrte sie es an und haderte mit sich, ob sie es öffnen sollte oder lieber nicht. Sie ließ das Papier zu Boden fallen, als sie geschockt auf das Telefon blickte. „Ein IPhone?“ „Zeig mal“, Amber nahm ihr das Päckchen aus der Hand und zog neben dem Telefon eine Grußkarte aus dem Karton „Damit der Flug schneller vergeht, schau bei den Videos rein. Pass auf dich auf. Luke“ Tessa, die sich wieder die „Macht“ über ihr neues I-Phone gesichert hatte, sah skeptisch auf dieses kleine Technikwunder in ihrer Hand. Sie suchte sich zu den Videos durch und klickte das Einzige an, das auf der Karte gespeichert war. Was sie dort zu sehen bekam, bedachte sie lediglich mit einem angewiderten Lächeln. Man sah eine Aufnahme eines in Boxershorts und Augenbinde nebst geknebeltem Mund ans Bett gefesselten Mikes. Mit rosa Lippenstift stand auf seinen Oberkörper geschrieben: „Was du kannst, können wir auch! Kuss Bambi“, am Ende des Videos tauchte Luke noch einmal im Bild auf „So Tess, ich hoffe du hattest ein bisschen Spaß. Wir beide – er schwenkte zu Mike hinüber – hatten es auf jeden Fall. Ach so, dieses Video wurde über den Campus-Ticker an alle Studenten verschickt.“ Luke hielt sich erschrocken und mit weit aufgerissenen Augen die Hand vor den Mund „Ups, da ist wohl etwas schief gegangen!“ Er lachte hämisch und mit einem ernsten Gesichtsausdruck setzte er hinzu „Pass BLOS auf dich auf! Bye!“ Jetzt übertreibt er es aber langsam mit der Fürsorge. Tessa gab Amber das I-Phone, die sich, wie sollte es auch anders sein, tierisch freute, sich kaum noch einbekommen konnte und die Hälfte des zehn stündigen Fluges kein anderes Gesprächsthema hatte. Tessa dagegen ließ lieber ihren Gedanken freien Lauf und verbrachte die meiste Zeit des Fluges damit, sich den Kopf zu zerbrechen, wie um alles in der Welt sie es anstellen sollte in das Kloster zu gelangen. Klöster waren nun einmal entweder nur für Frauen oder nur für Männer. Da es sich beim besagten Kloster, von dem aus der Orden agieren sollte, faktisch um ein reines Männerkloster handelte, musste sie einen Weg finden dorthinein zu gelangen. Sie überflog in Gedanken ihre Recherchen und wie ein Blitz, der sie durchfuhr, kribbelte ihr ganzer Körper, als sich ihr ein Ausweg bot. Das klassische Klosterleben beinhaltete auch die Gastfreundschaft für Reisende. Zudem waren Klöster von Anfang an nicht nur Orte geistlichen Lebens, sondern auch Zentren der handwerklichen und landwirtschaftlichen Kunst und, was für Tessa am wichtigsten war, sie dienten der Erforschung und Sammlung von Wissen. Da sie so eine wichtige Rolle für den Erhalt oder den Wiedererwerb des seit der Antike verlorengegangenen Wissens und dessen Verarbeitung spielten, konnte ihr Plan nur gelingen. „Das ist es“, dachte sie, „so simpel und plausibel, dass es mir jeder abkaufen wird.“ Im Gröbsten bestand ihr Plan darin, sich als Studentin von paranormalen Wissenschaften (oder so in der Art) auszugeben, die sich intensiv – was der Wahrheit entsprach – mit dererlei Dingen beschäftigte und durch Recherche darauf gestoßen ist, dass in diesem Kloster eine umfangreiche Sammlung von alten Schriften lagern soll, die bereits vom Anbeginn der Aufzeichnungen stammen soll. In der Hoffnung, dass sie dort etwas fände, was nicht „normal“ ist und dass die Ordensbrüder ihr das abnehmen würden, schlief sie noch ein wenig.
    Nachdem sie endlich ihr Gepäck hatten gingen Tessa und Amber Richtung Ausgang, um sich ein Taxi zu nehmen. Zu ihrer Verwunderung wurden sie von einem in Chauffeur-Kleidung steckenden jungen Mann angesprochen. „Ms. Samuels?“ „Ja?“ „Mr. Josh hat alles für Sie und Ihre Begleitung vorbereiten lassen. Ich werde Sie direkt in Ihr Loft bringen und Ihnen rund um die Uhr als Fahrer zur Verfügung stehen. Lassen Sie Ihr Gepäck stehen, ich werde es nehmen.“ „Danke.“ Tessa sah verwundert zu Amber, obwohl es Josh mal wieder mehr als ähnlich sah, ihnen beiden einen Babysitter beiseite zu stellen. Aber auch dieser würde sie nicht von ihrem Vorhaben abbringen können. So ließen sie sich dennoch nicht länger bitten und folgten dem jungen Mann zu ihrer Limousine. Standesgemäß hielt er Ihnen die Tür auf und hieß ihnen beiden einzusteigen. Während der Fahrt in

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