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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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bestand auch kein Zweifel daran, dass sie mit der Zeit auch den Schmerz, der immer noch in ihren Augen saß, besiegen würde. Als er eines Abends an ihrem Zimmer vorbei ging und sie leise vor sich hin brummen hörte „Das hat doch alles keinen Sinn. So komme ich nicht weiter. Hier komme ich einfach nicht weiter. KEIN STÜCK! Hmpf!“ beschloss er ihr einen kleinen Stupser zu geben, der seiner Meinung nach sowieso längst überfällig gewesen ist. Er konnte einfach nicht mit ansehen, dass sie die einfachste Lösung für ihr Dilemma nicht selbst sah. „T. lass den Kopf nicht hängen!“ Er schob die angelehnte Tür auf und betrat ihr Zimmer. Tessa zuckte zusammen und schnellte mit dem Kopf zur Zimmertür herum. „Mein Gott, Lukas, hast du mich erschreckt!“ Lukas lachte. „Wenn du hier nicht weiterkommst Schwesterchen, warum recherchierst du dann nicht einfach vor Ort weiter?“ „Natürlich Lukas, kannst du mir mal verraten, wie ich so einfach nach Berlin jetten soll, geschweige denn nach anderen Städten in Europa? Als ob mich Josh auch nur in die Stadt alleine fahren lassen würde.“ „Mmh. Bisher war ich immer der festen Überzeugung, dass du die Intelligente und ich der Einfallspinsel der Familie bin. Vielleicht sollte ich meine Ansichten diesbezüglich doch ernstlich überdenken.“ Er lächelte ihr versöhnlich zu, als er die Gewitterfalten auf ihrer Stirn sah. Tessa hingegen rollte mit den Augen und wedelte ungeduldig mit ihrer Hand, um Lukas zu bedeuten, dass er endlich auf den Punkt kommen und sie an seiner großartigen Idee endlich teilhaben lassen sollte. „Na schön, ich mache es jetzt mal gaaannzzz einfach für dich: D-U B-I-S-T R-E-I-C-H! Du kannst frei über dein Geld verfügen und mal ehrlich unter uns, Klassenbeste kannst du dir nach zwölf Wochen „Schulschwänzens“ eh abschminken.“ „Zwölf Wochen?“ Tessa blickte ernst aus dem Fenster. Es kam ihr bei Weitem nicht so vor, als sei schon so viel Zeit nach diesem Eklat in der Schule verstrichen. Der Schmerz war frisch, als ob es erst gestern gewesen ist. Sie sah die Blicke der Mitschüler, dachte an das Bild und das Video. „Ich kann noch nicht wieder in die Schule zurück. Außerdem würde Josh es mir unter keinen Umständen gestatten, dass ich mich auf eine Vampirjagd nach Europa absetzte, nur um der Schule aus dem Weg zu gehen.“ „Oh, ich habe anscheinend vergessen zu erwähnen, dass du nicht nur reich, sondern auch 18 Jahre alt bist. Du brauchst seine Erlaubnis im eigentlichen Sinne nicht mehr einzuholen. Seit deinem 18ten Geburtstag bist du Dank des Testaments von Mum und Dad ohne Vormund und auf dich allein gestellt.“ „Ach lass das, du weißt genauso gut wie ich, dass ich trotzdem Josh fragen muss. Genauso, wie ich mich seiner Entscheidung beugen werde. Ich war zwar ‘ne ganze Weile neben mir, aber zum Idioten bin ich in dieser Zeit nicht gleich geworden. Josh macht sich immer noch Sorgen um mich und mal unter uns, wie du es so schön sagtest, wer könnte es ihm auch nur ein bisschen verübeln?“ sie streckte kindisch die Zunge zu Lukas raus und kniff die Augen zu Schlitzen zusammen. „O.k., ich habe verstanden. Dann lass doch einfach all deine Recherchen, die du schon angefangen hast, als Dad noch lebte, im Sande verlaufen und ziehe endlich einen Schlussstrich unter das Kapitel Vampire.“ Spottete er. Nicht, dass er sich je an Tessas Neigungen und Vermutungen über die Existenz von Vampiren beteiligt hatte, aber er sah, dass es ihr gut dabei ging, wenn sie sich in „ihre“ Welt stürzte. Er wollte nur, dass dies auch so blieb. „Nun schön, alles was du brauchst ist eine plausibel klingende Begründung für deine plötzliche Reiselust. Etwas, was Josh unter keinen Umständen ablehnen könnte. Lass mich mal kurz eben darüber nachdenken.“ Während Lukas in Tessas Zimmer furchen in den Teppich lief, weil er schon als kleiner Junge die Angewohnheit besaß, beim Nachdenken hin und her zu laufen, ab und zu stehen blieb und zum Reden ansetzte, dann jedoch den Mund wieder schloss, sah sie ihm dabei zu. Ihr Kopf bewegte sich, als verfolge sie angestrengt ein Tennisduell. Was würde ihr Bruder jetzt schon wieder für einen ausgetüftelten Plan vorstellen. „Ich hab´s, sage einfach, dass du vor der Verhandlung ein wenig Kraft tanken und dir eine Pause zur Regeneration gönnen willst. Deshalb willst du nach Europa und dich von den teils historischen und teils modernen Hauptstädten inspirieren lassen.“ Von sich selbst

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