Hamilton, Edmond - CF13 - Planetoid des Todes
rapide und neue Weiterentwicklung. Das gilt auch für uns. Inzwischen ist es offensichtlich, daß wir … dazu bestimmt sind, uns auf entsetzliche Weise zu einer … Spezies zu entwickeln, die gänzlich nichtmenschlich ist.
Doch auch die anderen Lebensformen auf dieser Welt haben sich mit furchtbarer Geschwindigkeit weiterentwickelt. Die Flora hat merkwürdige neue Fleischfresser unter den Bäumen und Sträuchern hervorgebracht, die Fauna hat ebenfalls unheimliche und fremdartige Formen entwickelt, und schließlich hat sich eine Spezies der … zu einer solchen Intelligenz und Mentalkraft entwickelt, daß es ihr gelungen ist, uns mit ihren hypnotischen Mentalangriffen erheblich zu behindern.
Wir haben einen Weg gefunden, uns vor diesen schrecklichen hypnotischen Angriffen der … zu schützen. Wir leben immer noch – aufgrund dieses Schutzes. Aber unsere Welt zieht noch immer durch die Region von … mit ihrer kosmischen Strahlung, und nach wie vor verändert die Evolution unsere menschliche Spezies mit alptraumartiger Geschwindigkeit. Wenn diese Welt aus der Region von … endlich austritt und Strahlung und Evolutionsexplosion nachlassen, werden wir, so fürchten wir, von unseren immer mächtiger werdenden Gegnern wohl schon besiegt worden und für immer untergegangen sein. Deshalb hinterlassen wir diese Tafel als Bericht unseres Schicksals, für den Fall, daß jemals Menschen von Antares diese kleine Welt erreichen sollten.«
Als das Gehirn seine Lesung beendet hatte, schwiegen sie alle eine Weile – überwältigt von der kosmischen Tragödie, die die Geschichte dieser kleinen Welt bestimmt hatte.
Schließlich brach Captain Future das Schweigen. »Deshalb gibt es hier also derart seltsame, nie dagewesene Tiere und Pflanzen!«
»Was ist wohl aus den Menschen geworden?« fragte Joan.
»Sie müssen gänzlich ausgestorben sein«, meinte das Gehirn. »Offenbar haben ihre Schutzvorkehrungen sie nicht davor bewahren können, den hypnotischen Angriffen der Spezies zu widerstehen, die wir die Bewohner nennen.«
»Das interessiert mich am meisten«, warf Otho ein, »nämlich die Bewohner. Sagt uns diese Beschreibung denn überhaupt nicht, wer sie sind?«
»Ja, wenn wir das wüßten, könnten wir diese Teufel jagen und ausrotten!« meinte Kim Ivan.
»Da hilft uns die Inschrift nicht viel weiter«, sagte das Gehirn. »Die Lebewesen, die sich zu den Bewohnern entwickelt haben, werden zwar benannt, aber ihre wissenschaftlichen Bezeichnungen sind für uns leider wertlos. Ich kann sie nicht in unsere Begriffe übertragen.«
»Versuch es trotzdem, Simon«, bat Curt Newton. »Unsere Sicherheit hängt davon ab. Solange wir keinerlei Vorstellung davon haben, wer die Bewohner sind und wo sie sich aufhalten, sind wir ihnen hilflos ausgeliefert.«
Als Ezra Gurney einwarf, daß die Bewohner doch wohl zweifellos die Kubis sein mußten, widersprach Curt ihm.
»Sie erscheinen mir nicht intelligent genug. Aber wenn Simon die Lücken in seiner Übersetzung erst einmal ausgefüllt hat, haben wir auch eine klarere Vorstellung von ihnen. Dann können wir auch handeln.«
»Ich will es versuchen, aber große Hoffnungen mache ich mir keine«, sagte das Gehirn schnarrend. »Ich weiß so gut wie nichts über die antarische Wissenschaftsterminologie.«
»Was sollen wir in der Zwischenzeit tun?« fragte Boraboll.
Captain Future beruhigte ihn. »Wir werden das Staket mit einer Alarmanlage sichern. Wenn die Bewohner dann einen von uns mental überfallen und hinauslocken sollten, wird die Anlage die anderen wecken.«
Das beruhigte die anderen Schiffbrüchigen ein wenig. Hastig arbeitete Curt Newton an der Alarmanlage, was ihn allerdings wertvolle Zeit kostete.
Er befestigte ein starkes Seil aus Pflanzenfasern im Inneren des Stakets und verband es mit einem großen Kupfergong.
»Auf diese Weise wird keiner über die Wand gezerrt werden«, erklärte er. »Und das Tor wird nachts bewacht. Und jetzt zurück an die Arbeit!«
*
Den Rest des Tages hielt Captain Future die anderen so beschäftigt, daß sie keine Zeit mehr hatten, an die Bewohner zu denken. Sie stellten ihre Batterie aus sechs Zyklotronen fertig und begannen damit, mehrere Atomschmelzen aufzubauen.
Die Schmelzanlagen bestanden aus großen Inertronschalen, die mit gewaltigen Erzmengen aufgefüllt werden konnten. Ein Strom atomarer Energie, der durch Inertronröhren geleitet wurde, verbrannte die metallischen Verunreinigungen und gestattete es dem gereinigten,
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