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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornelia Koenig
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vergessen, warum sie beide hier waren. Sie tanzte ausgelassen und erwiderte ab und zu die Flirtversuche von anderen Kerlen. Connor kochte Plötzlich verstand er, dass Tessa ihm hier den innerlich. perfekten
    Ausgangspunkt für eine öffentliche Szene bot. Es kam so oft vor, das angetrunkene Pärchen stritten und handgreiflich wurden, weil einer es wagte andere Männer oder Frauen eines Blickes zu würdigen. Er nutzte die Gelegenheit, packte Tessa grob am Oberarm und zog sie hinaus in den Eingangsbereich im ersten Stock. „Was soll das verdammt noch mal, kommst du klar?“ Tessa brillierte in der Rolle, stolperte und sprach ein wenig undeutlich, als sei sie angetrunken. „Ob ich klar komme?“ brüllte Connor zurück, „Ob ICH klar komme? Ich lasse mir jedenfalls nicht von jedem x-beliebigen Typen am Arsch rumfummeln und mich antatschen.“ „Reg‘ dich ab, den kenne ich von früher, der is‘ ok.“ Tessa ließ sich von Connor an eine Wand drängeln. Er umfasste ihre Handgelenke fester. „Aua, du tust mir weh“, Tessa versuchte seinem Griff zu entkommen. Die Security tauchte auf und Tessa entkam dem eisernen Griff. „Verpiss dich du Schlampe“, „Fick dich selbst“, Tessa rannte die Stufen hinunter, hinaus auf die Straße in Richtung des U-Bahnhofes, den Connor ihr auf dem Hinweg gezeigt hatte. Die Straße lag ruhig und verlassen. Niemand war hier unterwegs. Tessas Herzschlag beschleunigte sich und sie versuchte ein sich in ihre Knochen schleichendes Gefühl der Panik abzuwehren. Sie wusste, dass der Orden sie beobachtete und keine Minute aus den Augen verlieren würde, dennoch war sie eventuell für wenige Sekunden auf sich allein gestellt, wenn sie von einem Vampir angefallen werden würde. Unbewusst beschleunigte sie ihren Schritt. Klock, Klock , Klock. Das Pochen ihrer Absätze auf dem Asphalt empfand sie in dieser unnatürlichen Stille als ohrenbetäubend laut. „Wohin des Weges Schönheit?“ Er stand wie aus dem Nichts vor ihr. Sie hatte sich die ausgehungerten Vampire anders vorgestellt, nicht so normal, alles was den Jäger verriet war sein raubtierhafter Blick, der ihr keine Sekunde Ruhe gönnte. „Ich will nach Hause, mein Alter ist vollkommen ausgetickt, nur weil `nen paar Typen mit mir tanzen wollten“, brachte sie hervor. „Sie sollten nicht allein hier langgehen, es kann eine sehr gefährliche Gegend sein, ich werde sie ein Stück begleiten.“ Er machte Anstalten seine Jacke auszuziehen. „Sie zittern ja am ganzen Körper. Wohin genau müssen Sie denn.“ „Zur U-Bahn, mal sehen, ob ich noch eine Freundin erreichen kann, wir sind auf Besuch hier. Ich kenne hier nur eine Hand voll Leute, die nicht mal wissen, dass wir in Berlin sind.“ Während sie vor sich hinplapperte, bemerkte sie hinter den Büschen mehrere Bewegungen. Waren das die Ordensbrüder oder etwa noch mehr gruselige Gestalten? „Wir könnten noch ein wenig um die Häuser ziehen, ein paar Bekannte von mir geben eine Party nicht weit von hier.“ „Das klingt gut, lass uns gehen!“ Tessa folgte dem Fremden, ohne ihn nach seinem Namen zu fragen. Das Merkwürdige war, es interessierte sie nicht einmal, wie er sich nannte oder wohin er sie bringen würde, komisch, sie fühlte sich leicht und sicher. Dann wurde alles verschwommen vor ihren Augen. Sie hatte das Gefühl zu schweben. Um sie herum bewegten sich schwarze Schatten im Schein der Laternen. „Wir müssen hier entlang“, Tessa ließ sich von dem Fremden am Ellbogen in einen kleinen Park geleiten. Sie wusste instinktiv, dass hier etwas nicht stimmte, konnte sich aber nicht dazu durchringen sich umzudrehen, wegzurennen oder auch nur zu schreien. Da, plötzlich tauchten drei Typen auf, die sich ihnen in den Weg stellten, nein, sie gesellten sich zu ihnen. Es hatte den Anschein, als kämen sie wie junge Raubkatzen herangepirscht, deren Eltern ihnen stolz ihre Beute präsentierten. Ein Knurren. Tessa schaffte es den Nebel in ihrem Kopf ein wenig zurück zu drängen. Es war soweit, sie hatte das erhalten, was sie sich seit ihrer frühesten Kindheit so sehnlichst gewünscht hat. Sie ist auf in der Realität existierende Vampire getroffen. Aber es war nicht im Geringsten, wie sie es sich immer ausgemalt hatte, sie war hier der Mitternachtssnack. Leuchtkugeln flogen über ihr in den Himmel, sie vernahm dumpf das Getrappel von schweren Stiefeln. Die Kavallerie ist endlich gekommen, um sie hier raus zu holen. Connor.
    Sie wurden bei Tessas Rettungsaktion beobachtet und

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