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Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes

Titel: Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edmond Hamilton
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versuchte sie sich loszureißen, dann erzitterte sie heftig und blickte verwirrt um sich.
    »Curt!« japste sie. Bebend klammerte sie sich an ihn. »Curt, die haben mich überwältigt! Sie wollten mich zu sich hinausziehen!«
    Er redete beruhigend auf sie ein. »Entspann dich, Joan. Du hast einen Alptraum gehabt und bist schlafgewandelt.«
    Sie blickte ihn voller Entsetzen an. »Nein, Curt – das war mehr als nur ein Alptraum! Sie haben mich irgendwie im Schlaf hypnotisiert und zu sich herangezogen.«
    Captain Future zog die Augenbrauen zusammen. »Sag mir, was passiert ist. Wer oder was sind ›die‹?«
    Es dauerte noch mehrere Minuten, bis die zitternde junge Frau sich soweit gefaßt hatte, daß sie ruhig reden konnte. Noch immer spiegelte sich in ihren Augen das Entsetzen.
    »Ich weiß nicht, wer oder was sie sind«, sagte sie atemlos. »Ich weiß nur, daß ich kurz nach dem Einschlafen fror und daß kalte, mächtige Geister sich irgendwie vortasteten, um sich meines Verstandes zu bemächtigen.«
    »He, so ein ähnliches Gefühl hatte ich neulich auch, als ich diese schlimmen Träume hatte«, unterbrach Kim Ivan sie sofort. »Es war so schlimm, daß ich davon aufgewacht bin. Ein paar von den anderen Jungs haben dasselbe erlebt.«
    »Aber ich bin nicht aufgewacht. Ich konnte es einfach nicht, obwohl ich es unbedingt wollte«, sagte Joan. »Der eisige Griff dieser mentalen Angreifer hat mich in ihrem Bann gehalten, wie die Schlange das Kaninchen. Und wie ein hypnotisiertes Kaninchen habe ich auch gespürt, wie ich aufstand und aus meiner Hütte trat. Ich wußte zwar, daß ich auf irgend etwas Schreckliches zuging, aber ich konnte nicht stehenbleiben, bis du mich geweckt hast, Curt.«
    Nachdenklich hielt Captain Future sie in seinen Armen. Er blickte Kim Ivan an.
    »Ich fange an, zu begreifen«, sagte er leise. »Die Bewohner, wie Rollinger sie nennt, sind Wesen, die mit Hilfe irgendwelcher gewaltigen telepathischen Kräfte ihre Opfer zu sich heranziehen. Es gibt keine andere Erklärung dafür.«
    Kim Ivan sah verängstigt aus. »Meinen Sie etwa, daß irgend jemand oder irgend etwas da draußen im Dschungel die verschwundenen Männer mit telepathischer Hypnose hier herausgeholt hat?«
    Curt zuckte hilflos mit den Schultern. »Die Evolution ist auf diesem Planetoiden aus irgendeinem Grund höchst seltsame Wege gegangen.«
    »Ich will immer noch wetten, daß die Kubis dahinterstecken«, brummte Ezra Gurney finster.
    Der Lärm hatte viele der Schiffbrüchigen aufgeweckt. Voller Entsetzen spekulierten sie über die geheimnisvollen Bewohner, die offenbar die Fähigkeit besaßen, mit telepathischen Kräften ihre Opfer aus dem Lager zu holen.
    »Sie werden wohl bemerkt haben«, sagte Curt Newton, »daß keiner von uns mental angegriffen wird, solange er wach ist. Nur im Schlaf, wenn das Bewußtsein nicht mehr wachsam ist, führen die Bewohner ihre Mentalangriffe durch.«
    »Vi-vielleicht erklärt das auch, w-warum Rollinger e-empfindlicher reagiert als wir«, sagte George McClinton stotternd. »S-sein Bewußtsein ist s-so zerstört, d-daß er k-keinen Schutz ge-gegen d-die Bewohner hat.«
    Das Gehirn war zu ihnen herübergeschwebt.
    »Ich habe versucht, die Bleitafel zu entziffern«, teilte Simon ihnen mit. »Es ist äußerst schwierig, und ich habe bisher nur vereinzelte Ausdrücke übersetzen können. Aber was ich entziffern konnte, scheint sich auf Raubwesen zu beziehen, die ihre Opfer mental angreifen und packen. Das sind zweifellos die Bewohner.«
    »Wenn du alles übersetzen könntest, würden wir vielleicht sehr wichtige Einzelheiten über sie erfahren!« rief Captain Future. »Dieser Planetoid hat etwas äußerst Geheimnisvolles an sich, und seine Lebewesen ebenfalls. Möglicherweise stellt die Bleitafel den Schlüssel zu diesem Rätsel dar. Mach auf jeden Fall weiter, Simon.«
    Während der folgenden Tage arbeiteten die Future-Leute an ihrer improvisierten Schmelze auf Hochtouren. Mit nervenzermürbender Langsamkeit gelang es ihnen, eine beachtliche Menge Kupfer, Blei und andere wichtige Stoffe zu produzieren.
    Curt ließ Kim Ivans Männer Erze fördern und sie ins Lager bringen. Fluchend schufteten die Meuterer vor sich hin, aber sie wußten zu gut, daß es um Leben und Tod ging, um sich zu weigern. Zweimal erschütterten schwere Bodenstöße die Oberfläche des Planetoiden, und auch die Vulkantätigkeit verstärkte sich.
    Während der Nächte wurden sie nicht mehr angegriffen, und es verschwand auch niemand aus

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