Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes
sagte McClinton schließlich hoffnungsvoll. »I-ich ha-habe den Ei-eisenstaub in den Treibstoffspender g-getan.«
An diesem Morgen versammelten sich sämtliche Schiffbrüchige, um den ersten Test des lebenswichtigen Zyklotrons zu beobachten, an dem sie alle auf die eine oder andere Weise mitgearbeitet hatten. Ihre Nerven waren bis aufs Äußerste gespannt.
Grag hatte bereits seit einer Weile den Hebel des elektrostatischen Generators bedient und damit die Kondensatoren aufgeladen. Da sie keine Meßinstrumente besaßen, mußte Curt die Spannung im Kopf berechnen.
»So, das müßte jetzt ausreichen, um die Zündung zu aktivieren«, sagte er schließlich. »Injektor an, George!«
Der pflaumenkauende Ingenieur gehorchte sofort, indem er den Knopf auf dem kleinen Zyklotron drückte und damit den Brennstoff aus pulverisiertem Eisen eingab.
Sofort legte Captain Future den schweren Hebel um, der den Kontakt zwischen dem Generator und dem Zyklotron unterbrochen hielt. Die elektrische Spannung jagte mit einem Blitz durch die Zündungsleitung in die Zyklotronkammer.
Als der gewaltige Blitz in den Brennstoff einschlug, gab es eine scharfe Detonation, dann folgte fast sofort ein knatterndes Beben und Dröhnen: Die atomare Spaltung war in Gang gesetzt worden.
Curt betätigte den Hebel des Energieablaufventils, und eine weiße Stichflamme schoß aus der Mündung hervor. Das war ihr atomarer Brenner, der sofort eine tiefe Furche in den Boden der Lichtung hinter dem Zyklotron schnitt.
»Es funktioniert!« jubelte Otho aufgeregt.
»Beim Weltall, Sie haben es geschafft!« bellte Kim Ivan. »Jetzt haben wir Kernenergie!«
So erschöpft er auch war, war Curt Newton doch auch unbeschreiblich stolz. Immerhin hatten sie innerhalb von zwei Wochen die gesamte Entwicklung menschlicher Technologie nachvollzogen, von der Entdeckung des Feuers bis zur Atomenergie.
»K-können wir jetzt den Ra-rahmen d-des Schiffs bauen?« fragte McClinton, doch Captain Future schüttelte den Kopf.
»Noch nicht. Wir müssen erst noch weitere Zyklotrone bauen, damit wir die Riesenarbeit der eigentlichen Hüllenkonstruktion bewältigen können. Wenn wir das Schiff dann fertig haben, können wir die Zyklotrone als Antriebsaggregate einbauen.«
*
In den darauffolgenden Tagen trieb Curt die Arbeit unermüdlich an und verbrachte fast seine ganze Zeit mit dem Bau weiterer Zyklotrone. Inzwischen kamen sie wesentlich schneller voran, weil sie mit ihrem bereits fertiggestellten Zyklotron eine atomare Schmelze betreiben konnten, was sehr viel Zeit einsparte.
Doch in der ersten Nacht nach der Fertigstellung des ersten Zyklotrons verschwanden zwei weitere Männer aus dem Lager. Der alte Tuhlus Thuun und einer von McClintons Mechanikern hatten sich plötzlich scheinbar in Luft aufgelöst, und das, obwohl das Staket die ganze Nacht über aufs schärfste bewacht worden war.
In der Nacht darauf verschwand ein weiterer Meuterer. Danach schliefen nur noch wenige nachts, denn inzwischen herrschten Angst und Schrecken. In diesen Nächten geschah nichts, dann verschwanden aufs neue einige Männer.
Die sich ausbreitende Panik unter den Meuterern behinderte die Arbeiten erheblich. Sie waren so verstört, daß sie sich weigerten, den Future-Leuten noch länger zu assistieren.
»Es hat überhaupt keinen Zweck mehr, noch ein Schiff bauen zu wollen!« schrie Boraboll, als Curt sie wieder zur Arbeit antreiben wollte. »Bevor wir endlich damit fertig sind, haben die Bewohner uns doch schon längst alle ermordet!«
Curt war verwirrt und verzweifelt. Diese Entwicklung ließ seinen Hoffnungsmut sinken.
»Wir verlangen, daß diese verdammten Bewohner erst aufgespürt und vernichtet werden, bevor wir uns wieder an die Arbeit machen!« schrie einer der Rebellen.
»Wir können jetzt nicht die Arbeiten unterbrechen«, sagte Curt verzweifelt. »Wir sind sowieso schon im Rückstand. Starfall wird in etwa vier Wochen vernichtet werden!«
Kim Ivan unterstützte ihn. »Seid gefälligst keine Idioten!« tobte der hochgewachsene Marsianer. »Vielleicht holen sich die Bewohner einige von uns, aber wenn wir das Schiff nicht zu Ende bauen, sind wir alle erledigt.«
Moremos, der zu intelligent war, um nicht zu erkennen, daß Curts Argument logisch unwiderlegbar war, nickte zustimmend.
»Ihr wißt alle, daß ich für Future nicht eben liebevolle Gefühle hege«, sagte er. »Aber diesmal hat er recht. Wir haben nicht den geringsten Hinweis darauf, wo die Bewohner sein könnten. Auf
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