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Haltlos

Haltlos

Titel: Haltlos Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Johanna Benden
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klasse! Da Lenni ebenfalls seit ein paar Jahren in Oslo wohnt, kennt er sich entsprechend gut aus und kann sich nicht zufällig durch Unwissenheit verraten.“
    Dann runzelte er jedoch die Stirn und sah seinen Freund ironisch zweifelnd an: „Aber blond? Du bist noch nie blond gewesen… Ich weiß wirklich nicht, ob dir das stehen wird…“
    Lenir grinste übers ganze Gesicht. „Nur keine Sorge, Herr Professor! Ich werde wie immer toll aussehen und blond wollte ich schon lange ausprobieren.“
    Dann sprach er mit einem sympathischen, norwegischen Akzent weiter: „Hi, ich bin Lennard Langlo – Austauschstudent aus Oslo. Ich werde in den nächsten Wochen die Uni hier unsicher machen.“
    Sie lachten und besprachen noch die vielen Einzelheiten während der nächsten Gänge.
    Victoria war pappsatt, als sie seufzend ihre leere Dessertschale zurückschob. Albert hatte heute selbst Eis gemacht und eine ungewöhnliche Kreation aus Sahne, Zimt, Datteln und groben Schokoladenstücken gezaubert. Dazu gab es frische Feigen mit einer kräftigen Balsamikocreme. So etwas hatte sie noch nie gegessen; es würde aber ab heute zu ihren Lieblingssorten gehören.
    Als Albert abtrug, bemerkte sie seinen zufriedenen Blick auf den leeren Dessertschalen und sagte: „Ach Albert! Das Essen war wieder mal unglaublich – aber ehrlich: beim Nachtisch haben Sie sich selbst übertroffen! Wo bekommen Sie nur immer diese raffinierten Rezepte her?“
    Der Butler wurde vor Verlegenheit rot, freute sich aber offensichtlich sehr über dieses Lob. Er winkte bescheiden ab: „Ach, das ist doch nichts Frau Abendrot… Ich habe nur ein paar Zutaten zusammengerührt, die mir heute so in die Hände gefallen sind…“
    Lenir lachte schallend. „Dann will ich mal hoffen, dass die Zutaten nicht aufhören, dir so in die Hände zu fallen! Du bist viel zu bescheiden, alter Knabe.“
    Alberts Gesichtsfarbe wurde noch ein wenig dunkler. Er verbeugte sich tief und verließ dann schnell mit einem vollen Geschirrtablett und glücklich federnden Schritten den Raum.
    Die drei konnten in seinen Gedanken sehen, dass die Frühstücksplanung für den nächsten Morgen zu einem kleinen Buffet mutierte.
    Lenir fluchte: „Mist! Und ich liege dann im Gästetrakt und muss mein neues Aussehen festlegen. So ‘n Scheiß!“
     

19.   Eifersucht 2
    Nach einem ausgiebigen Frühstück waren Jaromir und Victoria am nächsten Morgen getrennt zur Uni gefahren. Lenir war wie erwartet nicht zum Frühstück erschienen und Jaromir hatte Albert gebeten, zum Abendbrot eines von Lenirs Lieblingsgerichten zu kochen, um seinen Freund nach der anstrengenden und vor allem langweiligen Prozedur etwas aufzumuntern.
    Victoria hatte heute gar keine Lust auf die Uni. Aber freitags standen zum Glück nur zwei Blöcke auf ihrem Stundenplan und dann war endlich Wochenende!
    Sie fragte sich, wann Lenir sich mit dem Tor verbinden würde und sie mit Jaromir die erste Flugstunde nehmen könnte. Das Wetter sollte in den nächsten Tagen gut werden – also optimale Flugbedingungen. Sie konnte es kaum abwarten.
    „Naja, jetzt geht es erst mal zur Uni“ , seufzte sie und trat schnaufend in die Pedalen.
    Endlich an der Uni angekommen, setzte sie sich unmotiviert wie noch nie in ihre erste Vorlesung. Der Informatikstoff perlte an ihr ab, wie Regen an einem frisch gewachsten Auto. Sie hörte überhaupt nicht zu. Der Stoff war im Moment einfach langweilig und es warteten an diesem Wochenende jede Menge aufregende Dinge auf sie. Und so träumte sie vor sich hin und malte sich aus, wie es sein würde mit Jaromir zu fliegen.
    Plötzlich drang die genervte Stimme von Frau Schwarz in Victorias Bewusstsein: „… kann mir denn niemand von Ihnen sagen, was man unter Anthropomatik versteht? Nicht mal Sie, Frau Abendrot?“
    Bing!
    Mit einem Schlag war Victoria wieder bei der Sache. Allerdings hatte sie keinen blassen Schimmer, was die Anthropomatik darstellen sollte.
    „Mist! Ich höre sonst immer zu. Und jetzt habe ich absolut keinen Plan. Das fällt auf …“
    Aber da schrie Frau Schwarz ihr die Antwort auch schon in Gedanken entgegen, so dass sie einfach nur wiederholen musste: „Anthropomatik bezeichnet die Wissenschaft von der Beziehung zwischen Mensch und Maschine. Kernthemen sind unter anderem die Interaktion von Menschen mit technischen Systemen, Humanoide Robotik, Maschinelles Lernen, sowie Wissensakquisition und -repräsentation.“
    Die Professorin seufzte: „Na, wenigstens eine von Ihnen! Danke,

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