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Hamburg - Dänemark

Hamburg - Dänemark

Titel: Hamburg - Dänemark Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sissi Kaipurgay
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Zähne zusammen und zuckte dennoch leicht, als Finger über die Rückseite meiner Schenkel glitten. Es fühlte sich geil an und gleichzeitig liebevoll. Sollte ich ihn abschütteln? Oh nein, das Gefühl war zu gut. Ich hätte fast geschnurrt, während sich schon wieder Blut in meinem besten Stück staute. Die Hände erreichten meine Fußsohlen, verteilten sogar dort das kalte Zeug. Es war – so schön.
    Dann hörte die Berührung auf, jemand schnaufte, Bastian kam in mein Blickfeld und plumpste auf das Handtuch. Er schraubte die Sonnencreme zu und warf einen Blick auf mich. Ein verunsichertes Lächeln glitt über sein Gesicht, als er bemerkte, dass ich ihn ansah.
    „Du hast geschlafen, sonst hätte ich natürlich gefragt“, sagte er mit Unschuldsmiene.
    „Schon okay“, murmelte ich und versuchte, ruhig zu atmen.
    Immer noch konnte ich seine Hände fast spüren, war so erregt, dass ich mich keinesfalls umdrehen sollte. Bastian legte sich auch hin, schloss die Augen und seufzte leise. Dieser kleine Schönling war wirklich eine Sahneschnitte. Sollte ich von meinem Beuteschema abweichen? Offensichtlich war er leichte Beute.
    „Bist du – ich meine, hast du einen Freund?“ Ich hätte mir auf die Zunge beißen mögen, aber die Worte waren heraus, bevor ich es verhindern konnte.
    Bastian sah mich nicht an, öffnete auch die Augen nicht. „Nein.“
    Ach, wurden wir jetzt etwa einsilbig? Leicht verärgert starrte ich rüber zu ihm und überlegte, ob ich weiter in ihn dringen sollte.
    „Wieso nicht?“ Verdammt, was war nur mit mir los? Ich verspürte den Wunsch, mich selbst zu ohrfeigen. Es war doch total egal, wieso dieser Zwerg keinen Freund hatte.
    „Ist einfach so“, murmelte Bastian.
    Na, super. Die Unterhaltung verlief ja echt spannend. Genervt drehte ich mich um, die Erregung in meinen unteren Regionen hatte nachgelassen. Sollte sich Bastian doch mit sich selbst unterhalten, wenn er auf mich keinen Wert legte. Ich setzte mich auf und sah zum Wasser, wo sich Sandro und Olaf prächtig mit den Surfbrettern amüsierten. Vielleicht sollte ich mich dazu gesellen.
    Gerade wollte ich mich hochstemmen, als leise Bastians Stimme erklang. „Es hat nicht gepasst.“
    Ich plumpste zurück und sah zu ihm rüber. Er hatte jetzt die Augen offen und sah mich an. Der traurige Ausdruck auf seinem Gesicht löste in mir etwas aus, das ich später analysieren würde. Im Moment tat er mir nur leid.
    „Er hat mich betrogen“, wisperte der Kleine.
    „Oh Scheiße.“ Ich legte mich auf die Seite, schob einen Arm unter meine Wange, um ihn besser ansehen zu können. „Das tut mir leid.“
    „Danke.“ Bastian lächelte verzerrt.
    Eine Weile sahen wir uns nur an. Dann verzog auch ich meinen Mund zu einem Grinsen. „Ist mir auch passiert.“
    „Hat Frank mir erzählt.“
    Etwas änderte sich. Ich betrachtete mein Gegenüber und stellte fest, dass er – nett war. Vielleicht konnte ich doch noch einen Freund gebrauchen, davon konnte man ja eigentlich nie genug haben.
    „Ja, es hat wehgetan“, sagte ich leise.
    Bastian nickte leicht, dann drehte er sich wieder auf den Rücken. Der Kerl wusste, wann man schweigen musste. Es war fast so etwas wie Zufriedenheit, die ich fühlte, als auch ich mich auf den Rücken rollte. Der blaue Himmel erstreckte sich über mir, neben mir lag Bastian und sagte nichts, während ich das Geschwätz der Weiber als Hintergrundgeräusch wahrnahm. Es war so schön.
     
    „Faulpelze. Los, aufstehen. Wir holen Bier und dann machen wir Party.“
    Ich schreckte hoch, war wohl schon wieder eingedämmert. Frank stand über mir und kalte Wassertropfen fielen auf meinen von der Sonne erwärmten Körper. Ein selbstgefälliges Grinsen lag auf seinem Gesicht, aber es störte mich nicht, dafür fühlte ich mich einfach zu wohl.
    „Okay“, murmelte ich und kam hoch, warf einen Blick zu Bastian rüber, der sich auch aufraffte.
    In stummer Eintracht trotteten wir hinter Frank und Nathan her, beluden einen kleinen Wagen mit einer Kiste Bier und zogen ihn zum Strand. Während Bastian und ich das Gefährt durch den Dünensand quälten, blieben Nathan und Frank zurück, um ein Picknick vorzubereiten.
    Es war inzwischen später Nachmittag geworden. Ich hatte tatsächlich den halben Tag auf dem Handtuch verschlafen und fühlte die Folgen in Form eines leichten Sonnenbrandes auf dem Rücken. Wenn Bastian nicht gewesen wäre, hätte ich wahrscheinlich schon Verbrennungen gehabt. Ein irres Gefühl breitete sich in meinem

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