Hamburg - Dänemark
in kleine Herzchen, oder?“
„Gute Idee“, murmelte Nathan.
Nachdenklich betrachtete er das rechteckige Stück, als würde er es in Gedanken bereits in Herzen aufteilen.
„Frank hat manchmal ein gutes Gespür für Menschen“, sagte er.
Kurz sah Nathan zu mir hoch und lächelte, bevor er sich daran machte, die Butter in kleine Vierecke zu schneiden. Eine Weile sah ich ihm zu und trank aus dem Becher. Wieder hatte er mir einen Knochen zugeworfen, mit dem ich nichts anfangen konnte.
Auf dem Flur erklangen Schritte, dann betrat Bastian die Küche. Sofort waren alle meine Sinne angespannt, richteten sich bei mir alle Haare auf. Irgendetwas hatte dieser Bursche an sich, das bei mir diese körperliche Reaktion auslöste. Es musste Ekel sein, etwas anderes kam nicht in Frage.
„Morgen“, sagte er fröhlich und grinste mich an.
„Tach“, erwiderte ich und drängelte mich an ihm vorbei, um in den Flur zu gelangen.
Dabei berührte ich seinen Arm und zuckte zusammen. Mein Gott, ich ekelte mich wirklich vor ihm. Schnell ging ich weiter und stellte erst auf der Veranda fest, dass ich die Luft angehalten hatte.
Nach dem Frühstück gingen alle zum Strand, um das schöne Wetter zum Surfen und für andere sinnvolle Beschäftigungen zu nutzen. Die Weiber ließen sich von ihren Freunden Luftmatratzen aufpumpen, auf denen sie sich einem Sonnenbad hingeben wollten. Ich war weniger anspruchsvoll und hatte außerdem keine Lust, mich mit dem Blasebalg abzumühen. Grinsend beobachtete ich Olli und Will, die sich mich hochroten Köpfen für ihre Herzdamen abrackerten, während ich betont entspannt ein Handtuch auf den Sand legte.
„Darf ich mich neben dich setzen?“ Bei dem Klang von Bastians Stimme sträubten sich mir schon wieder alle Haare. Hilfe. Konnte er nicht einfach verschwinden, sich in Luft auflösen? Ich nickte und beachtete ihn nicht weiter. Immer noch fesselte mich das Schauspiel, das meine Freunde mir mit den Luftmatratzen boten. Will sah so aus, als wenn er gleich zusammenklappen würde, dabei war die Matratze noch nicht einmal bis zur Hälfte mit Luft befüllt.
„Was machst du denn so beruflich?“, ertönte hinter mir eine Stimme.
Widerwillig drehte ich mich zu Bastian um, schließlich hatte ich Nathan ein Versprechen gegeben. Meine Augen wurden riesengroß, als ich den kleinen Schönling in einer winzigen Badehose sah. Gerade war er dabei, sich mit Sonnencreme einzureiben. Unwillkürlich starrte ich auf die Hände, die sich über die Innenseiten seiner Schenkel bewegten, um die Creme dort zu verteilen. Wollte er mich provozieren?
„David?“
Ich sah hoch in seine hellblauen Augen. Unschuldig lächelte er mich an, während er weiterhin an den verdammten Beinen herumrieb. Ich schluckte und überlegte, wie die Frage gewesen war. Irgendetwas mit meinem Beruf.
„Äh, Gärtner.“
„Oh, wie spannend.“ Bastians Lächeln wurde strahlender, und endlich hörte er mit dem Gereibe auf. „Wo denn?“
„Friedhof.“ Mein Sprachzentrum war eingeschränkt durch den Blutverlust. Vorsichtig rollte ich mich auf den Bauch, um meine Erektion nicht abzubrechen.
„Das ist witzig. Ich bin Krankenpfleger“, sagte Bastian.
„Was soll daran witzig sein?“, brummte ich unwirsch.
Erleichtert bemerkte ich, wie sich die Lage in meiner Shorts entspannte. Offensichtlich war ich stark untervögelt, wenn ich durch den Anblick dieser dünnen Schenkel erregt wurde. Bastian war wirklich hübsch, aber absolut nicht mein Typ.
„Na ja.“ Bastian schraubte den Deckel auf die Sonnencreme und warf mir einen verschmitzten Blick zu. „Die Patienten, die ich verliere, bepflanzt du später.“
„Aha.“ Ich musste tatsächlich grinsen.
Dieser Bursche besaß offensichtlich so etwas wie Humor. Vielleicht war er wirklich ganz okay, ich musste ja nicht mit ihm Sex haben. Ich entspannte mich, schloss die Augen und genoss die Sonnenstrahlen. Der Wind, das Geräusch des Meeres und das Gemurmel meiner Freunde wirkten einschläfernd. Ohne, dass es mir bewusst wurde, schlief ich ein.
Eine Hand glitt über meinen Rücken, etwas Kaltes wurde auf meiner Haut verteilt. Es fühlte sich gut an. Ich räkelte mich wohlig und genoss das Gefühl. Langsam kam ich in die Wirklichkeit zurück, öffnete die Augen und erblickte Sand. Mein Kopf ruckte zur Seite, ich erfasste das verlassene Handtuch neben mir. Moment. Wenn Bastian nicht dort lag, dann mussten es
seine
Hände sein, die jetzt über meine Hüften tiefer glitten.
Ich biss die
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