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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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hilflos: „Aber Lenni, er WEISS doch, dass ich nur ihn liebe!“
    Lenir nickte. „Das weiß sein Verstand, aber sein Herz ist sich da im Moment nicht so sicher… Na los, Vici, mach schon. Albert ist mit dem Zwischengang fertig und kommt gleich hoch. Ich hab’ echt Hunger!“
    Also tat Victoria wie ihr geheißen und versuchte Jaromir zu beruhigen. Nach ein paar Minuten wurden seine Augen wieder heller und er konnte sich zurückverwandeln. Er hatte sich wieder im Griff und ihm war sehr bewusst, wie überzogen er reagiert hatte. Er schämte sich regelrecht für seinen Ausbruch und entschuldigte sich bei Lenir.
    Aber der klopfte ihm beschwichtigend auf die Schulter. „Ach Jaro, Hoggi sagt, das sei alles ganz normal für einen Gefährten in der Bindungsphase. Du kannst da gar nichts machen. Ich hätte allerdings nicht gedacht, dass es schon so schlimm ist mit deiner Eifersucht – ansonsten hätte ich Victoria nicht umarmt.“
    Victoria schaltete sich ein und fragte fast schon erleichtert: „Dann ist das also normal? Wird das auch irgendwann mal wieder besser?“
    Lenir nickte. „Laut Hoggi nimmt die Eifersucht des Drachen aber in der Bindungsphase der Gefährten erst mal deutlich zu. Irgendwann kann schon der ganz normaler Blick eines Fremden auf die Angebetete genügen, um die Verwandlung und einen Angriff auszulösen. Aber sobald die Bindung vollständig ist, soll der Spuk wieder vorbei sein. Dann dreht der Drachengefährte nur noch durch, wenn seine Gefährtin in Gefahr ist.“
    Jaromir schloss kurz die Augen. „Na super!“
    Victoria konnte spüren, wie entsetzt er darüber war, dass es noch schlimmer werden würde.
    „Aber wenn ich so gefährlich bin“, fragte Jaromir mit vor Wut funkelnden Augen, „warum hattest du keine Angst, dass ich dich angreife?“
    Lenir tat cool. „Ach, wenn es um gute Freunde geht, und diese die Gefährtin wirklich nicht ausspannen wollen, dann bleibt dem Drachen meist noch eine Restbeherrschung … sagt Hoggi.“
    Dann schirmte er seine Gedanken ab und sah Jaromir entschuldigend an, bevor er fort fuhr: „Hätte ich allerdings anzügliche Gedanken gehabt und mir Victoria zum Beispiel im Bikini oder mit noch weniger bekleidet vorgestellt, dann wäre es anders gekommen – davor hat der alte Weiße mich eindringlich gewarnt.“
    Lenir konzentrierte sich kurz und Victoria stellte fest, dass er alle Gedanken verbannte, die seinen Freund reizen könnten wie eben eine leicht bekleidete Victoria. Es kostete ihn wirklich Mühe, nicht in sein normales Verhalten Frauen gegenüber zurückzufallen. Nicht zu flirten war eine echte Herausforderung für Lenir.
    Für Jaromir waren allein Lenirs Andeutungen auch ohne Gedankenbilder ein Problem. Er kämpfte schon wieder mit seiner Selbstbeherrschung, gewann aber dieses Mal. Gereizt fragte er: „Und hat der weise Hoggi auch gesagt, was man dagegen tun kann?“
    Lenir guckte betreten drein: „Ja, das hat er. In der Vergangenheit haben sich die Gefährten in der Bindungsphase in die Einsamkeit zurückgezogen, um niemanden zu gefährden.“
    Victoria schluckte. „Aber, wenn ich Abrexar richtig verstanden habe, kann diese Phase noch Monate oder sogar Jahre dauern! Und wir sollen so unauffällig wie möglich weitermachen. Wie soll das denn bitteschön gehen, wenn Jaromir jedem ans Leder will, der mich auch nur anguckt?“
    Lenir zuckte hilflos mit den Schultern. „Die beiden waren der Meinung, dass ihr frühestens in die heiße Phase kommt, wenn das Semester in fünf Wochen vorbei ist. Dann hättet ihr euch in den Semesterferien ja erst mal hierher zurückziehen können.“
    Jaromir war wütend und verbittert. „Na, das haben sich die beiden alten Herren ja wunderbar ausgeklügelt… Nur schade, dass es nichts mit der Realität zu tun hat, die wir gerade erleben!“
    Lenir versuchte, die beiden zu beruhigen: „Naja, ganz so schlimm ist es mit Jaros Eifersucht ja auch noch nicht. Ich habe Victoria eben schließlich umarmt und sie mich auch.“ Er sah Victoria an. „Und normalerweise fällst du ja auch nicht jedem begeistert um den Hals, oder?“
    Sie schüttelte energisch den Kopf und Lenir fuhr fort: „Und jetzt, da ihr beide Bescheid wisst, kann Victoria ja aufpassen, wie sie ihren männlichen Mitmenschen begegnet. Etwas weniger Begeisterung kann da bestimmt nicht schaden.“
    Bevor er noch weitersprechen konnte, klopfte es an der Tür und Albert brachte den Zwischengang: Karamellisierte Scampi mit Guacamole und geröstetem Baguette.
    In

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