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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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barbarischen Bestien ausgehoben. Alle sechs Vampire Tod, aber das gleiche gilt leider auch für die drei Jugendlichen, die sie zu einer Privatparty geladen hatten. Berlin war eben schon seit langem nicht mehr das, was es früher gewesen ist. Jetzt lungerten hier fast an jeder Ecke, mitten unter den Menschen, perfekt an die Umgebung angepasste blutsaugende Vampire, schräge aggressive Werfwölfe und abgedrehte Ex-Alchemisten herum. Und jedes Mal war es der Orden, der hinter diesen Kruppzeug hinterher räumen, sie aufhalten und sie zu beseitigen hatte, denn sie durften nicht eine Sekunde verschwenden und so den Dämonen die Chance zu geben, die Oberhand zu gewinnen. Doch wo waren die Engel? „Sie wirken in und durch uns“, erklärte ihm Francis, „Sie sind in den Menschen, den Tieren und der Natur. Sie sind der siebente Sinn, sie sind diejenigen, die versuchen uns vor uns selbst und den Dämonen zu beschützen.“
    …Es war ein Massaker, dass die Welt umstürzen würde, nicht das die Menschheit je etwas davon erfahren würde. Die Toten waren keine Menschen und niemand würde sie betrauern oder gar vermissen. Es waren Engel. Engel, die auf der Erde unter uns lebten, um dem Dunkeln die Stirn zu bieten, uns zu erretten und das Gleichgewicht der Mächte in Balance zu halten. Es war ein grauenvoller Anblick. Überall lagen die toten Körper verstreut und teilweise bis zur Unkenntlichkeit zugerichtet, verstümmelt. Hingegen dessen, was sämtliche Sagen oder Theorien besagten, verliert ein Engel nicht nur seine „Göttlichkeit“, wenn man ihnen ihrer Flügel beraubt. Engel haben keine Flügel, jedenfalls keine, die wir sehen oder fühlen können. Ihre Flügel bestanden aus dem Fluss des reinen Guten, sie bestanden aus Energie. Die Flügel, die wir heute kennen, gaben wir ihnen selbst, durch unsere Zeichnungen, Gemälde und Statuen. Die Menschen wollten damit zuweilen eine Einzigartigkeit und Reinheit dieser heute spirituellen Wesen veranschaulichen. Nein, Engel kann man nicht töten, indem man ihnen also die nicht existenten Flügel raubt. Sie waren geborene Kämpfer des Lichtes, für ihren Auftrag starben sie erhobenen Hauptes. Sie sind treu, tapfer, ehrenhaft und frei von allen Lastern. Diese Schlacht sollte das Böse ein für allemal in seine Schranken verweisen. Deutlich machen, dass das Böse niemals die Oberhand gewinnen könnte. So trafen sie sich nun am Fuße des Berges Sinopha. Auf der einen Seite erschienen die Engel, stoisch in schimmernden Panzern und Kettenhemden, und in sich ruhend in vollkommener Stille abwartend. Ihnen gegenüber standen Werwölfe, Sklavenhändler mit ihren Drohnen, Formwandler, kurz um, es war alles erschienen, was die Unterwelt aufzufahren hatte. Sie grölten, schrien und schlugen ihre Waffen an einander. Hier und da erledigten sie Streitigkeiten untereinander, indem Köpfe flogen, Blut floss oder Extremitäten des Nachbars verloren gingen. All das in der Annahme, die Engel wären von solch einer Kraftdarbietung beeindruckt. Die Engel jedoch blieben stehen und warteten. Ein Horn blies zum Angriff und beide Seiten stürzten sich in den Kampf. Das war der Moment, wo die dunklen Kräfte zum entscheidenden Schlag ausholten. Jeder Dämon führte zunächst für die Engel versteckt einen Menschen mit sich. Kurz bevor die ersten Klingen sich kreuzen sollten, zogen sie diese als lebendigen Schutzschild vor sich. Die Engel stoppten ihren Angriff. Engel töten keine Menschen. Sie konnten es nicht. Mit Tränen in den Augen über diese Grausamkeit wurden sie alle, einer nach dem anderen abgeschlachtet, niedergemetzelt. Die Erde troff vor Blut. Die Dämonen feierten und tanzten auf den toten Körpern ihren Sieg, tranken zur Feier des Tages das Blut ihrer Opfer. Was sie dadurch verloren war weitaus schlimmer. Für ihre grenzenlose Grausamkeit und Blutrünstigkeit verloren sie jeden Funken menschlichen Seins. Jeder, der das Blut der Opfer trank, ob vom Menschen oder Engel, konnte fortan nichts mehr zu sich nehmen außer Blut, sie konnten nicht mehr fühlen, sie konnten nicht mehr die Wärme spüren, die die Sonne brachte. Sie wurden aus dem Leben verbannt und bildeten eine neue Spezies von Dämonen, die Vampire. Trotz ihres Blutrausches stellten sie viel zu schnell fest, dass einige Engel entkommen sind. Sehr zum Ärger von Rhandhon, der die undisziplinierte Horde der Höllenbrut anzuführen schien. Einige Engel flüchteten in der Hoffnung sich neu sammeln zu können und dann erneut gegen den Feind zu

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